Titel: | Hydraulischer Druckmesser von Francis Virtue in Liverpool. |
Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. LXVIII., S. 255 |
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LXVIII.
Hydraulischer Druckmesser von Francis Virtue in Liverpool.
Nach Engineering, December 1870, S.
444.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Virtue's hydraulischer Druckmesser.
Der in Figur
17 bis 20 abgebildete, dem Ingenieur Virtue kürzlich
in England patentirte Apparat hat den Zweck, als Sicherheitsvorrichtung sowie als Druckmesser für eine
Anzahl hydraulischer Pressen zu functioniren.
In Figur 17,
einem Durchschnitt durch das Sicherheits- und Absperrventil, bezeichnet A das Gehäuse desselben, welches in einem Stück durch
Guß hergestellt ist. B ist das Sicherheitsventil
gewöhnlicher Construction und C sind Absperrventile,
welche den Durchfluß des durch die Röhren D gehenden
Wassers reguliren; vermittelst dieser Röhren communiciren sämmtliche Pressen mit dem
Ventilgehäuse A und mit dem Sicherheitsventile B.
Von dem Hauptcanal E, in welchen die Röhrchen D münden, führt ein Rohr G
zum Druckmesser F, welcher in Figur 18 im Durchschnitt
sowie in Fig.
19 und 20 im Detail gezeichnet ist. Die Schraubenbolzen C' (Fig.
17) verschließen jene Oeffnungen, durch welche die Ventile C in das Gehäuse A
eingeführt wurden und begrenzen zugleich den Spielraum, innerhalb welchem diese
Ventile von ihrem Sitz sich erheben können.
Um die Wirkung des Druckmessers mit jener der Sicherheitsvorrichtung zu vereinigen
und die Thätigkeit der letzteren zu unterstützen, ist an dem Druckanzeiger I (Fig. 18) eine verticale
Stange H angebracht, welche frei innerhalb der
Spiralfeder 8 aufsteigt und am oberen Ende einen angeschraubten, je nach der
erwünschten Druckgrenze stellbaren Kopf J trägt. Der
Hebel K ist um den Zapfen L
drehbar gelagert und ruht auf der am Gehäuse F
befestigten Platte M; das obere Ende dieses Hebels
überragt den Kopf J. Wie aus der Abbildung zu entnehmen,
ist der Hebel K mittelst einer Schnur mit dem
Belastungshebel N des Sicherheitsventiles B in Verbindung gesetzt.
Ueberschreitet demnach der Druck in den Pressen eine gewisse festgesetzte Grenze,
gelangt in Folge dessen der Indicator I bis zu einer
gewissen Höhe, so wird der Hebel K durch die zugleich
aufsteigende Stange H mit dem Kopf J gehoben und demzufolge das Sicherheitsventil
gelüftet.
Was die selbstthätige Registrirung des Druckes in den hydraulischen Pressen betrifft,
so steckt gegenüber der in Figur 18 ersichtlichen
Druckscala auf einer in der Platte P befestigten Spindel
die Trommel O, welche mit einem entsprechend
eingetheilten Papierstreifen überzogen wird. Am Indicator I ist der Arm R befestigt, dessen vorderes
Ende mit einer Hülse zur Aufnahme eines Stiftes T
versehen ist, welcher durch eine Feder gegen die Schreibtrommel gedrückt wird.
Der Arm R mit dem Schreibstift T verschiebt sich bei zunehmendem Druck gemeinschaftlich mit dem Indicator
I, und der Stift verzeichnet auf der Trommel O einen verticalen Strich, entsprechend der Zeigerhöhe
auf der Druckscala. Nach jedem Rückgang der Presse erhält die Schreibtrommel O eine geringe Umdrehung, so daß bei jeder neuen
Druckäußerung eine frische Papierfläche vor den Schreibstift gebracht wird.
Zu diesem Zweck ist die mit geringer Reibung auf der Achse sich umdrehende Trommel
O am unteren Ende mit einem Sperrrade U (Fig. 19 und 20) versehen,
welches durch die federnde Klinke V successive
verschoben wird. Letztere ist durch ein Universalgelenk mit dem Hebel W verbunden, dessen Drehachse sich in einem kleinen auf
der Platte P befestigten Lager befindet. Das freie Ende
dieses Hebels ist durch eine über Führungsrollen geeignet geleitete Schnur W' mit irgend einem Vorsprung eines Preßkolbens in
Verbindung gesetzt, wird demzufolge beim Betriebe der Presse abwechselnd angezogen
und nachgelassen. Auf diese Weise erhält auch die Sperrklinke V ihren Vorschub, während der Rückgang durch die Feder X hervorgerufen wird, welche vermittelst einer
Schraubenspindel X' auf den Hebel W einwirkt. Je nachdem die Schraubenmutter Z
mehr oder weniger angezogen wird, regulirt man die Schaltbewegung der Schreibtrommel
O.