Titel: | Ingram's Hinterladungsgewehr. |
Fundstelle: | Band 201, Jahrgang 1871, Nr. VIII., S. 20 |
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VIII.
Ingram's Hinterladungsgewehr.
Nach dem Mechanics' Magazine, März 1871, S.
217.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Ingram's Hinterladungsgewehr.
J. Ingram in Birmingham ließ sich die durch Fig. 30
– 32
versinnlichten Verbesserungen an Hinterladungsgewehren patentiren, zu deren
Verständniß die folgende Beschreibung ihrer Handhabung genügen wird.
Beim abgeschossenen Gewehr haben dessen verschiedene Theile die durch Fig. 30 dargestellte
Stellung zu einander, wobei das an einem Scharnier bewegliche Verschlußstück gegen
den hinten offenen Gewehrlauf emporgebracht erscheint und so durch den Zündstollen des
vor- und zurückschiebbaren Hahnes festgehalten wird, dessen Kopf zwischen
zwei vorspringenden Nasen dieses Verschlußstückes liegt. Zum Oeffnen des
Verschlusses und um zum Wiederladen des Gewehres die leere Patronenhülse
herauszuziehen, hat man den Gleit-Hahn mittelst seines Griffes
zurückzuziehen. Es wird dabei das Verschlußstück anfangs nur noch durch einen (an
seinem Scharnier liegenden) Doppelhebel festgehalten, welcher beim weiteren
Zurückgleiten des Hahnes aber nachgibt und daher das Verschlußstück schließlich
vermittelst einer schiefen Ebene an der Hahnbrust bis zu der durch Fig. 31 dargestellten
horizontalen Lage niedergleiten läßt. Durch dieselbe Rückwärtsbewegung des Hahnes
wird gleichzeitig dessen gewundene Schlagfeder zusammengepreßt und ferner die leere
Patronenhülse aus dem Rohre gezogen (s. Fig. 32). Beim hiernach
erfolgenden Eintritt der Stange des Schlosses in dessen Hahnrast ist daher das
Gewehr nicht nur gespannt, sondern auch zur Aufnahme der neuen Patrone bereit, nach
deren Einführung in den Lauf dessen Abfeuerung sofort wieder erfolgen kann, da,
sobald die Stangennase vermittelst des Abzuges aus der Hahnrast herausgehoben worden
ist, der vorschnellende Hahn das Verschlußstück nicht nur vermittelst der an seine
Brust gelehnten schiefen Ebene desselben wieder emporhebt (s. Fig. 31), sondern
zugleich auch mit dem vorderen Ende seines Federschaftes gegen den unteren Arm des
zur Feststellung des Verschlußstückes dienenden Doppelhebels anpreßt (s. Fig. 30),
wodurch neben gesichertem Rohrverschlusse auch die Explosion der Patronenzündung
durch den Schlagstift des Hahnes sich erzielen läßt, wornach schließlich wieder die
durch Fig. 30
dargestellte Lage der einzelnen Gewehrtheile zu einander eintritt.