Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 201, Jahrgang 1871, Nr. , S. 272 |
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Miscellen.
Miscellen.
Ueber die Fabrication von Nähmaschinen in Nordamerika.
Bis zum Jahre 1860 waren in den Vereinigten Staaten im Ganzen nicht mehr als etwa
104,000 Maschinen hergestellt und verkauft. In jenem Jahre wurden insgesammt 55,000
Maschinen gebaut, wovon Wheeler und Wilson 21,000; Grover und Baker 10,000; Singer und Comp. 11,000; Willcox und Gibbs 7500 und alle übrigen Fabriken etwa 5000 herstellten. Die
Fabrication nahm außerordentlich rasch an Bedeutung zu; im Jahre 1870 wurden mehr
als 500,000 — von Singer und Comp. allein 140,000 — Maschinen gebaut und dennoch konnte nicht
allen Aufträgen genügt werden.
Die Verwendung der Nähmaschinen ist in Amerika außerordentlich verbreitet; man findet
sie in allen Schuh- und Stiefelfabriken, in allen Garderobegeschäften, bei
Hut- und Kappenmachern in großer Zahl. Einige große Geschäfte in
New-York und in Neu-England haben je zwischen 200 und 1000 Maschinen
im Gange.
Sie sind zwar auch in den bürgerlichen Haushaltungen sehr verbreitet; man nimmt
jedoch an, daß in dieser Richtung bislang etwa nur der vierte Theil der
Gesammtproduction seinen Absatz gefunden hat.
Die Fabrication dieser Maschinen muß in Amerika außerordentlich lohnend seyn.
Sie wird meist in größtem Maaßstabe betrieben; die betreffenden Gesellschaften haben
eigene Fabriken, in denen sie alles für die Production von Nähmaschinen
erforderliche Material selbst herstellen.
Unsere Quelle (Scientific American, Juni 187l, S. 373)
meint, der Uneingeweihte würde sich über den verhältnißmäßig geringen Betrag des
Selbstkostenpreises nicht wenig wundern und bemerkt, daß wenn Singer und Comp. an einer Maschine
durchschnittlich nur 10 Dollars verdienten — es wird aber in Wirklichkeit
mehr als das Doppelte, vielleicht sogar das Dreifache verdient — sich ihr
Gewinn im vorigen Jahre auf 1,400,000 Dollars belaufen würde.
Nimmt man dasselbe Verhältniß für die übrigen Gesellschaften an, so würde sich der
reine Gewinn der Nähmaschinenfabrikanten auf 5,000,000 Dollars stellen.
Die größeren Gesellschaften haben seit Jahren Dividenden von 75–400 Procent
bezahlt und außerdem sehr erhebliche Reservefonds angesammelt. (Hannoversches
Wochenblatt für Handel und Gewerbe, 1871, Nr. 29.)
Hammond's verbesserte
Thonröhrenpresse.
Nach dem Patent welches sich H. W. Hammond in Manchester
für England ertheilen ließ, werden in einer Maschine — ein geschlossener
Cylinder mit einem durch Wasserdruck abwärts getriebenen Kolben — aus Thon
oder auch anderen bildsamen Materialien Drainröhren gepreßt.
An dem unteren Ende des Cylinders sind die Formbacken angesetzt, innerhalb welcher
der Kern zum Pressen hohler Gegenstände durch eine Spindel gehalten wird, welche der
Länge nach durch den Cylinder hindurchgeht und außerhalb desselben mit dem anderen
Ende an einem Querbalken befestigt ist. In den Cylinder paßt ein Kolben, dessen
Packung durch das Druckwasser stets dicht an die Cylinderwand angelegt wird. Der
Kolben gleitet frei längs der vorher genannten Kernspindel, welche durch eine
Stopfbüchse im Kolben hindurchgeht.
Der obere Cylinderdeckel ist mittelst Bajonettschluß aufgesetzt, d. h. derselbe läßt
sich durch theilweise Drehung leicht befestigen oder abheben. Die Packung an der
Innenseite des Deckels wird durch die Druckflüssigkeit dicht gegen den Cylinderrand
gepreßt. Endlich führen in den Cylinderraum zwei Röhren; die eine oben zur Zuleitung
des Druckwassers über den Kolben, die andere tiefer unten, um die Preßflüssigkeit
durch einen Hahn abzulassen, wenn der Kolben seinen tiefsten Stand erreicht hat.
Zur Ingangsetzung der Röhrenpresse wird der Cylinderdeckel losgemacht und dann der
Kolben durch Hebung eines Querstückes aufwärts geführt, mit welchem er durch zwei
Stangen verbunden ist, deren jede durch eine Stopfbüchse im Cylinderdeckel
hindurchgeht. Beim Heben des Kolbens wird der Deckel schließlich mitgenommen.
Sind die Vorbereitungen so weit gediehen, so wird der Cylinder mit dickem Thonbrei
gefüllt, Kolben und Deckel werden herabgelassen und letzterer befestigt. Das
Druckrohr wird nun geöffnet, worauf in Folge des Niederganges des Kolbens der Thon
durch die Formöffnung austritt.
Zur Herstellung der Rohrmuffe benutzt man einen kleinen Hülfsapparat, welcher unter
die Formbacken gesetzt wird, wenn der Thon an deren Mündung zum Vorschein kommt.
(Nach dem Mechanics' Magazine, März 1871, S. 171.)
Wethered's Rettungsapparat bei
Feuersgefahr.
Der von Major Wethered angegebene Rettungsapparat bei
Feuersgefahr besteht in einem genügend langen und kräftigen Seil, an dessen einem
Ende ein Sitzgurt angebracht ist. Dieses Seil geht zwischen Frictionsrollen, welche
in einer Flasche gelagert sind, im Zickzack hindurch und je nachdem es durch
Bewegung eines Hebels mehr oder weniger gebremst wird, erfolgt das Niederlassen der
in dem Sitzgurt untergebrachten Person verschieden schnell. Die Flasche hängt an
einem neben dem Fenster früher schon eingetriebenen Haken und den Bremshebel muß in
diesem Falle eine zweite oben stehende Person dirigiren.
Eine andere Anordnung weicht hiervon zweckmäßig insoweit ab, als die sich rettende
Person selbst den Bremshebel für das Seil lenkt, demnach auf eine weitere
Unterstützung nicht angewiesen ist. Hierbei ist das eine Seilende mit einem Ring zum
Einhängen in den Haken versehen, der Sitzgurt aber ist an der Flasche mit den
Frictionsrollen befestigt, welche also nur mit der Last sich langsam hinabbewegen
kann.
Diese gewiß einfachen Rettungsapparate sollten in jedem Schlafgemach, wo sie bei
Feuersgefahr nothwendig werden, vorräthig liegen, ebenso die Befestigungshaken
rechtzeitig ein- für allemal eingetrieben seyn. Bei eintretender Gefahr
dürften diese Apparate in der angegebenen Weise recht nützliche Dienste leisten,
weßhalb Ref. auf dieselben aufmerksam macht. (Nach dem Engineer, Juni 1871, S. 372.)
Puddel- und Walzwerke in England 1869.
Nach dem officiellen Berichte von Hrn. Robert Hunt, Keeper of Mining Records, für das Jahr 1869, bestanden
in Großbritannien im Ganzen 245 Puddel- und
Walzwerke mit 6243 Puddelöfen und 859 Walzenstraßen. Dieselben vertheilen sich auf
folgende Grafschaften mit:
Werke.
Puddel- öfen
Walzenstraßen.
South Staffordshire (black country)
110
1700
282
Nord Staffordshire
8
414
46
Yorkshire
33
1098
167
Durham
19
925
58
Glamorganshire (Wales)
17
555
88
Monmouthshire (Wales)
12
482
52
Shropshire
9
208
39
Lancashire
8
170
36
Derbyshire
5
91
18
Schottland
14
338
44
Außer den 245 Puddel- und Walzwerken existirten 18 Bessemerwerke. Dr. G. (Berggeist, 1871, Nr.
58)
Eisen- und Stahlproduction in den Vereinigten Staaten
von Nord-Amerika im Jahre 1869.
Dem Berichte des Hrn. Mc'Allister
jun. zu Philadelphia, zeitigen Secretärs der Pennsylvania Iron and Steel Association, entnehmen wir
folgende statistische Angaben:
Roheisen wurde producirt in den ganzen Vereinigten
Staaten
1,916,641 Tonnen in 1869 gegen 584,041 Tonnen in 1865, also 4 Jahre nach beendetem
Bürgerkriege in mehr als dreifacher Menge.
Von der Production von 1869 kamen auf
a. Anthracit-Roheisen
in den Staaten Pennsylvania, New-York, New-Jersey, Massachusetts und
Maryland
971,150 Tonnen in 1869 gegen 893,000 Tonnen in 1868 und 479,538 Tonnen in 1865,
auf den Staat Pennsylvania allein
692,739 Tonnen in 1869 gegen 671,955 Tonnen in 1868;
b. Steinkohlen- und Kohks-Roheisen in den Staaten Pennsylvania,
Virginia und Ohio
553,341 Tonnen in 1869 gegen 340,000 Tonnen in 1868;
c. Holzkohlen-Roheisen
in fast allen, namentlich den westlichen Staaten 392,150 Tonnen in 1869 gegen
379,000 Tonnen in 1868.
Schmiedeeisen wurde auf den Puddel- und Walzwerken
dargestellt:
Eisenbahnschienen
593,586
Tonnen
Stab- und Rundeisen
292,500
Tonnen
Nageleisen
146,000
Tonnen
Kesselbleche
78,000
Tonnen
Bleche
36,320
Tonnen
verschiedenes Eisen
89,200
Tonnen
oder zusammen 1,235,586 Tonnen Schmiedeeisen aller Art; ferner in den Frischfeuern (forges and
bloomeriss)
69,500 Tonnen, meistens Kleineisen,
gibt in Summa 1,305,086 Tonnen.
Stahl wurde erzeugt auf den Gußstahl- und
Bessemer-Stahlhütten 35,290 Tonnen, davon beinahe 12,000 Tonnen
Bessemerstahl.
Zu den in 1869 erzeugten Eisenschienen von 593,586 Tonnen
kommen noch
336,500 Tonnen importirt aus England,
8,500 Tonnen importirt aus Belgien und Deutschland, endlich
9,650 Tonnen im Lande erzeugte Bessemerstahlschienen, so daß der Gesammtverbrauch der Vereinigten Staaten
an Schienen sich im Jahre 1869 auf die hohe Zahl von
948,236 Tonnen belief.
Die enorme Vermehrung der Eisenproduction Nordamerika's war lediglich ermöglicht
durch den verhältnißmäßig hohen Einfuhrzoll auf Eisen, doch wird dieselbe auch bald
ohne diesen Schutz Bestand haben. Dr. G. (Berggeist,
1871, Nr. 53.)
Ueber wasserhaltigen kohlensauren Kalk; von C. Rammelsberg.
Hr. G. H. Bauer machte mich auf kleine Krystalle an
Conferven in einem Teich aufmerksam. Die nähere Untersuchung zeigte, daß es das
Hydrat mit 5 Mol. Wasser sey, welches Pelouze zuerst aus
einer Auflösung von Kalk in Zucker erhalten und welches der Fürst Salm-Horstmar später in einer Brunnenröhre
beobachtet hat. Die Eigenschaft, das Wasser über 15° C., selbst unter Wasser,
zu verlieren, zeichnet dieses Hydrat aus. (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft zu Berlin, 1871, Nr. 11.)
Das Vorkommen von Diamanten in Arizona, Nordamerika.
Schon im vorigen Jahre brachte der „Bulletin
von San Francisco“ bei Besprechung des Vorkommens von Diamanten in Californien die Nachricht, daß kürzlich auch
Diamanten in Arizona, einem früher zu Mexico, jetzt zu
den Vereinigten Staaten gehörigen Gebiete, welches bereits vor vielen Jahren durch
das Vorkommen großer Massen Gediegen-Silber einen Ruf unter den reicheren
Bergrevieren Mexico's sich erworben, gefunden worden seyen. Der Bulletin bemerkt dabei, daß man auch in Californien an
15 bis 20 (?) verschiedenen Stellen Diamanten, aber nur
iu geringer Zahl und von unbedeutender Größe gefunden, indem der größte darunter nur
7¼ Gramme, weniger als 2 Karat, gewogen habe, eine lohnende Gewinnung von Diamanten in Californien daher wohl nicht zu erwarten
stehe. Der sogenannte „californische
Diamant“ der Verkaufsladen in San
Francisco sey kein Diamant, sondern nur schöner reiner Bergkrystall.
In einer Sitzung der californischen Akademie der Wissenschaften
zu San Francisco hat der bei der Küstenaufnahme beschäftigte Professor G.
Davidson die Angabe bestätigt, daß in Arizona Diamanten gefunden, mit dem Bemerken, daß
Exemplare davon mit vielen anderen Mineralien zusammen, darunter auch Rubinen und
Granaten, von mit Schürfen beschäftigten Bergleuten (prospecting miners) nach San Francisco gebracht worden seyen und daß der
größte dieser Diamanten, einer Schätzung zufolge, geschliffen etwa 3 Karat wiegen
und ungefähr 500 Dollars werth seyn würde. Die Bergleute, welche den rohen Diamant
nicht kannten, sollen größere und werthvollere Exemplare davon weggeworfen
haben.
Nähere Angaben über die Art des Vorkommens und die Lage des Fundpunktes in dem
Territorium von Arizona, welchem die gedachten Diamanten entnommen wurden, werden
nicht mitgetheilt, bei der Wichtigkeit des Gegenstandes aber nicht lange auf sich
warten lassen, wenn dieses Vorkommen überhaupt ein reicheres als jenes in
Californien seyn soll. Bis dahin dürfte die Nachricht aber auch im Allgemeinen mit
Vorsicht aufzunehmen und vorerst ihre weitere Bestätigung abzuwarten seyn. —
Mitgetheilt von Geh. Bergrath a. D. Dr.
Burkart. (Berggeist, 1871, Nr. 58.)
Chlorcalcium als Entwässerungsmittel.
Sehr häusig wird das rohe geschmolzene Chlorcalcium da angewendet, wo das nicht
geschmolzene, sondern nur scharf getrocknete Salz viel bessere Dienste leistet. Die
Beschaffenheit des geschmolzenen Chlorcalciums macht den Gebrauch etwas mißlich; die
festen, harten, compacten Stücke lassen sich nur schwierig in die geeignete
zerkleinerte Form bringen und auch so noch wirken die kleinen Stücke nur mit ihrer
Außenfläche, also ziemlich langsam. Diese Uebelstände werden bei Anwendung von
scharf getrocknetem Chlorcalcium vermieden. Dieses Präparat bildet aufgeblähte,
poröse Klumpen, die sich leicht zerkleinern lassen und mit großer Begierde Wasser
aufnehmen. Die Erfahrungen welche E. Schering in seiner
chemischen Fabrik in Berlin (Chausséestraße 21) bei Anwendung des nur getrockneten
porösen Chlorcalciums seit längerer Zeit unter den verschiedensten Verhältnissen, z.
B. beim Entwässern von Alkohol, Aether, Chloroform, Chlor, Kohlensäure u. s. w.
gesammelt hat, veranlassen ihn, die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen und
technischen Chemiker auf dasselbe zu lenken.
Ueber die Löslichkeit des Leimes in Glycerin.
Hierüber hat John Maisch in Philadelphia Versuche
angestellt und folgende Resultate erhalten: Der Leim ist bei gewöhnlicher Temperatur
in einer großen Menge Glycerin löslich; er wird von Glycerin durchdrungen, langsam
bei gewöhnlicher, schneller bei erhöhter Temperatur. In Folge von Wasserabsorption
schwillt er auf, bleibt anscheinend unverändert und zwar selbst, wenn ihm das
Glycerin Wasser entzieht, indem es an des letzteren Stelle tritt, wodurch einem
Einschrumpfen des Leimes Vorgebeugt wird. Bei fortgesetzter Digestion löst er sich
vollständig in Glycerin und bildet damit beim Erkalten eine Gallerte. Die Auflösung
wird durch vorausgehende Maceration in Glycerin oder durch höhere Temperatur
beschleunigt. War er vorher von Wasser durchdrungen, so löst er sich in heißem
Glycerin etwa eben so leicht auf, wie in heißem Wasser. Der Verfasser hält die
Auffindung dieses Verhaltens für wichtig, da man auf diese Weise eine Leimlösung
herstellen kann, welche wegen der bekannten antiseptischen Eigenschaft des Glycerins
haltbar ist, und eine solche Lösung dürfte sich
namentlich da als werthvoll erweisen, wo häufig Gerbmaterialien zu prüfen sind.
(Nach dem chemischen Centralblatt, 1871 S. 345.)
Neue Verbesserungen des Lichtdruckes.
Das Gelatine-Cliché, von welchem die Abdrücke in fetter Farbe gemacht werden,
erhält eine vermehrte Dauerhaftigkeit, wenn man die Gelatine beim Aufgießen und
Vertheilen nicht ganz bis an die Ränder der Spiegelplatte fließen läßt, so daß also
ein schmaler Glasrand bleibt, und wenn man diesen sowohl wie den äußersten Rand der
trockenen Gelatineschicht mit Talg überzieht. Der
Talgrand stößt alsdann beim Auswaschen des Chromsalzes sowohl als beim Benetzen der
Gelatineschicht die Feuchtigkeit ab, und verhindert das Anschwellen und Ablösen des
Clichés. Nach dem Einschwärzen bedeckt man das Cliché mit einem Ausschnitt, welcher
die Beschmutzung des Druckpapieres durch den Talg verhütet.
Ernst Edwards in London druckt gegenwärtig von
Gelatinefolien, die vom Glas auf Zinkplatten übertragen sind, und erzielt auf diese
Weise von einem einzigen Cliché 1500 gute Abdrücke. Dem brittischen Journal zufolge
verfährt Edwards, wie folgt:
Eine matt geschliffene Glasplatte wird mit einem dünnen Wachsüberzuge versehen und
auf einen Horizontalständer gelegt. Man gießt eine Mischung von Gelatine,
doppelt-chromsaurem Kali und Chromalaun darauf, und zwar so viel, daß die
Schicht nach dem Trocknen die Dicke eines Cartonblattes oder eines dicken Papieres
besitzt. Der Zusatz von Chromalaun ist wichtig; er verhindert die Gelatine, nach dem
Trocknen wieder flüssig zu werden und anzuschwellen, wodurch die Haltbarkeit der
Schicht sehr gefährdet wird. Das Verhältniß des doppelt-chromsauren Kalis zur
Gelatine ist 1 zu 5, richtet sich aber in etwas nach der Intensität des
Negativs.
Wenn die Glasplatte überzogen ist, läßt man sie einige Minuten lang in horizontaler
Lage, bis die Gelatine erstarrt ist. Dann bringt man sie in den Trockenraum, der
ziemlich warm und ganz trocken seyn muß. In 24 Stunden ist die Schicht trocken. Sie
wird dann vom Glase abgelöst.
Die Ablösung der Schicht bringt mancherlei Vortheile mit sich. Einer derselben ist,
daß die Gelatinefolie sich auch an ein nicht ganz ebenes Negativ fest anschmiegt,
was eine dicke Glasplatte niemals thut. Die Schärfe des Clichés wird also in vielen
Fällen eine größere seyn, als wenn man auf Spiegelplatten arbeitet.
Nachdem man die Gelatinefolie unter dem Negativ belichtet hat, überträgt man sie auf
eine Zinkplatte. Man legt die Platte in ein flaches Gefäß mit Wasser, taucht die Folie hinein und
bringt sie rasch mit der Platte in Contact, wobei man sich vor der Einschließung von
Luftblasen hütet. Dann nimmt man die Platte heraus und streicht einigemal mit dem
Kautschukwischer darüber. Durch den äußeren Luftdruck klebt die Gelatine fest an der
Zinkplatte. In einigen Minuten ist die Schicht oberflächlich trocken. Man umzieht
sie dann mit einem in Kautschuklösung getauchten Pinsel, damit keine Luft während
des Druckes zwischen Schicht und Platte eindringen könne. Damit die Schicht sich
beim Drucken nicht verschiebt, versieht man die Platte mit einem Ueberzuge von
Kautschukfirniß.
Die Platte ist jetzt druckfertig. Sie wird, wie ein lithographischer Stein, mit dem
Schwamm benetzt; das Wasser wird zum Theil durch den Kautschukwischer entfernt; den
Rest nimmt man mit einem Stück Fließpapier weg. Das Einschwärzen geschieht mit
Kautschukwalzen.
Beim Drucken kommt die Wichtigkeit der Edwards'schen
Modification ganz besonders zur Geltung. Dem Zerspringen der Platten ist vorgebeugt,
und dieß ist um so wichtiger, als für feinere Bilder ein stärkerer Pressendruck
erforderlich ist, als ihn die Glasplatte aushält.
Wenn die erforderliche Anzahl von Abzügen gedruckt ist, löst man die Gelatinefolie
von der Zinkplatte ab und bewahrt sie in einem Hefte auf. Für Anstalten, wo solche
Clichés zu Hunderten und Tausenden verwahrt werden, ist es eine sehr große
Annehmlichkeit, die schweren, kostbaren Spiegelplatten nicht mit verwahren zu
müssen.
Es wurde oben gefagt, daß die Gelatineschicht auf einer matten Scheibe präparirt
wird. Bei Bildern welche große Feinheit und Zartheit besitzen, bringt man die obere,
glänzende Seite der Gelatinefolie in Contact mit dem Negativ. Wünscht man aber ein
Korn, wie es die Lithographien zeigen, so belichtet man die untere, matte Seite der
Folie.
Edwards hat gefunden, daß die Consistenz der Farbe auf den
Charakter des Abdruckes von großem Einfluß ist. Eine feste Farbe setzt sich nur an
den tiefsten Schatten an, während dünne Farbe mehr an die Halbtinten geht. Wünscht
man also sehr zarte, harmonische Abzüge, so nimmt man dünne Farbe; sollen die Abzüge
hingegen kräftig seyn, so wendet man consistente Farbe an. Auch lassen sich beide in
einem einzigen Abdruck combiniren, indem man die tiefsten Partien mit dicker, die
Halbtinten mit dünner Farbe einwalzt.
Da die Abzüge gleich mit weißem Rande auf gewöhnlichem oder glacirtem Papier gedruckt
werden können, so eignet sich das Verfahren vorzüglich zur Illustration von Büchern.
(Photographisches Archiv, 1871 S. 69.)
Leimwalzen zum Lichtdruck.
Versuche, die Leimwalzen der Buchdrucker zum Lichtdruck anzuwenden, sind bisher aus
dem Grunde nicht sehr erfolgreich gewesen, weil diese Walzen, aus gleichen Theilen
Leim und Syrup gegossen, meist zu viel von der letzteren Substanz enthielten.
Hr. I. Schaarwächter stellt geeignete Walzen her, indem er
3 Theile braunen Tischlerleim zwei Tage lang in kaltem Wasser weichen läßt, die
Stücke mit einem trockenen Tuche abtrocknet, ohne weiteren Wasserzusatz bei gelinder
Wärme schmelzen läßt, 1 Theil vorher gekochten Syrup zusetzt, die Mischung aufkocht,
und sie in einen im Inneren fein geschliffenen kupfernen Cylinder (nachdem die
innere Wand mit Oel abgerieben ist) um eine in den Mittelpunkt gestellte hölzerne
Achse gießt, welche an beiden Enden, gerade wie bei den gewöhnlichen Handdruckwalzen
mit zwei conischen Haudgriffen versehen ist, Nachdem die Walze aus der Form genommen
ist, wird sie mit Alkohol abgewaschen und einige Tage lang an der freien Luft
trocknen gelassen. Dann wird sie in eine Lösung von Gerbsäure (Tannin) gelegt, mit
Wasser abgewaschen und getrocknet. (Photographisches Archiv, 1871 S. 26.)
Herstellung transparenter Lacke zum Färben von Glas und
Glimmer.
Zur Herstellung transparenter Lacke, welche bei geringerer Dichte hinlängliche
Intensität besitzen, und zum Färben von Glas und Glimmer dienen können, eignen sich
nach Ferd. Springmühl besonders die Anilinfarben und zwar
die Auflösungen
derselben in weingeistigen Lacken aus gebleichtem Schellack oder Sandarach. Die
concentrirten Lösungen der Farbstoffe in stärkstem Alkohol werden für sich
hergestellt und jedesmal vor dem Gebrauche dem Lacke zugesetzt. Der zu
überstreichende Glas- oder Glimmergegenstand wird gelinde erwärmt. —
Auffallend schöne Farbschichten erhielt der Verfasser auch mit gefärbten Lösungen
der Schießbaumwolle in Aether. Der Farbstoff wird hier in Aether und Alkohol gelöst.
Die Collodiumhaut ist besonders bei Zusatz von etwas Terpenthinöl sehr elastisch und
kann, wenn die Platte vor dem Auftragen kalt war, compact abgelöst werden, worauf
man das farbige Häutchen in Figuren schneiden und alsdann wieder auf durchsichtige
Gegenstände aufkleben kann. Sind die Glasgegenstände vorher geätzt, so haftet die
Collodiumhaut sehr fest, wobei allerdings die Durchsichtigkeit verloren geht. Die im
Handel vorkommenden sogen. „Prachtlacke“ sind größtentheils
solche mit Anilin gefärbte weingeistige Harzlösungen. (Musterzeitung, Zeitschrift
für Färberei etc., 1871, Nr. 20.)
Rothe und blaue Stempelfarbe.
Zur Erzeugung einer guten rothen oder blauen Stempelfarbe löst man nach Reimann's Färberzeitung Fuchsin oder Anilinblau in reinem
Glycerin unter Erwärmen zur gesättigten Lösung auf, setzt nach Bedürfniß bei der
rothen Farbe Krapplack, bei der blauen Ultramarin hinzu und verdickt mit so viel Dextrin, daß
die Farbe Consistenz genug hat. Eine solche Farbe besitzt alle Eigenschaften, welche
man an eine gute Stempelfarbe zu machen berechtigt ist.
Preisausschreibung für die Werthbestimmung der
Rüben-Rohzucker.
Von der Annahme ausgehend, daß die in den Rohzuckern sich vorfindenden
unverbrennlichen Salze die alleinige Ursache der Melassenbildung seyen, ist in den
letzten Jahren, namentlich in Frankreich, ein Verfahren üblich geworden, um aus der
Menge dieser Salze (der Asche) die Ausbeute an krystallisirtem weißem Zucker, welche
ein Rohzucker bei der Raffination geben wird, auf theoretischem Wege festzustellen.
Da die Melassen der verschiedenen Rübenzucker-Fabriken in der Mehrzahl der
Fälle Aschensalze und Zucker fast constant in dem Verhältniß von 1:5 enthalten, so
leitete man aus dieser Beobachtung nach dem Vorgange Sostmann's (Zeitschrift für Rübenzucker-Industrie Bd. XVI S. 703) den Schluß ab, daß je 1 Theil Aschensalz 5
Theile Zucker in den unkrystallisirbaren Zustand zu versetzen und damit ungewinnbar
zu machen vermöge. Dem entsprechend bemessen nun die französischen Zuckerfabrikanten
und Händler den Raffinationswerth der Rohzucker in der Art, daß sie den fünffachen
Betrag der in denselbeu sich findenden Asche von der durch Polarisation gefundenen
Zuckermenge in Abzug bringen und die sich ergebende Differenz als theoretische
Ausbeute (Rendement théorétique) bezeichnen und für die
Preisbestimmung maaßgebend seyn lassen; ein Verfahren, welches dann auch in anderen
Ländern, namentlich in Großbritannien, Eingang gefunden und die ältere ungenügende
Methode der Werthbestimmung nach Typen, Farbe etc. verdrängt hat.
Nachdem aber die Voraussetzungen, worauf dieser Modus der Werthberechnung fußt,
zuerst durch die Arbeiten Scheibler's (ebendaselbst Bd.
XVII S. 449, Bd. XVIII
S. 399) als unrichtige bezeichnet und weitere beweisende Belege für die
Unrichtigkeit durch Untersuchungen im Vereins-Laboratorium von Marschall (ebendaselbst Bd. XX S. 339 und 619), sowie durch die schönen Versuche von Feltz (ebendaselbst Bd. XX S.
357; polytechn. Journal, 1870, Bd. CXCVIII S. 421)
beigebracht worden sind, erschien es an der Zeit, die Frage aufzuwerfen, ob dieser
Modus beizube halten, resp. von den deutschen Interessenten zu adoptiren sey, oder
durch ein anderes richtigeres Verfahren ersetzt werden könne?
Während der am 16. und 17. d. M. zu Berlin abgehaltenen Generalversammlung der
Mitglieder unseres Vereines wurde jedoch bei der Discussion der im Hinblick auf
diese Sachlage gestellten Frage 31 des Programmes, welche lautete:
“Ist es wünschenswerth, für die Werthbestimmung der Rohzucker des Handels,
neben deren Polarisation einen melassimetrischen Quotienten für die
Nichtzuckerstoffe zur Berechnung der wahrscheinlichen Netto-Ausbeute (des
sogenannten
theoretischen Rendement) einzuführen, und welche
Vorschläge können in dieser Richtung gemacht werden?“
folgende Resolution einstimmig angenommen:
„Die zollvereinsländischen Zuckerfabrikanten
erklären, daß der Coefficient 5, welcher seitens der französischen Börse als
Maaßstab für den melassimetrischen Werth der in den Rohzuckern enthaltenen
Salze festgestellt wurde, nicht wissenschaftlich begründet
ist.“
Gleichzeitig wurde dann weiter das Vereins-Directorium aufgefordert, durch
Aussetzen eines angemessenen Preises, Arbeiten und Untersuchungen anzuregen, die
geeignet seyn möchten, ein wissenschaftlich begründetes genaues Verfahren der
Untersuchung und Werthbestimmung der Rüben-Rohzucker herbeizuführen. Dem
entsprechend setzen wir mit Genehmigung des Vereins-Ausschusses einen Preis
von
Tausend Thalern
für die Lösung der folgenden Aufgabe aus:
„Der Ertrag an krystallisirtem weißen Zucker aus
verschiedenen Rüben-Rohzuckern steht nicht in einem directen Verhältniß
zu der Polarisation derselben. Welche Untersuchung und Berechnung ist
einzuschlagen, um die Ausbeute (Rendement), welche ein Rüben-Rohzucker an raffinirtem weißen Zucker
gewähren wird, im Voraus theoretisch festzustellen?“
Für den Fall, daß eine vollständige Lösung dieser Aufgabe nicht erfolgen sollte,
bleibt vorbehalten, diejenigen Arbeiten welche am meisten geeignet erscheinen die
Aufgabe ihrer Lösung näher zu bringen, in angemessener Weise zu honoriren.
Der ausschließende Zeitpunkt für die Einsendung von Bewerbungsarbeiten, welche in
deutscher Sprache abgefaßt seyn müssen, ist der 31. Januar des künftigen Jahres. Die
Bewerbungsschristen sind an das Directorium des Vereines, und zwar zu Händen des
Geheimen Rathes Dr.
Riedel in Berlin, Klosterstraße 76, zu adressiren, und
muß jede derselben mit einem Motto versehen und dieses auf dem Aeußeren eines
beigefügten versiegelten Couverts, welches den Namen des Verfassers enthält,
wiederholt seyn.
Die Entscheidung über die Zuerkennung des ausgesetzten Preises, eventuell eines
Honorars für die Lösung nicht erreichende, doch wesentlich fördernde Arbeiten,
erfolgt durch eine Commission von Sachverständigen und wird in der
Generalversammlung des Vereines im Mai 1872 bekannt gemacht werden.
Berlin, im Mai 1871.
Das Directorium des Vereines für die Rübenzucker-Industrie im Zollverein.
Riedel. Sombart. Treutler.
Ueber Gährgefäße aus emaillirtem Gußeisen; Bericht von H. Pfauth, Assistent an der königl. landwirthschaftlichen
Centralschule in Weihenstephan.
Metallene, besonders eiserne Gefäße haben schon seit längerer Zeit in der Brauerei,
wo nur immer thunlich, z. B. als Wasserreservoirs, Weichen, Maischbottiche,
diejenigen von Holz aus Zweckmäßigkeitsgründen, namentlich der Haltbarkeit wegen und
weil sie der Reinlichkeitspflege in erwünschtem Grade Vorschub leisten, verdrängt;
ihre Anwendung aber als Gährgefäße, bei denen der Reinlichkeitspunkt ja in ganz
besonders mühsamer Weise behandelt seyn will und zu welchen sie daher so recht
geeignet wären, ist an dem Mißstande gescheitert, daß das Metall von der gährenden Würze angegriffen wird und so der Geschmack des
Bieres eine nicht unbemerkbare Beeinträchtigung erfährt. In dem Bestreben nun,
diesem Hindernisse zu begegnen, wurden zunächst Versuche gemacht, das Innere des
Bottiches mit einem passenden Lackanstrich zu versehen, und sie ließen auch von sehr
guten Resultaten berichten. Derjenige, welcher es sich in solcher Weise angelegen
seyn ließ, daß das werthvolle und für die in Rede stehende Art von Braugefäßen
ungern entbehrte Eisenmaterial diesem Zwecke doch nicht verloren ginge, — es
ist der in der Brauereitechnik namhafte Ingenieur I. PH. Lipps — ging noch einen Schritt weiter zu einer in zymotechnischen Kreisen
gewiß dankbarst begrüßten Vervollkommnung, indem er eiserne Gefäße zu
Gährungszwecken mit Email, einer glasartigen, weißen Masse auskleidete, was um so
mehr der Anerkennung werth ist, als man sich bisher der Aufgabe, so große Gefäße zu
emailliren, nicht unterzogen hatte. Man versprach sich hiervon den Erfolg, daß nicht
bloß das Bedenken bezüglich der erwähnten nachtheiligen Einwirkung auf den Geschmack
des Bieres gehoben, sondern auch ein anderes Moment, vielleicht das noch einzige,
bedeutsam dawidersprechende, nämlich die Wärmeleitung wesentlich beschränkt werde;
und in der That läßt sich auf die Erfahrungen, welche in Weihenstephan während der
vergangenen Sudperiode mit einem solchen Gährgefäß gemacht worden sind, nur ein
günstiges und empfehlendes Urtheil für diese Neuigkeit gründen.
Der hier in Gebrauch gesetzte amaillirte gußeiserne Gährbottich besteht aus zwei
passend zusammenfügbaren Theilen, ist im Lichten von 1,56 Meter Höhe und von ebenso
großem Durchmesser; oben hat er eine kranzartige Erweiterung, was seine äußere Form
gefälliger macht. Sein Inhalt beträgt etwa 3000 Liter oder 46½ Eimer
bayerisch.Hr. Lipps fabricirt diese Gährbottiche jetzt auch aus einem Stück, was ein wesentlicher
Fortschritt ist.
Das Arbeiten mit diesem Bottich war, wie wohl leicht einzusehen, ein höchst sauberes
und glattes. Die Gährungen vollzogen sich nach den äußeren Beobachtungen bei
allerdings etwas längerer Dauer als hier gewöhnlich, zur vollsten Zufriedenheit, und
was das Temperaturenverhältniß zwischen Keller und Würze, ferner die Annahme der
Saccharometeranzeigen betrifft, so ist ein nennenswerther Unterschied gegen andere
Sude ebensowenig hervorgetreten. Die Temperatur der Würze stieg bei einem genauer
beobachteten Sude vom Anstellen bis zur Gährungserscheinung der hohen Kräusen
allmählich regelmäßig von 5° auf 7,4° R.; dann aber ging sie abwärts;
gegen das Ende hin auf 5° R. Im Vergleich zur Kellertemperatur, welche
innerhalb der Grenzen 5° und 7° R. mannichfache Schwankungen zeigte,
war sie immer, ausgenommen zu Anfang und zu Ende höher, so in den hohen Kräusen um
1,4 und 2° R., später um 0,7–0,3° R. Die Saccharometeranzeigen
verringerten sich in den hohen Kräusen um 1,4 und 1,2 Proc. Balling und in den beiden folgenden Tagen, in welchen, wie erwähnt, die
Temperatur noch im Zunehmen war, um 1,2 und 1,7 Proc.; später betrug der Unterschied
0,5 Proc., 0,3 Proc. . . . 0,1 Proc. Balling. Die
Gährungsdauer war in diesem Falle 13 Tage. (Bayerischer Bierbrauer, 1871, Nr.
6.)
Mittel zur Abhaltung der Motten von Tuch- und
Pelzwaaren; von Dr. H. Hager.
Da mir fortwährend Briefe zugehen, welche mich um Vorschriften zu Mottenmitteln
ersuchen, so theile ich hier solche mit, welche ich schon im vorigen Jahre in einer
großen Niederlage von Militärtuch und an Kürschner abgegeben habe:
Für Tuchniederlagen. 45 Grm. reine Carbolsäure, 30 Grm.
Campher, 30 Grm. Rosmarinöl, 5 Grm. Gewürznelkenöl, 5 Grm. Anilin, gelöst in
2½ Liter gewöhnlichem Weingeist.
Für Kürschner. 20 Grm. reine Carbolsäure, 10 Grm.
Gewürznelkenöl, 10 Grm. Citronenschalenöl, 10 Grm. Nitrobenzol, 2½ Grm.
Anilin, gelöst in 1½ Liter reinem Weingeist.
Mit diesen Flüssigkeiten werden mittelst eines sogenannten Pulverisateurs die
betreffenden Stoffe nur mäßig besprengt. Werden diese dann in dichte Behälter
eingeschichtet, so ist eine Besprengung für das
Sommerjahr aushaltend. Tuche in Lagerräumen werden eine zweimalige Besprengung
nöthig haben. (Aus des Verfassers: pharmaceutische Centralhalle, 1871 S. 253.)