Titel: | Langlois' Befestigungsart der Heizröhren bei Röhrenkesseln. |
Fundstelle: | Band 202, Jahrgang 1871, Nr. XX., S. 98 |
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XX.
Langlois'
Befestigungsart der Heizröhren bei Röhrenkesseln.
Nach dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, Juni 1870, S. 330.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Langlois' Befestigungsart der Heizröhren bei
Röhrenkesseln.
In einer längeren, der Société
d'Encouragement vorgelegten Abhandlung ergeht sich der Berichterstatter Fréminville über die Art, wie bei
Schiffsdampfkesseln, welche mit gewöhnlichem Seewasser gespeist werden, die
Absetzung von Kesselstein hintangehalten oder abgelagerter Kesselstein beseitigt
wird. Im letzteren Falle müssen die Heizröhren jedesmal herausgezogen werden, welche Operation bei der
gewöhnlichen Befestigungsart der Röhren von manchen Uebelständen begleitet ist. Um
diese zu beseitigen, hat der Ingenieur Langlois die
Heizröhren in der Weise zu befestigen gesucht, daß deren Herausziehen aus dem Kessel
minder beschwerlich und für die Röhren selbst weniger gefährlich ist. Seine
Anordnung ist in Figur 11 und 12 in 1/3 der wirklichen
Größe dargestellt.
Hierbei wird das Rohrende in der hinteren (der Feuerung zugekehrten) Rohrplatte wie
gewöhnlich mit Hülfe des Stahlringes e befestigt.
Dagegen ist das andere Rohrende in einen Bronzering a
eingelöthet, welcher mit Gewindegängen versehen ist, um in die vordere Rohrwand
eingeschraubt zu werden. Zur besseren Dichtung überstreicht man die Schraubengänge
vor dem Eindrehen des Rohres mit einem Kitt aus Fett und fein pulverisirtem
metallischem Zink, und legt ferner zwischen die Flantsche b des Bronzekopfes und die Rohrplatte den Dichtungsring d ein.
Die Vertheilung d.h. der Abstand der Heizröhren bleibt derselbe wie bisher; die
Kopfplatte besitzt trotz der etwas (um 5 bis 6 Millimeter) größeren Weite der
Rohrlöcher hinlängliche Festigkeit.
Wenn nun die Röhren behufs Reinigung des Kessels herausgenommen werden sollen, so
werden zunächst mit Hülfe des in Fig. 15–17 in 1/6 der
natürlichen Größe gezeichneten Werkzeuges die Stahlringe e ausgezogen und dann die Bronzeringe a
aufgeschraubt. Letzteres geschieht mittelst des in Fig. 13 und 14, ebenfalls
in 1/6 der wirklichen Größe dargestellten Drehschlüssels, welcher mit vier Ansätzen
in die Einschnitte c der Flantsche b (Fig. 11 und 12) eingreifen
kann. Uebrigens ist in Fig. 13 zu sehen, wie
dieser Drehschlüssel angesetzt und benutzt wird.
Langlois' Heizröhren sind bereits nach längeren
vorausgegangenen commissionellen Untersuchungen bei der französischen Marine
eingeführt worden. Die damit versehenen Kessel haben zusammen etwa 6000
Pferdestärken. Auch die Compagnie générale
transatlantique und die Compagnie des messageries
impériales machen von dieser Verbesserung Gebrauch.
Es ist nur noch zu bemerken, daß die Bronzeringe durch Guß so rein hergestellt
werden, daß eine weitere Bearbeitung derselben nicht nöthig ist. Die Muttergänge
werden in die Rohrplatte mittelst eines besonderen Werkzeuges eingeschnitten.