Titel: | Ziegelmaschine von J. D. Pinfold in Rugby (England). |
Fundstelle: | Band 202, Jahrgang 1871, Nr. LII., S. 226 |
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LII.
Ziegelmaschine von J. D. Pinfold in Rugby (England).
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Pinfold's Ziegelmaschine.
Die horizontal angeordnete Maschine ruht auf einem soliden Eisengestell, an dem einen
Ende der Mischapparat, welcher den sorgfältig durchgearbeiteten Thon zwischen zwei
enge, im Abstand von nur 1/4 Zoll stehende Walzen bringt, bei deren Durchgang
derselbe in recht sinnreicher Weise eine Schmierung (Benetzung) mit Wasser
erhält.
Von diesen Walzen gelangt die Ziegelmasse in die Preßkammer; durch die Form tritt
alsdann ein ununterbrochener Thonstrang aus, welcher von einer Transportgurte
weitergeführt zu dem Schneidapparat geleitet wird.
Das Abtheilen des Thonprismas in die einzelnen Ziegel geschieht mittelst eines
continuirlich sich drehenden Schneidrades (Fig. 7), für dessen
Speichen Drähte eingezogen sind. Damit die Schnitte rechtwinkelig zur Längenrichtung
des Thonstranges fallen, liegt das Rad etwas schief gegen diese Richtung.
Die auf der internationalen Ausstellung in London befindliche Maschine, für Voll
– und Hohlziegel, für Gesimssteine und Röhren gleich geeignet, hat eine Länge
von 18, eine Breite von 5 und eine Höhe von 6 engl. Fuß. Es wird eine
Leistungsfähigkeit von 15,000 bis 20,000 Vollziegeln pro
Tag von 10 Arbeitsstunden garantirt, wobei eine 6pferdige Betriebsmaschine
erforderlich ist; für Hohlziegel etwas mehr. Die von der Maschine kommenden
Ziegelsteine sollen 6- bis 8fach, ohne zerdrückt zu werden, aufgestapelt
werden können.
Zum Schlusse sey noch angeführt, daß Pinfold's
Ziegelmaschine auf dem im Vorjahr durch die Royal
Agricultural Society veranstalteten Oxford Show
einen Preis erwarb. (Nach dem Mechanics' Magazine, Juni 1871, S. 406; Zeitschrift des
österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines, 1871 S. 252.)