Titel: | Gautreau's dynamometrischer Regulator. |
Fundstelle: | Band 202, Jahrgang 1871, Nr. LXXII., S. 313 |
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LXXII.
Gautreau's dynamometrischer Regulator.
Nach Engineering, September 1871, S.
166.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
[Gautreau's dynamometrischer Regulator.]
Die Figuren 20
bis 23
stellen den für J. Th. Gautreau in Paris in England
patentirten dynamometrischen Regulator zur Regulirung des Dampfzuflusses für eine
Dampfmaschine im Verhältniß zu ihrer thatsächlichen Leistung dar.
Bei diesem Apparat sitzt die treibende Riemenscheibe a
lose auf der Welle b, auf welche die Drehung mittelst
der Federn c übertragen wird. Diese Federn sind aus
Stahlschienen hergestellt und stecken mit dem einen Ende in der Welle, mit der sie
fest verbunden sind. An dem inneren Umfang der Treibscheibe sind Rollen d angebracht, gegen welche die freien Enden der Federn
sich anlegen. Im Falle einer Kraftübertragung findet nun je nach der Größe der
letzteren eine relative Drehung der Scheibe gegen die Welle statt, und diese
Abweichung wird durch den Gleitmuff f (Fig. 21) auf die
Drosselklappe fortgepflanzt.
Der Muff f ist mit Feder und Nuth auf die Welle b aufgesetzt. Ein an der Nabe der Riemenscheibe
befindlicher Stift greift in die schraubengangartige Nuth g auf dem Umfang des Gleitmuffes f. In Folge
dessen wird bei Drehung der Scheibe a gegenüber diesem
Muffe eine entsprechende Verschiebung desselben stattfinden und im Zusammenhang
damit das Drosselventil verstellt.
Die von der Riemenscheibe a übertragene Kraft kann nun
zugleich an dem Zifferblatt p abgelesen werden, welches
auf empirische Weise eingetheilt ist.
In Fig. 24 bis
26 ist
eine Modification dieses Regulators skizzirt.
Hierbei ist die Riemenscheibe C ebenfalls lose auf der
Welle A und wird durch die Spiralfeder D gegen den festen Muff B
angedrückt. Die einander zugekehrten Seiten der Nabe und des Muffes sind wie eine
Klauenkuppelung gezahnt.
Findet demnach eine Aenderung in der Zugkraft des Treibriemens statt, so wird die
Federkraft mehr oder weniger überwunden, d.h. eine gewisse Verdrehung der
Triebscheibe eintreten, da die Zähne der Nabe mehr oder weniger in die Zähne des
Muffes eingreifen.
Die stattfindende Seitenverschiebung der Riemenscheibe wird durch den Bügel G und die Gelenkstange H auf
das Drosselventil übertragen.
Bei I läßt sich wieder wie vorher die augenblickliche
Leistung der Maschine ablesen.