Titel: | W. Thompson's Methode, Uhren zu reinigen. |
Fundstelle: | Band 204, Jahrgang 1872, Nr. XI., S. 29 |
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XI.
W. Thompson's Methode, Uhren zu reinigen.
Aus dem Scientific American, Februar 1872, S.
93.
Thompson's Methode, Uhren zu reinigen.
Diese (in den Vereinigten Staaten von Amerika patentirte) Methode besteht darin, daß
man das Uhrwerk in gereinigte Naphta oder eine ähnliche flüchtige Flüssigkeit
taucht, und alsdann erwärmter Luft aussetzt. Man nimmt zunächst das Werk aus seinem
Gehäuse und wenn die Uhr mit einem Staubdeckel versehen ist, auch diesen weg, damit
die Flüssigkeit frei durch das Uhrwerk circuliren kann. Hierauf faßt man das Werk
mit einer Zange oder einem sonst geeigneten Instrument, taucht es in die Flüssigkeit und dreht oder
quirlt es in der letzteren. Die Folge davon ist, daß die Naphta, indem sie durch das
Werk strömt. Staub und altes Oel hinwegschwemmt. Nach dieser Operation, welche
wenige Minuten in Anspruch nimmt, bringt man das Uhrwerk in erwärmte Luft von etwas
höherer Temperatur als die der umgebenden Luft. Die Verdunstung der Flüssigkeit
geht, nachdem das Werk aus derselben herausgenommen ist, so rasch vor sich, daß die
Feuchtigkeit der Luft, trotz der Anwendung künstlicher Wärme, sich auf ihm
condensirt. Von dieser höheren Temperatur läßt man die Uhr sich allmählich bis auf
die Temperatur der umgebenden Luft abkühlen. Zum Schluß gibt man den Zapfen und
sonstigen der Reibung ausgesetzten Theilen das übliche Oel. Die ganze Procedur nimmt
nicht mehr als 6 bis 8 Minuten in Anspruch. Der Erfolg ist in jeder Hinsicht
befriedigend, während die Kosten im Vergleich mit dem gewöhnlichen
Reinigungsverfahren kaum nennenswerth sind. Die einzelnen Theile sind durch
Auseinandernehmen und Behandlung mit der Bürste nicht reiner und glänzender
herzustellen.