Titel: | Bouch's Dampfbremse für Locomotiven. |
Fundstelle: | Band 204, Jahrgang 1872, Nr. XXIV., S. 102 |
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XXIV.
Bouch's Dampfbremse
für Locomotiven.
Nach Engineering, Februar 1872, S.
106.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Bouch's Dampfbremse für Locomotiven.
Der Locomotiven-Inspector W. Bouch in Darlington
(England) ließ sich eine Dampfbremse patentiren, deren wesentliche Einrichtung
mittelst der Figuren 16 bis 18 erläutert werden
soll.
Das Kreuzstück (Fig.
16) communicirt durch das Rohr b mit dem
Kessel, während die vier Rohrstücke d mit den vier
Abblashähnen der beiden Dampfcylinder in Verbindung gesetzt sind. Bei entsprechender
Stellung dieser Hähne kann der durch das Rohr b vom
Kessel herströmende Dampf auf beiden Seiten des Kolbens in den Cylinder eintreten
und – wenn der gewöhnliche Dampfzutritt gesperrt ist – eine sehr
wirksame Bremsung bewirken. Verstärkt wird dieselbe noch dadurch, daß der
Dampfeintritt in die Cylinder durch Kegelventile (Fig. 17 und 18) erfolgt,
welche sich beim Rückströmen des Dampfes schließen und so denselben nur durch die
kleinen, im Sitze befindlichen Oeffnungen ausströmen lassen.
Der Patentträger hat diese Dampfbremse mit verschiedenen Modificationen bei einer
Reihe von Locomotiven der North-Eastern Eisenbahn ausführen lassen und
günstige Resultate erzielt.
Es ist auch nicht zu verkennen, daß diese Art der Bremsung selbst vor der von Le Chatelier eingeführten DampfbremseBeschrieben im polytechn. Journal, 1870, Bd. CXCV S. 8. für den gewöhnlichen Verkehr manche Vorzüge hat, während allerdings die
momentane, energische Wirkung des Gegendampfes damit nicht erreicht werden
dürfte.