Titel: | Kalatschoff's Feil-Apparat. |
Fundstelle: | Band 204, Jahrgang 1872, Nr. XXIX., S. 122 |
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XXIX.
Kalatschoff's Feil-Apparat.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Kalatschoff's Feil-Apparat.
Der Techniker v. Kalatschoff in Moskau hat in der Wieskof'schen Maschinenfabrik einen Feil-Apparat
eingeführt, welcher sich vorzüglich bewährt hat und um so mehr zur allgemeinen
Einführung empfiehlt, als er sehr einfach und leicht herzustellen ist.
Dieser Apparat ist in Fig. 13 und 14 in der
Ansicht, und in Fig. 15 im Durchschnitt dargestellt. Das Princip zur Construction
desselben scheint der mechanischen Kopfwalzbürste entnommen zu seyn, die man jetzt
bei vielen Friseuren trifft, indem er auf dieselbe Art in Function gebracht wird,
wie diese.
Der Apparat besteht aus einer Stahlspindel a mit zwei
Handgriffen b, b, auf welche eine gußeiserne Scheibe c leicht laufend aufgesteckt ist. Eine zweite Scheibe
e kann auf die Nabe d
der ersten aufgeschraubt werden und die Ränder beider Scheiben sind so abgeschrägt, daß sie geeignet sind,
einen Ring f, den man zwischen sie einsetzt, centrisch
festzuhalten. Dieser Ring f bildet das eigentliche
Werkzeug. Er besteht aus Stahl und ist an seiner Peripherie einer Feile ähnlich
gehauen. Selbstverständlich kann man sich eine Anzahl solcher Ringe von
verschiedener Form und verschiedener Feinheit des Hiebes, den einzelnen Gattungen
der Feilen entsprechend, vorräthig halten.
Die Scheibe c hat noch seitlich einen oder einige
Schnurläufe, in welche eine Gummischnur eingelegt wird, die über eine entsprechende
Rolle der Deckentransmission geführt wird. Sobald man die Schnur anspannt, wird sie
die Feilscheibe in Umdrehung versetzen und in Folge ihrer Elasticität derselben auch
eine gewisse Beweglichkeit gestatten, ohne die Rotation zu beeinträchtigen.
Indem nun der Arbeiter den Apparat mit beiden Händen faßt und über die zu feilenden
Flächen hinführt, kann er sie ohne Beschwerlichkeit in viel kürzerer Zeit
bearbeiten, als dieß von Hand mittelst der Feile geschehen kann.
Zum Poliren der Gegenstände kann man auch Holz- oder Schmirgelscheiben in den
Apparat einsetzen. (Praktischer Maschinenconstructeur, 1872 S. 29.)