Titel: Dormoy's mechanisches Puddelverfahren.
Fundstelle: Band 204, Jahrgang 1872, Nr. LXXIX., S. 288
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LXXIX. Dormoy's mechanisches Puddelverfahren. Nach dem Engineer, April 1872, S. 262. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Dormoy's mechanisches Puddelverfahren. Bei der Bedeutung welche das Dormoy'sche Puddelverfahren erlangt, ermangeln wir nicht, der in diesem Bande des polytechn. Journals S. 159 (zweites Aprilheft 1872) enthaltenen Mittheilung die Abbildungen Figur 2325 eines Puddelofens dieses Systemes nachzutragen. Nach dem früheren Bericht wird zur Erleichterung des für den Puddler so sehr anstrengenden Durcharbeitens und Wendens des Metalles, der Rührstange auf mechanischem Wege eine rasche Umdrehung ertheilt. Zu diesem Behufe ist an dem äußeren Ende des Rührspießes eine Rolle so angesetzt, daß der vom Arbeiter zu erfassende Griff keine Drehung mitmacht. Das Stangenende steckt nämlich lose in der verlängerten Nabe der Rolle und die Verbindung beider wird durch einen hindurchgesteckten Bolzen erzielt (Fig. 25). Auf der anderen Nabe ist alsdann der Griff durch einen eingedrehten Hals oder auf sonstige Weise mit der Rolle verbunden. Oberhalb des Ofens ist eine Welle gelagert, auf welcher eine breite Riemenscheibe lose aufgeschoben ist; doch kann diese Scheibe durch einen Hebel vom Arbeiter aus mit der Welle gekuppelt werden. Der Riemen, welcher von dieser Scheibe um die Rolle der Rührstange läuft, trägt zugleich das äußere Ende der Stange, während das andere auf der Herdsohle aufliegt. Hieraus erklärt sich die Leichtigkeit mit welcher der Arbeiter die Rührstange – trotz des ansehnlichen Gewichtes von 80 bis 120 Pfund – zu handhaben vermag, ohne hierbei die Drehung einstellen zu müssen. Was die Betriebskraft betrifft, so beträgt dieselbe nach Ingenieur Biedermann in Florisdorf bei Wien 1/4 bis 1/2 Pferdestärke pro Rührstange. Der Riemen bleibt bei gehöriger Schmierung 3 bis 4 Monate betriebstauglich. Bezüglich weiterer Daten kann auf die oben erwähnte Mittheilung in diesem Journal verwiesen werden.

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