Titel: | Fleury's Wassermesser. |
Fundstelle: | Band 205, Jahrgang 1872, Nr. LV., S. 186 |
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LV.
Fleury's
Wassermesser.
Nach dem Engineer,
Juni 1872, S. 433.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Fleury's Wassermesser.
Die Firma Smith, Pender u. Comp. in Millwall (England) baut den in Figur 15 bis 17
dargestellten Kolbenwassermesser, dessen Steuerung sich durch eine präcise Wirkung
auszeichnen soll.
Der Apparat besteht aus zwei Meßcylindern A und B, welche in einer Achse hinter einander liegen und
durch die Steuerungskammer K getrennt sind. Die Kolben
C und D bewegen sich abwechselnd auf ihren Kolbenstangen E bezieh. F und bewirken
gegenseitig gegen Ende des Hubes die jeweilige Umstellung des Schiebers J respect. I.
Nach der Zeichnung tritt das Wasser durch ein seitlich in den Schieberkasten mündendes Rohr hinter
den Kolben C und treibt denselben nach vorwärts, wodurch
das auf der anderen Kolbenseite befindliche Wasser durch den Abzugscanal des
Schiebers I abgeleitet wird.
Kurz vor Vollendung seines Weges schiebt der Kolben C,
indem er gegen die Kolbenstange anstößt und dadurch den Steuerhebel L, P umstellt, den Schieber J des rechten Meßcylinders B nach links.
Darnach tritt frisches Wasser hinter den Kolben D und
bewegt denselben nach vorwärts, bis durch die am Ende des Hubes stattfindende
Umstellung des Schiebers I der Rückgang des linken
Kolbens C veranlaßt wird u.s.f.
Die Kolbenstange F (und Gleiches gilt auch von der
anderen Kolbenstange E) ist an dem äußeren Ende mit
einem Schlitz versehen. In denselben greift der Stift G,
welcher durch die verlängerte Nabe an der äußeren Kolbenseite gesteckt ist. Nähert
sich also der Kolben D dem Ende seines Weges nach links
oder rechts, so stößt knapp vor Vollendung des Hubes der Stift G gegen die Kolbenstange F
an, welche ihrerseits durch den Steuerhebel M, R den
Schieber I aus der einen Stellung in die umgekehrte
rückt.
Man kann sich hiernach die Wirkungsweise der Steuerung, ob nun die Kolben hin-
oder hergehen, leicht erklären. Beim Rückgange des einen oder des anderen Kolbens
wird nämlich zum Schluß der Bewegung der Stift G oder
H wieder an die betreffende Kolbenstange anstoßen
und die neuerliche Umstellung der Vertheilungsschieber I
oder J erzielen, mit anderen Worten die ursprüngliche
Lage der Steuertheile herbeiführen.
Wie vorher gesagt ist, haben die Kolbenstangen E und F ziemlich übereinstimmende Einrichtungen; nur ist die
Verbindung von E mit dem Steuerhebel L etwas verschieden. Während der Hebel M die Stange F gabelförmig
umfaßt, ragt der Hebel P mit einem Ansatz frei in einen
Schlitz des verdickten und ausgebohrten Endes der Kolbenstange F, in welches auch das Stangenende E frei hineinreicht, um beim Anschlag des Kolbenstiftes
H den Hebel P mitnehmen
zu können.
Die Zahl der Kolbenspiele oder die Menge des von dem Apparate gemessenen Wassers wird
durch ein mit den Steuerhebeln in Verbindung gebrachtes Registrirwerk angezeigt.
Der beschriebene Meßapparat ist recht compact; für ein einzölliges
Wasserzuleitungsrohr nimmt derselbe einen Raum von 15 Zoll Länge und 14 Zoll Breite
ein. Die Kolben haben 4 3/4 Zoll Durchmesser und 3 Zoll Hub. Die Leistungsfähigkeit
beträgt 2300 bis 2700 Gallons pro Stunde und die
Messungen sind bis auf 1 1/4 Procent als genau zu betrachten.