Titel: | Ueber Spiegeleisen-Erzeugung; von Prof. D. Forbes. |
Fundstelle: | Band 205, Jahrgang 1872, Nr. LXVI., S. 221 |
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LXVI.
Ueber Spiegeleisen-Erzeugung; von Prof. D.
Forbes.
Aus dem Journal of the Iron
and Steel Institute, Februar 1872; durch die österreichische Zeitschrift für
Berg und Hüttenwesen, Nr. 23 u. 24.
Forbes, über Spiegeleisen-Erzeugung.
Die Wichtigkeit der leichten Beschaffung von Spiegeleisen für die Verwendung
desselben beim Bessemer-Processe wurde von unseren brittischen
Stahlfabrikanten erst dann vollkommen gewürdigt, als der Ausbruch des
deutsch-französischen Krieges den Bezug dieses Artikels, welcher damals
hauptsächlich am Ost-Ufer des Rheines, in Westphalen und Nassau erzeugt
wurde, für einige Zeit gänzlich abschnitt. Dieser Umstand führte zu dem
erfolgreichen Versuche, Spiegeleisen auf den Ebbw Vale Eisenwerken zu erzeugen und
leitete die Aufmerksamkeit vieler anderer brittischer Stahlfabrikanten auf diesen
Gegenstand.
In Folge dessen wurden an den Verfasser viele Anfragen gemacht, welche sich auf die
Erzeugung des Spiegeleisens auf dem Continente bezogen und deßhalb beabsichtigt
derselbe hiermit über die Erfahrungen welche er bei seinen neuerlichen Besuchen in
Deutschland und Schweden über diesen Gegenstand sammeln konnte, einen kurzen Bericht
mitzutheilen, der jedoch nur sehr unvollständig seyn kann, da diese Fabrication in
den Schleier des Geheimnisses gehüllt wird und die Arbeitsdetails möglichst
verheimlicht werden.
Spiegeleisen wird gegenwärtig im großen Maaßstabe in Deutschland, Rußland und
Schweden erzeugt, und sonderbarer Weise sind die Erze aus denen es reducirt wird, in
jedem dieser Länder von sehr verschiedenem und besonderem Charakter. In Deutschland
wird es bloß aus manganhaltigem Spatheisenstein erzeugt; in Rußland reducirt man es
aus eisenhaltigen Manganoxyden, und in Schweden erhält man es durch Schmelzen einer Mischung von
Knebelit und manganhaltigem Granate, welche beide Minerale combinirte Silicate von
Eisen und Mangan sind.
In einem Punkte stimmen jedoch alle diese Erze überein, nämlich daß die Eisen-
und Manganoxyde derselben, wenn sie nicht in wirklicher Verbindung als combinirte
Carbonate oder Silicate auftreten, jedenfalls in einer sehr innigen Mischung
erscheinen und hierin liegt einer der wichtigsten Punkte dieser Fabrication; denn wo
immer reine Manganerze der gewöhnlichen Beschickung des Hohofens zugesetzt wurden,
in der Hoffnung manganreiches Spiegeleisen zu erhalten, war dieß entweder ganz
erfolglos oder nur ein kleiner Bruchtheil des zugesetzten Mangans verband sich mit
dem Eisen, und der größte Theil des Mangans wurde mit der Schlacke abgeführt; wenn
man daher manganreiches Roheisen erzeugen will, so ist es erforderlich das Mangan in
Form einer stark eisenhaltigen Verbindung der Beschickung zuzusetzen, wodurch der
Proceß der Reduction erleichtert wird, indem eine Mischung der beiden Oxyde des
Mangans und Eisens viel leichter in den metallischen Zustand übergeführt und so in
den Stand gesetzt wird sich mit dem Eisen der übrigen Beschickung zu vereinigen, als
dieß bei dem Manganoxyde allein der Fall ist, welches, wenn nicht die Hitze äußerst
groß und die reducirende Wirkung des Ofens nahezu vollkommen ist, eine große
Geneigtheit hat in Form eines Silicates in die Schlacke überzugehen, aus der es dann
gar nicht oder nur mit großer Schwierigkeit wieder erhalten werden kann. –
Die Oxyde des Mangans sind bekanntlich viel weniger leicht reducirbar und erfordern
mehr Zeit und viel höhere Temperaturen als jene des Eisens, und aus dem bereits
Gesagten folgt, daß bei der Erzeugung von Spiegeleisen folgenden Punkten besondere
Aufmerksamkeit zugewendet werden sollte:
1) Das als Manganquelle benutzte Mineral soll selbst stark eisenhaltig seyn, um die
Reduction eines möglichst großen Antheiles von dem darin enthaltenen Mangan zu
erleichtern und sicher zu stellen.
2) Die Beschickung des Ofens soll sehr basisch seyn, d.h. man soll einen Ueberschuß
von Kalkstein oder besser von gebranntem Kalke anwenden.
3) Der Gang des Ofens sollte viel langsamer seyn, als beim gewöhnlichen
Schmelzprocesse, um der Reduction der Manganoxyde mehr Zeit zu gewähren.
4) Die Ofentemperatur sey so hoch als möglich; man verwende möglichst heißen Wind und
da Kohks eine stärkere Windpressung zulassen und eine größere Hitze entwickeln, sind
sie der Holzkohle bei dieser Fabrication vorzuziehen.
Das zu Nischne Tagilsk in Rußland erzeugte Spiegeleisen wird mit Holzkohle
geschmolzen und ist seiner Güte wegen bekannt; es wird reducirt aus einer Mischung
einheimischer Eisenoxyde, welche selbst etwas Mangan enthalten, und eisenhaltigem
Braunit, der etwa 40 Proc. metallisches Mangan mit 10 Proc. metallischem Eisen in
inniger Mischung enthält.
Um den Mangangehalt von grauem Roheisen, welcher bereits 1,2 Proc. betrug, zu erhöhen
und dadurch ein Spiegeleisen zu erhalten, wurden Versuche in Wotkinski angestellt,
indem man dieses Roheisen in einem Kupolofen umschmolz und dabei 12–15 Proc.
reines natürliches Manganoxyd (Manganit oder Pyrolusit) zusetzte. Das Resultat war
ein Spiegeleisen, welches 5–6 Proc. metallisches Mangan enthielt.
In Schweden wird Spiegeleisen in mehreren Districten, hauptsächlich aber zu
Schißhyttan und Ramshyttan, in Dalekarlien erzeugt, wo man es durch Schmelzung einer
Mischung von Knebelit und manganhaltigen Granaten erhält, welche durchschnittlich
etwa 42 Proc. Eisen und 13 Proc. Mangan enthält. Die Schmelzung erfolgt in einem
Hohofen von 47 Fuß Höhe mit zwei Formen und mit so heißem Winde als man aus einem
Apparate mit gußeisernen Röhren erhalten kann. Der angewendete Brennstoff ist eine
Mischung von gleichen Theilen Holzkohle und Kohks, und das Erz wird mit 30 Proc.
seines Gewichtes von Kalkstein gattirt. Das Erz enthält häufig sichtbare
Verunreinigungen von Bleiglanz, Eisenkies und Zinkblende, aber es ist erwiesen, daß
im Spiegeleisen kein Schwefel zu finden ist, obgleich die Schlacke, welche bei gutem
Ofengange eine eigenthümlich gelblich grüne Farbe hat, 4 Proc. Schwefel und bis zu
16 Proc. Manganoxyd enthalten soll.
Das gewöhnliche Spiegeleisen von Schißhyttan ist dem gewöhnlichen deutschen Producte
überlegen und enthält durchschnittlich 13 Proc. Mangan mit circa 4 Proc. Kohlenstoff (oder 5 Proc. Kohlenstoff, Silicium).
Gelegentlich steigt der Mangangehalt bis zu 17 Proc. Hr. Alexander Keiller, der Verwalter dieser Werke, theilte uns mit, daß
er einmal ein Product erzeugte, welches 15 Proc. Mangan mit nur 2 1/2 Proc.
Kohlenstoff enthielt, aber daß dasselbe ein ganz verschiedenes Aussehen hatte, und
daß man demselben nicht den dem Spiegeleisen eigenthümlichen krystallinisch
blätterigen spiegelnden Bruch geben konnte, und daß dieses Eisen in Folge dessen auf
dem Markte mit einem Vorurtheile von den Kunden betrachtet würde, welche bloß nach
dem Aussehen urtheilen. Er constatirte auch, daß es ihm kürzlich gelungen war ein
Roheisen zu erzeugen, welches sogar 23 Proc. Mangan bei nur 2 Proc. Kohlenstoff
enthalten habe. Eine solche Legirung würde einen bedeutenden Fortschritt darbieten, da jene Einwendungen
gegen den Gebrauch des Spiegeleisens hierdurch entfielen, welche darin ihre
Begründung haben, daß letzteres wegen seines großen Kohlenstoffgehaltes (4–5
Proc.) weniger für die Erzeugung sehr weicher Gattungen Bessemer-Stahles
geeignet ist.
Es zeigt sich, daß wenn der Mangangehalt des Roheisens einen gewissen Grad
übersteigt, dann der Kohlenstoff desselben ein Bestreben hat sich zu vermindern, und
Hr. Henderson von Glasgow gab uns auf unsere Anfrage
hierüber zur Antwort: „Es ist eine erwiesene Thatsache, daß sich der
Kohlenstoff vermindert in dem Verhältnisse, wie sich das Mangan in den
Legirungen mit Eisen vermehrt, so daß bei 30 Proc. Mangangehalt, der
Kohlenstoffgehalt auf 0,25 oder 0,40 Proc. herabsinkt.“
Im Bergwerksdistrict von Filipstad, in Schweden, theilte uns Bergmeister Sjoergren mit, daß zahlreiche Versuche Spiegeleisen durch
Zusatz von inländischen Manganoxyden (besonders Hausmannit, welcher 72 Proc. Mangan
enthält und in diesem Districte reich vorhanden ist) zu erzeugen, fehlschlugen,
indem das erhaltene Eisen nicht mehr als 4 Proc. Mangan enthielt und der Ueberschuß
dieses Metalles unabänderlich in die Schlacke überging. Wir hörten, daß eine
beträchtliche Quantität Hausmannit im Laufe des letzten Sommers nach Sheffield
ausgeführt worden war, um dort in den Stahlfabriken verwendet zu werden.
Die deutsche Spiegeleisen-Fabrication, welche
weitaus die größte ist, wird hauptsächlich im nördlichen Theile Nassau's und im
Süden Westphalens betrieben und der Verfasser kann, was dieselbe betrifft, nur wenig
jenen Mittheilungen hinzufügen, welche in einem Berichte von J. Wiborg über seine hüttenmännische Reise in den
Rheingegenden enthalten sind, der in „Jern
Contorets Annaler“ für 1870 enthalten ist, und dem das
Folgende meistens entnommen ist.
Die zur Erzeugung des Spiegeleisens verwendeten Erze finden sich in Erzgängen, welche
die devonische Formation am östlichen Ufer des Rheines durchstreichen. Es sind
Spatheisensteine, welche Eisencarbonate in inniger Mischung mit wechselnden Mengen
von Mangancarbonaten sind. – Sie enthalten ferner mehr oder weniger
Kupfer- und Eisenkiese, gelegentlich Spuren von Bleiglanz und Zinkblende, und
häufiger Beimischungen von Quarz, welcher so gut als möglich mit der Hand
ausgehalten wird, nachdem das Erz geröstet ist, wo der Quarz leichter vom Auge
unterschieden wird, da er weiß bleibt, während das Eisenerz durch Oxydation
rothbraun geworden ist.
Die folgenden Analysen zeigen die chemische Zusammensetzung der Erze von drei der
hauptsächlichsten Gruben:
Stahlberg
Kirschenbaum
Huth
kohlensaures Eisenoxydul
74,47
76,04
75,39
kohlensaures
Manganoxydul
17,08
13,50
18,20
kohlensaurer Kalk
1,34
1,13
1,50
kohlensaure Magnesia
5,75
7,87
5,08
unlöslicher Rückstand
1,08
0,95
0,18
–––––––––––––––––––––––––––––––
99,72
99,49
100,35
–––––––––––––––––––––––––––––––
Procentgehalt an Eisen
41,70
42,58
42,21
Procentgehalt an Mangan
8,16
6,46
8,70
Vor dem Schmelzen werden diese Erze in 18 bis 20 Fuß hohen Oefen, mit zwei über
einander befindlichen Rösten, geröstet; die Oefen werden mit Kohksklein und Erz
gefüllt, wobei 8,4 Kubikfuß Kohks auf 2 1/2 Tonnen Erz kommen, und das Ganze vom
unteren Roste aus entzündet. Das Erz jedes Ofens (7 Tonnen) wird täglich einmal
ausgezogen durch eine Oeffnung, welche durch Herausnehmen einiger Stäbe des oberen
Rostes entsteht. Der Zweck dieses Röstens, wobei das Erz 1/3 seines ursprünglichen
Gewichtes verliert, ist, die Kohlensäure aus dem Erze auszutreiben und in Kohlenoxyd
umzuwandeln; auch wird hierdurch, wie schon erwähnt, der Quarz leichter erkennbar
gemacht.
Auf den Hohöfen zu Lohe, welche der Cöln-Müsener Gesellschaft gehören, ist der
Brennstoff entweder Holzkohle oder Kohks allein, oder häufiger eine Mischung von
beiden. Die aufgegebenen Gichten sind, bei Holzkohle allein: 1035 Pfund geröstetes
Erz mit 180 Pfund Kalkstein zu je 30 Kubikfuß Holzkohle, die hauptsächlich
Buchen- und Eichenkohle ist; mit Kohks allein ist die Gicht 2197 Pfund
geröstetes Erz, 602 Pfund Kalkstein und je 42 Kubikfuß Kohks; und bei gemischtem
Betriebe war die Gicht 1233 Pfund geröstetes Erz mit 360 Pfund Kalkstein zu je 10
1/2 Kubikfuß Kohks gemischt mit 20 Kubikfuß Holzkohle. In der Regel pflegten 40
solche Gichten in 24 Stunden niedergeschmolzen zu werden, also 1700–1800
Centner per Woche.
Die Dimensionen des Hohofens sind: ganze Höhe 43,4 Fuß; von der Herdsohle zu den
Formen 2,1 Fuß; Höhe des Gestelles 4,3 Fuß; Tiefe der Rast 9,6 Fuß; vom Kohlensack
bis zur Gicht 28,5 Fuß. Der Durchmesser des cylindrischen Gestelles war 4,3 Fuß,
jener des Kohlensackes 11,3 Fuß und der Durchmesser bei der Gicht 5,3 Fuß; die Gicht
war geschlossen.
Die Windtemperatur war niedriger als sie seyn sollte, nämlich selten über 572°
Fahr. (300° Celsius.) Der Wind wird durch drei Formen eingeführt.
Entsprechend der Natur des benutzten Brennstoffes variirt der Durchmesser der Formen von
16,6 bis 21 Linien, und die Windpressung von 16 bis 22 Linien Quecksilbersäule.
Es zeigt sich durch die Erfahrung, daß die eigenthümliche blätterige Textur des
Spiegeleisens mehr vom Gehalte an Kohlenstoff als vom Mangangehalte abhängt, denn
bei sehr hohem Procentsatz des letzteren ist diese krystallinische Structur nicht
stärker, wenn überhaupt so stark ausgebildet als bei niedrigem Mangangehalt. Diese
Structur ist auch besser ausgebildet, wenn das Eisen nach dem Abstich mit Schlacke
bedeckt wird, um es langsamer abkühlen zu lassen, aus welchem Grunde man gewöhnlich
eine größere Quantität von Schlacke sich im Ofen ansammeln läßt, um damit den
Abstich zu bedecken. Ist das Eisen kohlenstoffarm, so ist jener Theil des Gusses
welcher unter der Schlacke abkühlte, immer von mehr blätteriger Textur, als der
nicht so bedeckte, aber wenn das Eisen nicht so kohlenstoffreich ist (etwa 5 Proc.
enthaltend), so ist wenig Unterschied bemerkbar.
Es ist daher rathsam, das Eisen so schnell als möglich aus dem Ofen rinnen zu lassen,
da, wenn dieß nicht geschieht, es sich häufig ereignet daß das Eisen nicht die
gewünschte blätterige Textur zeigt; wenn der Mangangehalt im Eisen sehr groß ist,
und das Eisen sehr heiß abgestochen wird, zeigt sich an der Oberfläche des Gusses
eine starke Oxydation mit Flammen-Entwickelung.
Um gute Resultate zu erhalten, wird auf diesen Werken für einen langsamen Hohofengang
Sorge getragen, damit das manganhaltige Erz so lang als möglich einer mächtigen
reducirenden Wirkung ausgesetzt ist und so viel Mangan als möglich gleichzeitig mit
dem Eisen reducirt wird, zu welchem Zwecke eine starke Windpressung, sehr heißer
Wind und eine sehr basische Beschickung erforderlich sind; man darf die
Verbrennungszone nicht (wie dieß gelegentlich in Westphalen der Fall ist) sich zu
hoch über die Formen erheben lassen, und sollte dieß stattfinden, so sind die
gewöhnlich gebrauchten Hülfsmittel: Verminderung der Windpressung und Gichtung des
Erzes in einem feineren Grade der Vertheilung, sowie Benetzung desselben mit Wasser;
in Westphalen schreibt man diesen Fall gewöhnlich dem Umstande zu, daß die
Holzkohlen oder die Kohks von schlechterer und größerer Textur sind als
gewöhnlich.
Kohks kommen immer mehr und mehr in Gebrauch und werden jetzt auf Charlottenhütte,
welche allein fast die Hälfte des in diesem Districte erzeugten Spiegeleisens
producirt, ausschließlich angewendet. Alle Berichte stimmen überein, daß sie sowohl
der Holzkohle als der Mischung von Holzkohle und Kohks weit überlegen sind,
vorausgesetzt daß sie
von guter Qualität und frei von Schwefel sind, und es ist erwiesen, daß man bei
Anwendung von Kohks einige Procente mehr Mangan in das Spiegeleisen bringen kann,
als wenn dieselbe Beschickung mit Holzkohle geschmolzen wird, und aus diesem Grunde
sind Kohks besonders geeignet manganreiche Erze zu verhütten. – Es ist ferner
erwiesen, daß die Versuche welche in diesem Districte gemacht wurden, den
Mangangehalt im Spiegeleisen durch Zusatz von Manganerzen zur Beschickung zu
erhöhen, keinen Erfolg gehabt haben, und daß das zugesetzte Mangan größtentheils in
die Schlacke ging. Spiegeleisen, welches dem Auge anscheinend einen ganz identischen
Bruch bietet, kann ungeheuer in seinem Mangangehalte variiren und in der Praxis
sollte jeder Guß oder Abstich für sich geprüft werden. Dieses geschieht jedoch im
Siegener District nicht, wo man den Mangangehalt des Spiegeleisens gewöhnlich mit
durchschnittlich 10 Proc. angibt, während die Analyse einen wirklichen Gehalt von 7
bis 11 Proc. ergibt.
Die folgenden Analysen zeigen die chemische Zusammensetzung von Spiegeleisen aus
diesem Districte, welches mit Kohks erzeugt wurde:
Hamm
Hochdahl
Kohlenstoff
4,129
5,04
Silicium
0,458
0,41
Schwefel
0,015
0,08
Kupfer
0,291
0,16
Mangan
8,706
7,57
Eisen
85,929
86,74
––––––
––––––
99,528
100,00
Die Erzeugungskosten für Spiegeleisen auf dem Hohofen zu Lohe, basirt auf die Arbeit
einer Woche bei gemischtem Betriebe (Kohks mit Holzkohle gemischt) stellten sich i.
J. 1869 annähernd auf 11 Thaler pro 1000 Zollpfund.