Titel: | Walsh's Wasserrad-Regulator. |
Fundstelle: | Band 205, Jahrgang 1872, Nr. LXXIV., S. 295 |
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LXXIV.
Walsh's
Wasserrad-Regulator.
Nach dem Scientific
American, März 1872, S. 182.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Walsh's Wasserrad-Regulator.
Fig. 11
stellt den Apparat von A. Walsh (in Cambridge, N. Y.,
Amerika), welcher alle Elemente eines wirklich guten Wasserrad-Regulators in
sich vereinigen soll, in perspectivischer Ansicht dar. Fig. 12 ist die Abbildung
einer Modification desselben; Fig. 13 dient zur
Erläuterung des Principes.
A, Fig. 13, ist die
verticale Regulatorspindel mit den Schwungkugeln, welche, wie Fig. 11 zeigt, mittelst
Eingriffes conischer Räder von einer Riemenrolle aus in Rotation gesetzt wird. Die
Kugeln bewirken unter dem Einflusse der Centrifugalkraft auf bekannte Weise die
senkrechte Verschiebung des Muffes B. Dieser wirkt
zunächst auf einen Winkelhebel C, welcher durch die Stange D mit dem „Schild“
E (Fig. 11 und 13) in
Verbindung steht. Dieser Schild besteht aus einer Scheibe oder dem Sector einer
Scheibe, deren Peripherie mit einem rechtwinkelig abstehenden Rand versehen ist.
Letzterer bedeckt das Zahnrad F, besitzt jedoch, wie aus
Fig. 13
ersichtlich, an seiner untersten Stelle einen Einschnitt. Bei jeder Umdrehung der
Regulatorspindel setzt ein an derselben befindliches Excenter G mittelst der Schubstange H einen Schieber,
an welchem zwei Sperrkegel I angebracht sind, in
hin- und hergehende Bewegung. Nach der jeweiligen Lage des erwähnten
Einschnittes im Schildkranze greift nun während dieser Hin- und Herbewegung
der eine oder der andere dieser Sperrkegel in das Zahnrad F. Je nachdem der Muff B in Folge der
Geschwindigkeitsänderungen sich auf- und niederbewegt, wird der Schild durch
die Verbindungsstange D nach der einen oder der anderen
Richtung gedreht, so daß einer der beiden Sperrkegel mit dem Zahnrad in Eingriff
gelangt, während der andere wirkungslos auf der glatten Peripherie des Schildkranzes
hinweggleitet. Es ist klar, daß beide Sperrkegel in entgegengesetztem Sinne drehend
auf das Zahnrad F wirken. Letzteres sitzt an einer Welle
J
Fig. 11,
welche durch Winkelräder mit der Schütze in Verbindung steht. Befindet sich der
Einschnitt des Schildes in der Mitte zwischen beiden Sperrkegeln, so kann natürlich
keiner derselben wirken. Diese Lage dient dazu, der Höhe, bis zu welcher die Schütze
durch den Regulator gehoben werden darf, ein Ziel zu setzen. Eine Mutter K, an welcher ein Arm als Träger des Bolzens L befestigt ist, läuft in einem Schraubengewinde der
Welle J. In Folge der fortgesetzten Thätigkeit des
Sperrkegels bewegt sich die Mutter K längs der genannten
Schraubenwindungen, bis sie schließlich gegen eine an die Welle gedrehte Schulter
stößt, und sich alsdann mit der Welle dreht. Zugleich kommt der Bolzen L unter einen an dem Schild angebrachten Aufhälter M zu liegen. Dadurch wird der Schild gedreht, so daß der
Einschnitt in die Mitte zu liegen kommt, wo keiner der beiden Sperrkegel wirkt,
mithin die Schütze nicht weiter gehoben werden kann. Sobald die Geschwindigkeit der
Hauptwelle, womit der Regulator in Verbindung steht, zunimmt, bewegt sich der
Einschnitt, in Folge der Verschiebung des Muffes B, aus
seiner Mittellage, so daß derjenige Sperrkegel in Wirksamkeit gelangt, durch dessen
Eingriff die Schütze niedergelassen wird.
Fig. 12
stellt einen Regulator dar, welcher mittelst zweier Excenter auf zwei Systeme von
Sperrkegeln und zwei Zahnräder wirkt, und dadurch eine raschere Hebung und Senkung
der Schütze erzielt. Diese Regulatorart ist für gewisse Turbinen bestimmt, deren
Schützen durch Schrauben
bewegt werden, welche beim Heben und Senken derselben viele Umdrehungen zu machen
haben.
Eine Frictionsbremse N (Fig. 11) verhindert die
rückgängige Drehung der Welle J, welche während der
Pausen zwischen den Impulsen beider Sperrkegel bisweilen vorkommen könnte.