Titel: | Hähne, welche zur Vermeidung der hydraulischen Stöße langsam schließen; von Broquin und Lainé in Paris. |
Fundstelle: | Band 206, Jahrgang 1872, Nr. IV., S. 12 |
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IV.
Hähne, welche zur Vermeidung der hydraulischen
Stöße langsam schließen; von Broquin und Lainé in Paris.
Nach der Chronique de l'Industrie, August 1872, S.
216.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Broquin und Lainé's Hähne mit langsam Schluß.
In Fig. 14 und
15 sind
zwei Hähne mit langsamem Schluß, nach der sinnreichen Construction von Broquin und Lainé, im
Verticaldurchschnitte dargestellt. Da sich beide Hähne nur durch die Lage der
Haupttheile unterscheiden, im Uebrigen aber einander ganz ähnlich sind, so wird eine
kurze Beschreibung der Einrichtung und Wirkungsweise des in Fig. 14 abgebildeten,
welchen die Erfinder „Katarakthahn“ (robinet à cataracte)Die Erfinder bedienen sich dieser Bezeichnung, weil die Verlangsamung des
Schlusses durch eine dem sogenannten „Katarakt“ der
Cornwaller Dampfmaschinen analoge Vorrichtung erzielt wird. A. P. benennen, genügen. Dieselbe Beschreibung paßt zugleich auf den Apparat Fig. 15,
welcher einfach den Namen „pneumatischer Hahn“ führt.
Zum Oeffnen des Hahnes genügt ein Druck auf den Knopf A.
Die Spindel B theilt die Bewegung dem Ventil C mit; zugleich tritt der Kolben D mit seiner Stulpliderung in den Cylinder E.
Bei dieser Bewegung wird
der dichte Schluß der Liderung in Folge des Wasserandranges und des hinter dem
Kolben gebildeten luftleeren Raumes aufgehoben, und die zur Füllung des Cylinders
E nöthige Quantität Wasser vorbeigelassen. Sobald
der Druck auf den Knof A aufhört, äußert die Feder F das Bestreben, das Ventil C und den Kolben D wieder in die vorherige
Lage zurückzuführen. Dieses ist jedoch wegen der Unzusammendrückbarkeit des Wassers
nicht eher möglich, als bis dasselbe den Cylinder E
verlassen hat, was nur durch die enge Oeffnung G
geschehen kann. Der Druck in dem Cylinder E zwingt
alsdann die Kolbenliderung, sich genau an die Wände des Cylinders anzulegen. Da
jener Austritt des Wassers durch die feine Oeffnung langsam von statten geht, so
wird dadurch der Schluß des Hahnes verzögert. Diese Verzögerung genügt, um die
Geschwindigkeit des Wassers allmählich zu mäßigen und beseitigt den hydraulischen
Stoß vollständig.
Was den „pneumatischen“ Hahn Fig. 15 anbelangt, so
sieht man hier den Knopf A, sowie das Ventil C, den Kolben D und den
Cylinder E in senkrechter Lage angeordnet. Der letztere
befindet sich ganz außerhalb des Ausflußrohres, anstatt wie bei dem vorhergehenden
Apparat in der Achse desselben. Das Wasser gelangt durch eine horizontale
Scheidewand zum Ausfluß.