Titel: | Wheatstone's magnet-elektrischer Zähler. |
Fundstelle: | Band 206, Jahrgang 1872, Nr. VII., S. 21 |
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VII.
Wheatstone's magnet-elektrischer Zähler.
Nach dem Mechanics' Magazine, August 1872, S.
150.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Wheatstone's magnet-elektrischer Zähler.
Dieses Instrument (magnetic counter) hat den Zweck, die
periodischen Bewegungen irgend einer rotirenden oder oscillirenden Maschine zu
zählen und zu registriren. Man kann dasselbe entweder in unmittelbarer Nähe oder in
beliebiger Entfernung von der Maschine, deren Bewegung registrirt werden soll,
aufstellen. Einer Volta'schen Batterie bedarf es im
vorliegenden Falle nicht, indem die elektrischen Ströme durch ein kleines Eisenstück
inducirt werden, welches vor den Polen eines Magnetes oscillirt.
Fig. 12
stellt den mit sechs Zifferblättern ausgestatteten eigentlichen Zählapparat in
perspectivischer Ansicht dar. Der innere Mechanismus desselben ist nach dem Princip
der gewöhnlichen alphabetischen Zeigertelegraphen construirt. Die
magnet-elektrische Vorrichtung, welche durch die Oscillationen irgend eines
Maschinentheiles in Thätigkeit gesetzt wird, ist in Fig. 13 im Durchschnitte
abgebildet. An eine starke Feder b ist ein Anker a befestigt, welcher im Zustande der Ruhe mit den Polen
eines Elektromagnetes c sich in Berührung befindet. Die
weichen Eisenkerne dieses Elektromagnetes sind an einen hufeisenförmigen, aus einer
Anzahl Lamellen zusammengesetzten Stahlmagnet m
befestigt und somit selbst permanent magnetisch. Das Ende der Feder b wird durch einen Hebedaumen niedergedrückt, welcher an
der Achse des Rades, dessen Umdrehungszahl ermittelt werden soll, oder an irgend
einem oscillirenden Maschinentheil befestigt ist. Wenn das Ende der Feder so weit
hinabgebogen ist, daß ihre Spannung den durch den permanenten Magnet auf den Anker
ausgeübten Gegenzug überwältigt, so wird der Anker plötzlich von dem Elektromagnete
abgerissen, worauf ein Inductionsstrom die Windungen des letzteren durchläuft. Geht
nun die Feder wieder in die Höhe, bis der Anker in den Bereich der Anziehung des
Magnetes gelangt, so wird ein zweiter der Richtung des ersten entgegengesetzter
Strom in den Windungen des Elektromagnetes inducirt. Die Maschine sendet also in
Folge ihrer Bewegung eine Anzahl von Strömen in den Zählapparat, welche die
Umdrehung der Zeiger veranlassen.
Unter den verschiedenen Zwecken, zu welchen der in Rede stehende Registrirapparat
bereits in Anwendung gekommen ist, heben wir folgende hervor. Man ist mit seiner Hülfe
im Stande, die Anzahl der Abdrücke einer Druckerpresse zu zählen; an einer Presse in
der internationalen Ausstellung ist ein solcher Zähler angebracht. Ferner läßt sich
durch ihn die Umdrehungszahl der Schrauben- oder Radwelle eines Dampfschiffes
ermitteln, endlich die Anzahl der Besucher eines Theaters oder eines sonstigen
öffentlichen Ortes registriren.Die magnetischen Zähler können von der British
Telegraph Manufactory in London (Great
Portland-street) bezogen werden.