Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 208, Jahrgang 1873, Nr. , S. 317 |
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Miscellen.
Miscellen.
Beschreibung eines eigenthümlichen Verfahrens zur Verwandlung von Holz und anderen faserigen Substanzen in
Papierstoff; von Vincent Elyah Keegan zu Boston, Massachusetts Nordamerika.
Mein Verfahren besteht im Tränken der Poren faseriger Pflanzenstoffe mit einer alkalischen oder sauren Lösung mittelst hydrostatischen
Druckes, und nach Abziehen der nicht in den Poren enthaltenen überflüssigen Flüssigkeit im Aussetzen der so getränkten Substanz
einer
hohen Temperatur, wodurch die den Pflanzenfasern anhängenden und dieselben unter einander verbindenden Substanzen zerstört
werden, so
daß sie durch Waschen leicht und gründlich von den Fasern getrennt werden können, ohne daß letztere irgendwie beschädigt werden.
Das
gewöhnliche Verfahren der Behandlung des Holzes mit alkalischen (oder auch sauren) Lösungen besteht darin, dasselbe während
mehreren
Stunden darin zu kochen, was ein kostspieliger und schwieriger Proceß ist. Die so verwendete alkalische (oder saure) Lösung
kann nur
einmal angewendet werden, indem ihre Eigenschaften durch die Beimischung von harzigen und anderen dem Holze entnommenen Substanzen
verändert werden.
Ferner ist es schwierig, ohne Wiederholung des Verfahrens, alle harzigen Substanzen aus dem Holze zu entfernen, und die Fasern
des
Holzes werden, wenn sie einer lang dauernden Einwirkung von Alkalien (oder Säuren) ausgesetzt werden, wie es beim gewöhnlichen
Proceß
der Fall ist, faul und morsch oder in ihrer Stärke geschwächt.
Bei meinem neuen Verfahren wird aber das Holz nicht in der alkalischen (oder sauren) Lösung gekocht. Das Holz wird hier in eine kalte alkalische (oder saure) Lösung gegeben und in dieser kalten
Lösung einem Drucke ausgesetzt. Die Anwendung des Druckes treibt die alkalische (oder saure) Lösung in die Poren des Holzes,
welche so
mit Alkali (oder Säure) getränkt werden. Die überflüssige alkalische (oder saure) Lösung, welche in ihren Eigenschaften noch
vollkommen unverändert ist, wird jetzt abgezogen und das getränkte Holz bloß einer trockenen Hitze ausgesetzt, wodurch die
harzigen
und anderen Substanzen von den Holzfasern getrennt werden, indem die besagten Substanzen löslich gemacht werden, so daß sie
mit Wasser
ausgewaschen werden können und dann den reinen Holzfasernstoff in der Gestalt von Papierzeug (pulp)
zurücklassen. Die Kürze der Zeit, während welcher die Holzfasern der Wirkung des Alkali ausgesetzt werden, bewahrt sie vor
Beschädigung.
So erhält man durch eine sehr billige, rasche und leichte Manipulation ein vorzügliches Papierzeug aus Holz.
Die Umwandlung von Holz in Papierzeug geschieht nun wie folgt:
Ich nehme am liebsten irgend ein weiches Holz, wie das der Fichte und Tanne, welches in dünne Streifen von etwa einem halben
Zoll Dicke
und sechs bis zwölf Zoll Länge gesägt wird. Größere oder kleinere Stücke können benutzt werden, aber je kleiner die Stücke sind, desto schneller geht das Verfahren vor sich. Eine
ziemlich gleichmäßige Größe ist am bequemsten.
Die zu behandelnden Holzstücke werden durch eine passende Oeffnung in ein Gefäß gegeben, welches am besten cylindrisch ist
und mittelst
einer horizontalen Achse so gehängt seyn kann, daß es während des Processes langsam umdrehen kann. In einer Bütte wird zunächst
eine
Lösung von Aetznatron von ungefähr 20 Grad bereitet und durch ein passendes Rohr in die das zu behandelnde Holz enthaltenden
Cylinder
gegeben. Hierauf wird die Oeffnung in letzterem gut verschlossen und mittelst einer hydraulischen Pumpe die Flüssigkeit einem
so
starken Drucke ausgesetzt, daß sie vollständig in alle Poren des Holzes gepreßt wird.
Ich habe gefunden, daß ein Druck von fünfzig Pfund auf den Quadratzoll, etwa eine halbe Stunde dauernd, wenn die Holzstücke
ungefähr
einen halben Zoll dick sind, genügt.
Nachdem die Holzstücke gut durchgetränkt worden sind, wird die nicht in die Poren des Holzes gepreßte Flüssigkeit aus dem
Behälter
abgelassen und zu wiederholter Benutzung in die Bütte zurückgepumpt, da sie durch die Operation des Tränkens des Holzes nicht
geschwächt wird. Das getränkte Holz wird dann einer hohen Hitze ausgesetzt, was auf folgende Weise ausgeführt wird: Der Cylinder,
in
welchem das Holz mit der alkalischen Lösung getränkt wird, ist mit einer Umhüllung versehen und zwar so, daß ein dampfdichter
Raum
sich um denselben befindet. In diesen Zwischenraum wird nun überhitzter Dampf geleitet, um das im Cylinder befindliche getränkte
Holz
zu einer Temperatur von ungefähr dreihundert Grad Fahrenheit während ungefähr zwei Stunden zu erhitzen. Nach Ablauf dieser
Zeit werden
alle nicht faserigen Theile des Holzes dergestalt aufgelöst oder zersetzt sein, daß sie leicht durch Waschen, im Wasser entfernt
werden können. Dieses Waschen kann in irgend einem Gefäße unter Umrühren vor sich gehen. Das Waschverfahren muß fortgesetzt
werden,
bis das Wasser rein abläuft, worauf die Fasern sich in solchem Zustande befinden werden, daß sie zu Halbzeug und dann in Papierstoff
für die Papierfabrication in den gewöhnlich zu diesem Zwecke benutzten Maschinen verarbeitet werden können, und kann diese
Verarbeitung vor oder nach der Bleiche stattfinden, je nach der Qualität oder Farbe des zu erzeugenden Papieres.
Ich habe beobachtet, daß, nachdem das Holz gut mit der alkalischen Lösung getränkt worden ist, die Poren die zur Lösung der
nicht
faserigen Substanzen nöthige Menge Lauge enthalten, so daß die vollkommene Trennung dieser Substanzen durch das hierauf folgende
Erhitzen gesichert ist. Ferner ist die Wirkung nicht nur eine viel schnellere, sondern auch wirksamere, als wenn das Holz
bloß in der
alkalischen Lösung gekocht wird, während gleichzeitig die benützte Quantität des Alkali's viel weniger beträgt.
Die kleine Menge von Alkali und die kurze Zeit, welche zur Lösung der nicht faserigen Substanzen nöthig ist, ermöglicht die
Erreichung
des gewünschten Resultats ohne Schwächung der Fasern.
Ich bemerke noch, daß, obwohl ich in der Praxis gefunden habe, daß Aetznatron vorzuziehen ist, auch andere alkalische oder
saure
Flüssigkeiten benutzt werden können, ohne das Wesen meiner Erfindung zu ändern. So können statt Aetznatron andere bisher
vorgeschlagene Chemikalien, wie einfach oder doppeltkohlensaures Natron oder Kali, oder auch Salzsäure, Salpetersäure, ja
sogar
Schwefelsäure benutzt werden.
Bestimmung der Filtrationswirkung der Knochenkohle in der Zuckerfabrication; von Dr.
K. Stammer.
Dr. Stammer versuchte die Wirkung der Knochenkohle bei der Filtration durch
directe Wägung der absorbirten Stoffe zu ermitteln. Die Untersuchung geschah durch wiederholtes Auskochen der betreffenden
Spodium-Durchschnittsproben vor und nach dem Gebrauch mit größeren Mengen ammoniakalischen Wassers – gewöhnlich wurden
100 Grm. der Kohle 15 Mal mit je 300 Kub. Cent. ammoniakhaltigen Wassers gekocht, im Allgemeinen so oft, als die Auslaugeflüssigkeit noch irgend eine Färbung zeigte –, Verdampfen der vereinigten
Flüssigkeiten auf dem Wasserbade, Trocknen bis zum constanten Gewicht und schließliches Einäschern.
Nach Abschlag des im gewogenen Extracte zurückgehaltenen Ammoniaks (aus dem angewendeten Ammoniakwasser), des aus der Knochenkohle
gelösten phosphorsauren Kalkes und des absorbirten Zuckers wurde gefunden, daß in der Dünnsaftkohle im Mittel 0,54 Proc. organische
und 0,07 Proc. mineralische Stoffe, in der Dicksaftkohle 1,15 Proc. organische und 0,046 Proc. mineralische Stoffe aus dem
Safte
absorbirt wurden (bezogen auf trockene Kohle). Umgerechnet auf das Rübengewicht, wurden auf dem Dünn- und Dicksaftfilter im
Ganzen 0,17 Proc. desselben Nichtzucker zurückgehalten.
Es wurden nämlich verbraucht auf 475 Zucker-Rüben:
1 Filter oder
6300 Pfd. Kohle für Dünnsaft
4/7 „ „
3600 „
„ „ Dicksaft.
Diese absorbirten nach obiger Ermittelung:
organische Stoffe
unorganische Stoffe
aus dem Dünnsaft
34,0 Pfd.
4,4 Pfd.
aus dem Dicksaft
41,5 Pfd.
1,6 Pfd.
––––––––––––––
––––––––––––––––
zusammen
75,5 Pfd.
6,0 Pfd.
oder im Ganzen 81,5 Pfd. Nichtzucker oder 0,17 Proc. vom Rübengewicht.Bemerkt muß hier werden, daß die untersuchten Filter ein Dicksaftfilter und zwei Dünnsaftfilter waren, und daß nach der
Dicksaftfiltration der Dicksaft mit Dünnsaft heraus gedrückt, und letzterer ebenso wie bei der Dünnsaftfiltration mit kaltem
Wasser ausgesüßt wurde.
Diese auf den ersten Blick niedrigeren Zahlen gewinnen eine ganz andere Bedeutung, wenn man sie mit dem im Safte noch vorhandenen
Nichtzucker vergleicht. In diesem Falle ergibt sich, daß diese 0,17 Proc. fast 9 Proc. des im Rübensafte oder 12,5 Proc. des
im
geschiedenen und saturirten Safte enthaltenen Nichtzuckers betragen, und daß somit in dem betreffenden Beispiel durch Filtration
ein
Achtel der nach der Scheidung und Saturation im Safte verbliebenen fremden Stoffe entfernt wurde.
Außerdem ist aus den mitgetheilten Zahlen ersichtlich, daß bei der Dicksaftfiltration unverhältnißmäßig mehr organische als
mineralische Stoffe aus dem Safte absorbirt werden. (Im Auszuge aus der Zeitschrift des Vereins für Rübenzucker-Industrie
im
Zollverein, Bd. 22 S. 914, durch Zeitschrift für Zuckerindustrie.)
Ueber das Färben von Schmuckfedern.
Hierüber gibt Dr. M. Reimann in seiner Färberzeitung einige Mittheilungen, die
wir zur Ergänzung der früher von uns gebrachten ihrem wesentlichen Inhalt nach hier folgen lassen. Zum Entfetten empfiehlt
Reimann Bäder von kohlensaurem Ammoniak oder schwacher Sodalösung, in welche die Federn sorgsam eingelegt
werden, so daß sie sich nicht biegen oder gar brechen können. Nach dem Färben muß die Feder in steter Bewegung getrocknet
werden,
damit die Daunen frei emporstehen und die Feder ihre natürliche Gestalt wieder zurückerhält.
Die wichtigste und gerade die am schwierigsten zu färbende Farbe ist das Schwarz. Folgende zwei Verfahren
sind hierfür von ausgezeichnetem Erfolge.
Auf 1/2 Pfd. Federn verwendet man ein 30° C. warmes Bad von 50 Liter Wasser, in welchem man 1 Pfd. calcinirte Soda auflöst.
Die
Kiele der Federn reibt man mit einem Stückchen kohlensaurem Ammoniak ab und legt die ganzen Federn eine Viertelstunde in die Sodalösung. Statt der Soda kann man das Doppelte an
kohlensaurem Ammoniak anwenden und die Federn über Nacht hineinlegen. Nach dem Herausnehmen spült man in warmem Wasser, legt
die
Federn 5 bis 6 Stunden in ein 7° B. starkes Bad von salpetersaurem Eisen ein, nimmt heraus und spült kalt. Weiter koche man
2
Pfd. Campeche-Blauholz und 2 Pfd. Quercitronrinde ab, gehe mit den Federn auf das lauwarme Bad und hantire dieselben in dem
Bade, während man letzteres langsam erwärmt, bis es heiß ist, aber nicht kocht. Man läßt die Federn darin, bis sie völlig
schwarz
sind, nimmt sie dann heraus, und spült in lauwarmem Wasser. Endlich löst man 6 Loth Potasche in 6 Liter Wasser und rührt 1/2
Pfund Oel
in die Lösung ein, so daß es sich darin völlig vertheilt. Durch dieses Bad nimmt man die Federn einzeln hindurch, läßt ablaufen
ohne
zu drücken und schwingt sie. Zu diesem Zweck befestigt man alle Federn mit den Kielen an einem langen Bindfaden, den man in
einem gut
geheizten Trockenzimmer aufspannt. Mehrere solcher Bindfäden verbindet man in der Mitte durch einen quer gezogenen Bindfaden,
dessen
Ende man längere Zeit hin und her zieht. Die Bindfäden und mit ihnen die daran hängenden Federn kommen dadurch in stete Schwingung,
trocknen während derselben und erhalten dadurch ihren natürlichen Glanz zurück. Hat man nur wenig Federn zu bearbeiten, so
faßt man
sie einzeln am Stiel an und schwingt sie vor der offenen Thür einer Feuerung bis zum Trocknen hin und her. Viele Federfärber
legen die
Federn nach dem Färben und Spülen lagenweise in einen Kasten und überpudern sie mit Gyps, legen dann wieder Federn darüber
und streuen
darauf Gyps und so fort, nehmen noch feucht heraus und schwingen nun trocken. Die letzten Reste Gyps werden mit einer weichen
Bürste
entfernt. In diesem Falle gebraucht man kein Oelbad. Die Kiele werden dann glatt gerieben und die Federn mit einem passenden
Brenneisen gekräuselt, welches nach der Breite der Kräuselung mehr oder weniger gewölbt seyn muß.
Ein zweites ebenfalls auf 1/2 Pfd. Federn berechnetes Verfahren ist folgendes. – Man zieht ab, wie oben angegeben, spült und
kocht 2 Pfd. präparirten Catechu ab, läßt absetzen und zieht die klare Flüssigkeit behutsam ab. Mit dieser stellt man sich
eine
40° C. warme Flotte her, in welche man die Federn 1 bis 2 Stunden einlegt und darin hantirt. Nach dem Herausnehmen legt man
in
ein kaltes Bad von holzsaurem Eisen von 3 bis 4° B. eine Stunde ein, spült und färbt mit Blauholz und Quercitron aus, wie
oben
angegeben. Die weitere Behandlung ist wie bei dem ersten Verfahren.
Zum Braunfärben werden die Federn wie für Schwarz vorbereitet und – ebenfalls auf 1/2 Pfd. berechnet
– in einer Abkochung von 2 Pfd. Catechu ebenso behandelt, wie bei Schwarz angegeben. Nach dem Herausnehmen bestellt man ein
50
bis 60° heißes Bad mit 1/4 Pfd. chromsaurem Kali, bringt die Federn auf dieses Bad und hantirt sie darin, bis die Färbung
vollendet ist. Ist das Braun nicht dunkel genug, so gebe man zwei Züge. Will man ein dunkles Braun (Schwarzbraun) haben, so
gehe man
nach dem Catechubade mit den Federn in ein kaltes Bad von holzsaurem Eisen von 2° B. und bringe die Federn von da auf das
Chrombad.
Die Anilinfarben lassen sich im lauwarmen Bade ohne weiteres auf Federn färben. Für hellere Farben werden
die Federn nach dem Entfetten in die Schwefelkammer gebracht und geschwefelt. Man stellt die Flotte einfach durch Zusatz der
filtrirten Lösung des Anilinfarbstoffes zu einem lauwarmen Wasserbade her, bereitet die Federn vor wie angegeben, schwefelt
wenn
nöthig und hantirt sie in der Farbflotte bis zur Erzielung der gewünschten Nüance. Die spätere Behandlung beim Spülen und
Trocknen ist
dieselbe wie bei Schwarz angegeben. – Rosa färbt man mit schwacher Fuchsinlösung, Magenta mit stärkerer, Violett mit
wasserlöslichem Patentviolett sowohl röthlich als bläulich, röthliches Blau mit wasserlöslichem Bleu de
Lyon, grünliches Blau mit wasserlöslichem Bleu de lumière. Man kann das ächtere Alkaliblau
auf Federn färben, indem man in der Farbflotte 2 Loth Soda auflöst und die Lösung des Alkaliblau dazu bringt, auf der Flotte
hellblau
anfärbt und die Federn auf ein bereit gehaltenes Bad mit 2 Loth Schwefelsäure bringt. Das Blau avivirt sich wie gewöhnlich.
–
Grün erzeugt man durch Färben in der Auflösung von Jodgrün, Orange in einer Lösung von gelbem Corallin, Ponceau in der Lösung
von
rothem Corallin. Eine Lösung von gelbem Corallin geht durch Zusatz von Ammoniak von Orange in Roth, die rothe Lösung durch
Zusatz von
Essigsäure von Roth in Orange über. Man kann also jede Nüance durch Zusatz
von Ammoniakflüssigkeit zur Auflösung von gelbem Corallin erzielen und darin färben. Das Ponceau mit Corallin ist schöner
als die auf
Stoff hergestellten gleichen Farben; nur ist sie sehr unächt, was aber für die Federn nicht schadet. Bei Corallin muß das
Einlegen in
Pottaschenlösung vermieden und die Federn ohne weiteres geölt werden. Für Weiß werden die geschwefelten Federn mit einer ganz
schwachen Auflösung von bläulichem Patentviolett geblaut, im übrigen aber behandelt wie oben angegeben. In neuerer Zeit gibt
man den
Federn gern an der Spitze der Daunen einen bronceartigen Schein. Diesen erhält man folgendermaßen. Bläuliches oder röthliches
Patentviolett löst man in Alkohol von 90 Proc. im Wasserbade zu einer concentrirten Lösung und bestreicht mit dieser die fertig
gefärbten und geölten Federn mittelst eines Pinsels an denjenigen Stellen, welche broncirt erscheinen sollen. Der Alkohol
verdampft
schnell und hinterläßt einen schönen Broncereflex. Man verwendet hierzu nur spiriuslösliches Violett, da das wasserlösliche
durch die
Berührung mit den Fingern schon leicht abfärbt.
Einfaches Mittel Silberzeug zu reinigen; von Dr. Elsner.
Der Zufall führte in meiner Haushaltung zu dem Gebrauch eines äußerst bequemen Putzmittels für Silberzeug, namentlich für
silberne
Löffel. In Ermangelung anderen heißen Wassers wurde das eben von den vorher geschälten und dann abgekochten Kartoffeln abgegossene
Wasser benutzt, um silberne Eß- und Theelöffel zu reinigen, wobei letztere, welche am vorhergehenden Abend zum Essen weicher
Eier benutzt und dadurch gelb angelaufen waren, leicht zwischen den Fingerspitzen mit dem Bodensatze von Kartoffelmehl gerieben
wurden. Der Erfolg war überraschend, da die Löffel nicht nur rein, sondern auch so blank wurden, wie sie gewöhnlich nur nach
Putzen
mit einem der bekannten Putzpulver werden. Weitere Versuche zeigten, daß auf diese Weise nicht nur alle silbernen Gegenstände
zu
reinigen sind, auch solche, welche gravirt und ciselirt sind, wobei sich die gewöhnlichen Putzpulver leicht in Vertiefungen
festsetzen, aus denen sie nur durch Bürsten entfernt werden können, sondern daß auch Neusilber und plattirte Waaren großen
Glanz
dadurch erhalten. Durch längeres Stehen sauer gewordenes Kartoffelwasser kann sogar statt der häufig angewendeten und gefährlichen
Schwefelsäure zum Putzen kupferner Kessel und anderer Kupfergegenstände gebraucht werden. (Polytechnisches Notizblatt.)