Titel: | Die Fabrication der Dinasziegel. |
Fundstelle: | Band 210, Jahrgang 1873, Nr. XLV., S. 270 |
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XLV.
Die Fabrication der Dinasziegel.
Ueber die Anfertigung der Dinassteine.
Ueber die Anfertigung der Dinassteine berichtet J. Wiborgh
in Jern Contores Annale, 1873 p. 97, in ziemlich ausführlicher Darstellung, nach welcher wir auszüglich
Nachstehendes mittheilen.
Die in Rede stehenden feuerfesten Steine bestehen aus einem Quarzconglomerat oder
Quarzitsandstein, mit Kalk als Bindemittel. In Süd-Wales wird das quarzige
Rohmaterial gewöhnlich schon auf dem Steinbruche einem Grobpochen zwischen
geriffelten Walzen unterworfen, während das Feinpochen in den Ziegelfabriken selbst
vorgenommen wird; dann auf geheizten eisernen Platten getrocknet, wird es gesiebt,
so daß für die Anfertigung der Steine ein Korn von Sand- und Erbsengröße bis
zur Haselnußgröße bleibt, während das durchgehende Feine als Zusatz zum Mörtel für
die Vermauerung der Steine dient.
Die Mischung mit dem Kalkbindemittel erfolgt in einem Raum mit wasserdichtem
Fußboden, auf welchem die Quarzmasse 45 bis 60 Centimet. hoch gleichmäßig
ausgebreitet wird. Zwei Wänden entlang wird eine gegen 30 Centimet. breite Rinne
offen gelassen. In einem Nebenraume befinden sich neben dem Kalkofen zwei Tröge, in
deren oberem die erforderliche Kalkmenge, etwa 1,5 bis 2 Proc., mit Wasser
angerührt, und aus welchem sie dann in den unteren Trog abgelassen wird; von
letzterem fließt die
Kalkmilch nach kurzem Abstehen in die Rinne. Diese wird dann möglichst schnell mit
dem Conglomerat zugeschüttet, und die Masse durch vier- bis fünfmaliges
Umstechen von einer Wand des Mischraumes zur anderen gleichförmig gemacht. Darnach
wird dieselbe noch einige Male mit den Füßen durchgetreten.
Das Formen der Ziegel geschieht mittelst einer Handpresse in eisernen Formen zu je
zwei Stück, und zwar macht ein Arbeiter an der Presse in 12 Arbeitsstunden 2500
Ziegel fertig. Das Trocknen derselben erfolgt auf den eisernen Platten, auf welche
sie aus der Presse kommen, in einer geheizten Trockenkammer, welche sie nach einem
Tage in solchem Zustande verlassen, daß sie ohne Gefahr in den Brennofen gekarrt
werden können.
Letzterer ist ein runder Ofen von 3,8 bis 4,5 Meter Durchmesser und 4 Met. Höhe,
welcher etwa 30 Mille Steine von 24 Centimet. faßt. Er hat an seinem Umfange sechs
bis acht Feuerungen zur Verwendung von Steinkohlen geringster Sorte. Die obersten
Schichten sind gewöhnlich nicht vollständig gar gebrannt; sie werden bei dem
nächsten Brande zur Herstellung der Feuergassen benutzt. Sie werden dann meistens
durch zu starkes Brennen unbrauchbar; indessen werden die besten als zweite Sorte
ausgesucht; der Rest wird wieder gepocht und von Neuem zu Steinen verarbeitet. Das
Brennen dauert im Durchschnitt sieben Tage. (Zeitschrift des Vereines deutscher
Ingenieure.)