Titel: | Die feuerfesten Thone wie Fabricate, oder dahin gehörige Materialien, namentlich die hervorragenden, auf der Wiener Weltausstellung; von Dr. Carl Bischof. |
Autor: | Carl Bischof [GND] |
Fundstelle: | Band 211, Jahrgang 1874, Nr. XXII., S. 105 |
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XXII.
Die feuerfesten Thone wie Fabricate, oder dahin
gehörige Materialien, namentlich die hervorragenden, auf der Wiener Weltausstellung; von
Dr. Carl Bischof.
Fortsetzung und Schluß der Abhandlung des
Verfassers in Bd. CCX S. 105; zweites Octoberheft 1873.
Bischof, über Die feuerfesten Thone u. Fabricate auf der Wiener
Weltausstellung.
Oesterreich und Ungarn nebst nachfolgenden Ländern.
Südgallerie. Werk Moldau in Pilsen, M. Goldscheider's
Erben.
Unter Glas, und dadurch einer genaueren Beurtheilung entzogen, Kaolin geschlämmt und
ungeschlämmt – stark grau und erdig. Nebst kleinen Chamottesteinen –
gelblichgrau mit theils eingekneteten Quarzkörnern.
Ferner finden sich (Hof 10 A.) von derselben Firma:
feuerfeste Steine, meist kleinere – sandig mit Quarzkörnchen von
Stecknadelkopfgröße ohne jegliche Risse.
Porzellanfabrik Dallwitz.
Einige Stücke gelblichgrauen Thones, Quarz und feuerfeste Steine.
Der bekannte feuerfeste Thon zu Mirow bei Krakau in
Galizien (Hof 11 A), ausgestellt von der Graf Adam Potocki'schen Administration in Krzeszowice bei Krakau.
Pyramide aus zwei Würfeln frischen Thones und letzteren als Chamotte –
hellgelblich, splitterig bis zur Größe eines halben
Pfefferkornes. Der Thon ist – bläulichweiß, fühlt sich fettig an,
Schnittfläche glänzend, knirscht vereinzelt und ist stark bindend. In
Platin-Schmelzhitze: ist – erweichend unter Aufblähung, leise glasirt;
Bruch porig-löcherig. Gehört zu den 10–15procentigen feuerfesten
Thonen.Siehe polytechn. Journal Bd. CC S.
110.
Feuerfeste Steine – glatt gepreßt, hell gebrannt, nicht rissig. Grundmasse
sandig-thonig.
Mostauer Thonwaarenfabrik bei Eger – schwach gebrannte feuerfeste Ziegel und Platten.
E. Schenkenbad. Sörgsdorf k. k. Schlesien.
Partie großer und kleiner feuerfester Chamottesteine mit sehr grobem Korn,
hellgelblich, theils rissig.
Carl Mayer in Blansko in Mähren.
Größere und kleinere feuerfeste Chamottesteine – hell, grobkörnig, theils
nicht ohne Risse, nebst weißem, braunem und schwarzem (dunkelbraunem) Thon.
Gebrüder Schütz. Liboje bei Cilli, Steiermark –
Olomouçan bei Blansko, Mähren; und Flöhau bei Saaz, Böhmen.
Kleine feuerfeste Steine, die durch ihr sauberes, glattes Aussehen auffallen, sich
dennoch sandig anfühlen, gepreßt sind und ohne jegliche Risse. Außerdem Tiegel und
eine größere Retorte – von günstigem Ansehen.
Krain'sche Industrie-Gesellschaft.
Rother Bauxit (des mines de Wochein et de Rothwein) in
verschiedenen größeren Stücken. In Platin-Schmelzhitze: – Form völlig
scharfkantig erhalten, doch der Bruch zeigt eine homogen erweichte Masse.Beim Herausnehmen der bezüglichen Probe aus einer sie umschließenden und zur
Befestigung dienenden Thonschmiermasse fand ich nach der bezeichneten
Erhitzung die Höhlung erfüllt mit funkelnden, kleinen Krystallen.
Feuerfeste Steine – recht fest gebrannt, gelblich, stippig mit der Bezeichnung
Schönbiehl, aufgestellt von dem steierischen
Gewerbe-Verein.
Herzog Alfred Beaufort Spontin unter Glas.
Eine weiße, erdige, gepreßte Masse, anscheinend Thon.
Preschner Thon, Ph. Fischer in
Aussig.
Ist – hellblau mit Eisenfärbungen, fettig, knirscht kaum fühlbar. In
Platin-Schmelzhitze: – tropfenförmig zergehend zu einem
glasglänzenden, grauen Email.
K. k. Bezirksgericht Pola in Istrien.
Steine, Ziegel, Kieselerde. Letztere – dem Anscheine nach gebrannter
Feuerstein – weiß mit dunklerem Kern, einsaugend, muschliger Bruch. In
Platin-Schmelzhitze: – ist schneeweiß, leise glänzend; innen körnig,
einsaugend. Für sich höchst schwer schmelzbar.
Graphit von A. Genth in Lichtenau bei Gföhl in
Nieder-Oesterreich.
Große Graphitstücke nebst gewaschenem aus dem Graphitbau zu Wolmersdorf, Nieder-Oesterreich.
A. Eggert u. Comp.
Dorf Mugrauer Graphit in zwei massiven, künstlichen
Meilensteinen. Naturproduct nebst Raffinade.
Graphit in Stücken und Porzellanerde von Pistau bei Iglau in Mähren, nebst kleinen
Graphittiegeln.
Geßner, Pohl u. Comp. in Müglitz, Mähren.
Graphit nebst feuerfestem Thon. Letzterer ist – eigenthümlich, hellblau mit kohligen Partien, zeigt häufig glänzende
Rutschflächen. Erscheint recht verdichtet, hart, Schnittfläche ist leise glänzend,
knirscht im Ganzen wenig. In Platin-Schmelzhitze: – ohne Formänderung
und Glanz mit gelblichem, feinporigen Bruch. Uebertrifft
selbst noch die 50procentigen feuerfesten Thone
und ist mit Recht als „vortrefflich
feuerfest“ zu bezeichnen. [A.
D.]
Fürst Schwarzenberg'sche Bergdirection.
Graphitwerk Schwarzbach auf der Domaine Krummau im Süden
Böhmens, welches bereits seit 60 Jahren in Betrieb
ist und bis zu 180,000 Centner per Jahr producirt.
Reiche Aufstellung von Graphit in künstlichen Säulen und Würfeln. Naturproduct in
derbem Blocke, verschiedene Raffinaden zu Gußstahl-Tiegeln (Abnehmer Krupp in Essen), für Gießereien und andere metallurgische
Zwecke, nebst Collection daraus gefertigter Bleistifte und englische Polirfabricate.
Auch ein größeres Stück Thon – weiß und schwarz marmorirt – ist
beigefügt.
Zahlreiche Graphitproben sandte ein: Miller Alb. Ritter v.
Frauenfels in Leoben. [A. D.]
St. Lorenzer Graphit-Gewerkschaft zu Singsdorf bei
Rothenmann in Steiermark.
Ist repräsentirt in vielen größeren Handstücken, polirten Platten, roh, gemahlen,
geschlämmt und präparirt für Bleistifte.
Graphit in derben Bruchstücken, größeren Würfeln und polirten Platten, Robert Mankenski, Betriebsdirector der Gewerkschaft Segen Gottes bei Kernstadt in Mähren.
Graphitproben: Ignatz Puchar, Oels in Mähren. Separatgebäude
„Eisenhof.“
Rossitzer Bergbaugesellschaft.
Centnerschwerer Hohofenstein – von reiner
Chamottemasse, schön weiß, dicht, gut gearbeitet, selten kleine Risse. In Platin-Schmelzhitze:
– Form erhalten, leise glänzend; innen homogen, löcherig. Kleinere Steine
– quarzhaltig oder sandig-thonig mit eingekneteten, gelben
Ziegelbruchstücken. In Platin-Schmelzhitze: – erweicht zu einer außen
glasirren, innen körnigen, doch glänzenden, rothbraunen Masse.
Prager Eisen-Industrie-Gesellschaft Nürshan,
Hermannshütte.
Feuerfeste Ziegel, größere, unrein, gelblich, quarzhaltig in feineren bis theils
erbsengroßen, ziemlich dicht eingekneteten Körnern, nicht
rissig. In Platin-Schmelzhitze: – zusammengeflossen zu
gelblich-grauem, innen löcherigen Email.
Kladnoer Eisenwerk – theils helle, weiße, nicht
stark gebrannte, scharf geformte Steine (bez. P. E. J.
G.) dann – quarzhaltige, weiße, sandige Masse mit feinen Körnchen,
rohkaolinartig, dicht und ohne Risse. In Platin-Schmelzhitze: – Form
erhalten, theils fleckig, die Quarzkörnchen sind durch einen glasigen Schmelz
verkittet. Ferner dem Anscheine nach dasselbe vorstehende, unrein-gelbliche
Fabricat.
Ternitzer Walzwerk.
Schöne Collection von feuerfesten Bessemer-Fabricaten aus reiner, fast weißer,
klingender, feinkörniger, recht dichter Thonmasse. Quarzkörnchen bis zur Größe eines
Hirsekornes sind zu bemerken. In Platin-Schmelzhitze: – Form völlig
erhalten, nicht glänzend, fleckig; die homogene Erweichung ist eine geringe.
Feuerfeste Steine – stark fleckig, quarzhaltig, scheiternd. In ziemlich
weißer, theils auch fleckiger Grundmasse liegen dicht, fest und ohne alle Risse
eingebettet kantige Quarzkörner bis zur Größe einer halben Kaffeebohne. In
Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten wie die Quarzkörner, zwischen
denen ein schmutziges Glas hervorgequollen, die Grundmasse ist theils
ausgefressen.
Erzherzog Albrecht. Kohleneisenwerk in Schlesien und
Galizien.
Feuerfeste Steine künstliche, natürliche, Thon und Quarz in derben Kieseln. Der Thon
ist der weiße von Blansko, wovon unten folgende Analyse beigelegt. Das natürliche
Gestein ist ein ziemlich festes und nicht sehr grobkörniges Quarzconglomerat von Ulstrone, Weichsel (unreiner, gelblich) und Althammer in Schlesien, welches als Gestell- und
Schachtstein benutzt wird. Ersteres von Ulstrone, dem bekannten belgischen
Puddigstein nicht unähnlich, nur feinkörniger, sind in Platin-Schmelzhitze:
– die Quarztheile erhalten, doch ist stellenweise die Grundmasse zu einem
grünen Glase zerflossen. Ein solch' würflich zerspaltenes Bruchstück nach beendeter
Hohofencampagne – von Schmelz- und Glaströpfchen durchdrungen, findet
sich beigelegt. In Platin-Schmelzhitze: – sind die einzelnen
Sandkörner völlig durch ein Glas verkittet. Die feuerfesten Ziegel, – schön
weiß, aber stark kreuzrissig, enthalten reichlich Quarz bis zur Größe einer
Erbse.
Der vorgenannte Blanskoer Thon ist graulich-weiß
mit einem Stich in's Gelbliche. Erscheint abfärbend, mehr erdig als thonig.
Schneidet sich streifig, die Schnittfläche ist nicht glänzend. Knirscht merklich
beim Reiben. Das Bindevermögen ergibt = 5 d.h. kein großes. Eine Durchschnittsprobe
des Thones der Platin-Schmelzhitze ausgesetzt: – ist Form völlig
erhalten, noch kantig, außen nicht glänzend, graulich, unter der Loupe lassen sich
feinste Fleckchen bemerken. Der Bruch ist porzellanartig-porig. Der Thon
nähert sich theils dem geschlämmten Normalkaolin. Er übertrifft die 30procentigen
feuerfesten Thone.
Analyse.
Thonerde
32,11
14,964
O³
Kieselsäure
51,69
27,568
O³
MagnesiaKalkEisenoxydKaliNatron
0,0030,131,501,610,73
3,973
0,001 0,0370,3000,2730,188
0,799
2,397
O³
Wasser
11,81
––––––
99,583
Gibt chemische Zusammensetzung:
6,24 (Al²O³ 1,84 SiO³) + RO
und Feuerfestigkeitsquotient:
= 3,39.
Der Thon ist demnach reichlich-thonerdehaltig, arm an Kalk und namentlich
Magnesia; dagegen ziemlich alkalien- wie auch nicht wenig eisenreich.
Der Feuerfestigkeitsquotient stimmt mit dem pyrometrischen Resultate gut zutreffend, der Thon übertrifft den 30procentigen
Normalthon.Polytechn. Journal Bd. CC S. 114. Verglichen mit verschiedenen bekannten KaolinenPolytechn. Journal Bd. CXCVIII S.
396. überragt er den von Halle und noch weit mehr den Collettes près Lalizolle, Algier.
Die vorliegende Thonvarietät gehört unter den an verschiedenen Punkten der
Weltausstellung befindlichen, bis auf eine noch höher stehende, zu den besten. Wir begegnen diesem Thone noch 5–6 Mal. So
unter den verwendeten Rohmaterialien der k. k.
Staats-Eisenbahn-Gesellschaft und zwar in 2 Sorten, die eine bezogen
von Mayer und die andere von Fürst
Salm, dann durch Fürst Salm selbst eingesandt,
und endlich durch die k. k. geolog. Reichsanstalt in 4–7 Mustern: von
Niemschitz, Ruditz und Olomuçsan bei Blansko in Mähren.
Unter sämmtlichen Thonproben sind äußerlich und auch pyrometrisch am ähnlichsten der
durch Mayer bezogene, der in Rede stehende wie der von
Fürst Salm selbst ausgestellte, hierauf unter denen der
k. k. Reichsanstalt das Liegende, der röthliche feuerfeste Thon (Nr. 1558); dann das
Hangende (1561), welcher in Platin-Schmelzhitze: – aufgeborsten;
derselbe geschlämmt (1563) und der Thon von Olomuçsan (1568), der sich durch
geglättete Ablösungen, geringeres Knirschen und noch günstigeres pyrometrisches
Verhalten hervorthut.
In eine zweite Linie stellen sich diejenigen Thonsorten, welche sich in
Platin-Schmelzhitze: – mehr oder weniger glasiren und theils gefärbt
sind, deren Feuerfestigkeit bis auf circa 20 Proc.
sinkt.
Diese sind: das von Fürst Salm durch die
Staats-Eisenbahn-Gesellschaft bezogene Material; dann aus der Sammlung
der Reichsanstalt die feuerfesten deutlich eisen-, sand- und
glimmerhaltigen von Niemschitz (1557), der stellenweise schmutzig-graue und
weniger knirschende Ruditzer (1560), wie deßgleichen der theils stark gelbliche,
körnige (1560 oder 1562). Der beste Blanskoer Thon kostet 60 kr. ö. W. pro Centner, die geringeren Sorten bis zu 47 kr.
hinab.
In dritter, tiefster Linie steht ein schmutzig-graues Material, das vereinzelt
sich findet unter den durch Erzherzog Albrecht
ausgelegten Thonstücken, welches in Platin-Schmelzhitze: – stark
glasirt und sich aufbläht, und dessen Feuerfestigkeit weniger als 20 Proc. beträgt.
Bemerkenswerth ist, daß die Fabricate aus dem Blanskoer Thone nicht selten rissig
sich zeigen.
An diese Thone, und speciell an den von Olomuçsan, schließen sich die mehr
fetten, mit fettig glänzender Schnittfläche, und die bunten für Töpferei und
Glasfabriken Nr. 1569–1571. Der erste – graulich-weiß mit
vereinzelten gelben Eisenfleckchen knirscht sehr wenig. In
Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, leise glänzend; nähert sich den
30procentigen. Der zweite – hellblau mit helleren und dunkleren wie
rostfarbenen Schattirungen und Kohleneindrücken knirscht merklich und enthält
vereinzelte, gröbere Sandkörnchen. Brennt sich in Platin-Schmelzhitze:
– stark fleckig mit kohligem Kern, die Form ist noch erhalten. Gehört zu den
circa 20procentigen. Der dritte Thon ist –
dunkelblau, kohlehaltig, knirscht merklich, bindend. Zergehend bereits in
Platin-Schmelzhitze: – ist glänzend, innen porig-löcherig. Kann
kaum zu den 10procentigen gerechnet werden.
Separatausstellung Joh. Dav. Starck.
Eine trotz imponirender Reichhaltigkeit doch durch ihre einheitliche in sich
vollkommen abgeschlossene Anordnung so leicht übersichtliche Sammlung, welche
zugleich eine bis in's Detail recht uneigennützig gehende und deßhalb so lehrreiche
Entwickelung bietet. Außer Glas in allen Stadien seiner Fabrication etc. sind
vorgeführt in regelmäßig zurechtgehauenen Stücken: Thone, Schieferthone, Letten
nebst rohen wie verfeinerten Producten aus diesen Materialen, die insgesammt aus den
Kreisen Pilsen (Steinkohlenformation) und Eger (Braunkohlenformation) stammen, und in zahlreichen
eigenen Thonfabriken verarbeitet und besonders den
mit Braunkohlen und Steinkohlen mittelst Gasöfen betriebenen Glashütten verwendet
werden.
Unter 9 feuerfesten, fetten, plastischen Thonen aus den Kozlaner Gruben, den
Koçiner, Ribnitzer, Zebnitzer und Zichlitzer wie aus der Wildsteiner, der
Lorettner, Klobner und Neugrüner, wovon die ersteren in der Steinkohlenformation
oder deren Nähe vorkommen, ist am meisten schwerschmelzbar einer aus den Gruben der
Gemeinde Kozlan, Bezirk Kralowitz.
Dieser hell- und dunkelbraune, merklich knirschende und höchst bindende Thon
mit dem Bindevermögen = 10 – 14, dessen jährliche Gewinnung 20,000 Centner
beträgt, nähert sich den 50procentigen.
Entschieden tiefer steht der blaulich-graue Ribnitzer, der wenig knirscht und
höchst bindend ist, aber eisenschüssige Stellen enthält. Er ist den 20procentigen
feuerfesten Thonen zuzuzählen. Noch geringer verhält sich in pyrometrischer
Beziehung der dunkelgefärbte, kohlehaltige Zebnitzer Thon, welcher unfühlbar
knirscht bis auf einzelne Sandkörnchen und kaum die 10procentigen feuerfesten Thone
erreicht.
Unter den Thonen aus der Braunkohlenformation nimmt den höchsten Platz ein der
blaulich-weiße, merklich knirschende, doch recht bindende Thon von
Wildstein,Weiter unten finden wir diesen Thon in der Sammlung der k. k. geol.
Reichsanstalt (Nr. 1583.) welcher zu den 30procentigen und höchst bindenden gehört.
Ihm folgt der Lorettner – ein graulich-weißer Thon mit einem Stich in's
Gelbliche, welcher ziemlich fettig-glänzend, merklich knirscht und nicht so
bindend ist. Noch tiefer stellen sich der Klobner und Neugrüner. Ersterer –
schwach-bläulich-grau und wenig fettig-glänzend knirscht recht
merklich, letzterer ist ähnlich, kaum fettig-glänzend und knirscht
bedeutend.
Unter einer ganzen Reihe von Schieferthonen aus der Steinkohlenformation auf dem
Grubenbesitz der Firma J. D. Starck sind mehrere
beachtungswerthe und ebenso, wenn auch in zweiter Linie zwischen den Schieferthonen
und Letten der Braunkohlenformation treten namentlich einige Letten auf, die sich
recht schwer schmelzbar verhalten. So zwei Letten, bezeichnet blauer und weißer von
Kasnau. Ersterer mit fettig-glänzenden
Ablösungen ist in Platin-Schmelzhitze: – die Form erhalten, doch ist
die Probe emaillirt, der Bruch verdichtet, glänzend. Aehnlich zeigt sich der gleich
stark erhitzte weiße Letten, erscheint aber etwas stärker emaillirt und mehr
unrein.
Ausliegender „Braser Hafenthon
gebrannt“ – von sehr gleichmäßiger, reiner, hellgelblicher
Färbung ist in Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, kaum glänzend,
innen homogen, steingutartig, ohne Poren. Kommt überein und übertrifft theilweise
die 30procentigen feuerfesten Thone.
Von den Fabricaten hebe ich hervor zwei ungewöhnlich große, durchgehends mustergültig
gearbeitete, gleichsam polirte Glashäfen; dann mächtige Glasofenbankplatten –
eine sehr grobkörnige und dennoch dicht verarbeitete Chamottemasse, die in
Platin-Schmelzhitze: – ohne Formänderung, namentlich sind die
weißgebrannten Chamottekörner kantig erhalten, wenn auch das Bindematerial homogen
erweicht; ferner feuerfeste Steine schwere – aus gelblicher, dichter
Grundmasse mit Chamottekörnern von der Größe eines viertel Pfefferkornes und
einzelne gröbere, ohne Risse, und kleinere mit feiner und anscheinend nicht so
häufiger Chamotte. Schließlich treffen wir an noch ein besonderes Thonproduct,
Oleumkolbenwovon pro Jahr 1 1/10 Million Stück verbraucht
werden; früher wurde dieser Artikel aus Waldenburg in Sachsen bezogen. wie Destillationsgeschirre überhaupt, aus dem Wildsteiner Thon, die
vorzüglich haltbar zur Gewinnung rauchender, auf den Starck'schen Werken bis auf 60,000 Centner pro
Jahr erzeugten Schwefelsäure. [Ehrendiplom für
Bergwerksproducte.]
Die k. k. geologische Reichsanstalt
ist vertreten durch eine umfassende Zusammenstellung nutzbarer Gesteine aus den
Landen der österreichischen Monarchie, worunter nicht weniger als 67 mehr oder
minder feuerfeste Materialien, meist Thone, ungerechnet verschiedene Graphite aus
Böhmen, Bauxite von Feistritz, wie verwendete Kohlenmittel etc.
Durch die sehr gütige und dankenswerthe Vermittlung des Generalsecretärs, Professor
Teirich in Wien, erhielt ich eine ziemlich
vollzählige Auswahl derselben. Ich führe sie im Einzelnen an, und zwar unter den
Nummern des überaus reichhaltigen Katalogs der k. k. Reichsanstalt.
(Nr. 1542–1546 Thon (Neogenf) von Ober-Fucha, Bez. Mautern. Bekannt
unter dem Namen Göttweiher Thon. Davon sind 1542 und 1543
im Ganzen ähnlich, eigenthümlich röthlich-grau
(hell-chocoladen-farben) mehr oder weniger kohlehaltig,
fettig-glänzend, knirschen merklich, sehr bindend. In
Platin-Schmelzhitze: – Ohne Formänderung und ohne Glanz, grau; innen
porig bis löcherig. Die hellere und noch mehr bindende Varietät 1543 brennt sich
reiner und ein wenig fester. Gehört zu den hervorragend schwerschmelzbaren Thonen,
den 50procentigen. Wesentlich tieferstehen die beiden Varietäten 1544 und 1546,
welche thon-grau mit vereinzelten kohligen und rostfarbenen Eindrücken, recht
merklich knirschen und gleichfalls recht bindend sind. In
Platin-Schmelzhitze: – brennen sich schmelzartig, stippig; der Bruch
ist löcherig. Sie sind circa 15procentig. In der Mitte
von beiden Thongruppen steht Nr. 1545, ein hellblaulich-grauer Thon, heller
und dunkler marmorirt. Knirscht im Ganzen wenig In Platin-Schmelzhitze:
– Form erhalten, leise glänzend, wenig fleckig; Bruch dicht mit kohligem
Kern.
Nr. 1551. Porzellanerde (Jüng. Tertiärformat.) von Neustift bei Mölk, Niederösterreich –
gelblich-graulich, lose, leicht zu Pulver zerfallend, glimmerhaltig, knirscht
merklich. In Platin-Schmelzhitze: – völlig aufgegangen zu einem grauen
Email.
Nr. 1552. Feuerfester Thon, roh von Brenditz. Bezirk Znaim in Mähren – weiß,
kaolinartig, mit Quarzkörnchen bis zur Größe eines halben Pfefferkornes reichlich
durchsetzt. In Platin-Schmelzhitze: – leise glänzend, aufgeborsten;
innen erweicht. Steht unter den reinen Rohkaolinen.
Nr. 1554 und 1555. Derselbe Thon geschlämmt. Beide Proben – weiß mit Stich
in's Gelblich-graue, knirschen merklich. Letzterer ist mehr thonig,
bindender. In Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, theils fleckig; Bruch
porzellanartig. Erreichen nicht den besten geschlämmten
Kaolin.
Nr. 1557 bis Nr. 1563 sind bereits oben besprochen.
Nr. 1566. Thon von der Charlottengrube in Johnsdorf bei Krönau, Bezirk
Märisch-Trübau. Ein – sehr gleichmäßig blau-grauer, fester
Thon, fühlt sich fettig an; die Schnittfläche ist leise glänzend. Knirscht
unfühlbar. Das Bindevermögen ist = 8 d.h. ein großes. In Platin-Schmelzhitze:
– Form völlig erhalten, noch kantig, blaulich; innen dicht. Gehört zu den besten fetten feuerfesten Thonen.
Nr. 1567. Thon von der Annengrube ebendaselbst – blaugrau, dunkler, sandig;
knirscht recht merklich. In Platin-Schmelzhitze: – Form nicht
verändert, leise glänzend, fleckig, innen löcherig. Nur 20procentig.
Nr. 1568–1571 sind bereits oben angeführt.
Nr. 1572. Feuerfester Thon (Tertiär-Format.) von Budweis in Böhmen – blaulich-weiß, sandhaltig, in größeren
Körnchen; knirscht recht merklich. In Platin-Schmelzhitze: – Form
unverändert, fleckig, graulich; innen erweicht, glänzend,
löcherig-rissig.
Ist tiefer als die reinen Rohkaoline zu setzen.
Nr. 1574. Feuerfeste Thone von Kuchelbad bei Prag. Ist – blau und gelblich-grau,
knirscht im Ganzen wenig, stark bindend. In Platin-Schmelzhitze: –
aufgegangen rundblasig.
Nr. 1575. Feuerfester Thon von Mezoun bei Prag. Ist – lehmgelb, enthält gröbere
Steintrümmer, knirscht im Ganzen wenig. In Platin-Schmelzhitze: – zu
einem grünen Glase zerflossen.
Nr. 1576. Rother – nicht feuerfester – Töpferthon von Kuchelbad.
Nr. 1577 und 1578. Feuerfester Thon von den Antoni-Maaßen in Luschna. Ersterer – ist erdig-grau,
glimmer- und eisenhaltig; letzterer ein blauer, glimmerreicher Schiefer.
Beide zerfließen in Platin-Schmelzhitze.
Nr. 1579. Porzellanerde von Böhmisch-Killmes,
Bezirk Petschau. Das Lager davon ist durchschnittlich 18
Fuß mächtig. Enthält – sichtbar Quarzkörner, knirscht bedeutend. In
Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, glänzend aufgeborsten; innen
ziemlich dicht. Steht dem reinen Rohkaolin nach.
Nr. 1580. Deßgleichen geschlämmt. Ist – weiß mit Stich in's Graue, knirscht
unfühlbar, bindend. In Platin-Schmelzhitze: – Form nicht verändert,
kaum glänzend, weiß mit Stich in's Graue. Bruch dicht, porzellanartig.
Nähert sich den besten geschlämmten Normalkaolinen.
Nr. 1581. Porzellanerde von Neudau, Bezirk Karlsbad in Böhmen.
Ist – grün und gelblich, stark körnig; knirscht reichlich. In
Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, fleckig, aufgeborsten; innen
körniglöcherig. Steht reinem Rohkaolin wesentlich nach.
Nr. 1582. Porzellanerde von Fischern in Karlsbad, Böhmen. Preis pro
Centner 38 kr. Geschlämmt. Ist – weiß mit deutlichem Stich in's
Gelblich-graue, knirscht leise. In Platin-Schmelzhitze: – Form
unverändert, weiß nicht glänzend; innen dicht, porzellanartig. Nahe gleich dem besten geschlämmten Normalkaolin.
Nr. 1583. Feuerfester Thon von Wildstein, Bezirk Eger. Preis 33 kr. Ist – blaulich-weiß,
fühlt sich fettig an, stellenweise sandig-glimmerig, Schnittfläche glänzend;
knirscht theils wenig. Das Bindevermögen ist – 8 d.h. ein großes. In
Platin-Schmelzhitze: – Form nicht verändert, kaum glänzend; innen
porig. Annähernd gleich den 30procentigen.
Nr. 1588–1594. Thon aus den verschiedenen Schichten von Taxach, Bezirk Hallein, Salzburg. Sind –
Ziegelthone, theils thongrau, eisenhaltig, theils grünlich-grau,
glimmerhaltig, theils mehr oder weniger lehmgelb. In Platin-Schmelzhitze:
– zerfließen sämmtlich, theils zu dunkelgrünen Gläsern, theils und die
meisten, zu dunklen Schlacken.
Nr. 1596. Seifenschiefer von Fohnsdorf. Ist –
graulich-weiß, ziemlich fest, schneidet sich seifenartig, knirscht unfühlbar.
Vereinzelte Glimmerblättchen sind zu bemerken. Erscheint eigenthümlich klebend und bildsam. In Platin-Schmelzhitze: –
zerfließt zu einem hellen Glase.
Nr. 1597. Ziegelthon von Fohnsdorf – nicht
schwerschmelzbar.
Nr. 1599. Feuerfester Thon von Na-Kametz nächst Ratschach in Krain. Ist – gelblich-grau,
unrein, seifenartig; knirscht recht merklich. In Platin-Schmelzhitze:
– bläht sich bienenzellenförmig auf. Unter 10procentig.
Nr. 1603–1605. Drei feuerfeste Thone bez. Loo I,
Loo II und Spin.
dunkel-gefärbt, wovon die beiden ersten Varietäten – thongrau,
sandhaltig, namentlich die zweite, und die dritte – blaulich-grau,
fettig-glänzend, wenig knirschend und reichlich bindend. In
Platin-Schmelzhitze: – sind die fetteren Sorten zergangen und die
sandhaltigere Loo II beginnt zu zergehen. Letztere ist
schon unter die 10procentigen feuerfesten Thone zu setzen und erstere weit
tiefer.
Nr. 1606 und 1607, gelber und rother Thon eben daher – leichtflüssig.
Nr. 1608 und 1609. Feuerfester Thon von Bozan bei Ruszkberg, Siebenbürgen. Ersterer ist – blau mit
schmutzig-eisenfarbenen Stellen, knirscht, reichlich bindend. In
Platin-Schmelzhitze: – völlig zerflossen. Letzterer hat – eine
eigenthümlich röthlich-graue Farbe, zeigt Kohlenanflug, gut bindend. In
Platin-Schmelzhitze: – zergangen zu einem gelben Email, theilweise
ausgeflossen.
Noch erwähne ich hier das Verhalten der ausgestellten Bauxite
von Feistritz in Krain, Nr. 1 – gleichmäßig gelblich-grau,
leber-farben, und Nr. 2, deßgleichen mit eisengelben und eisenrothen
Schattirungen. In Platin-Schmelzhitze: – Proben davon – ist die
Form vollständig scharfkantig erhalten, doch der Bruch
zeigt eine homogen erweichte Masse und deutlich bei Nr. 2.
Association Gas Imperiale Wien.
Retorten, feuerfeste Steine und Platten von röthlicher Färbung, schön und glatt
äußerlich gearbeitet; doch lassen sich theils feine Risse im Inneren der Retorten,
welches ohne Glasur, bemerken. Der Bruch zeigt eine röthliche Chamottemasse, deren
Körner bis 1/2 Pfefferkorn nebst vereinzelten Quarztheilen. In
Platin-Schmelzhitze: – Form noch ziemlich erhalten, die Quarzkörner
schwimmen in einer homogen erweichten, schmutzig-gelben Grundmasse. [F. M.]
Alois Regar in Untergraden bei Köpflach.
Größere und kleinere feuerfeste Ziegel – gelblich, schwach gebrannt;
Bruchfläche zeigt eingemengten Quarz bis Pfefferkorn- und halber Erbsengröße.
Nebst Thon und Quarz. Der Thon ist blaulich-grau, sand- und
eisenhaltig. In Platin-Schmelzhitze: – völlig zerflossen.
Wilh. Zsolnay in Fünfkirchen (Ungarn).
Neben sonstigen Thonwaaren auch feuerfeste. Kleinere und größere Ziegel und Platten
– gelblich, anscheinend aus Chamottemasse.
Pavillon des Fürsten Schwarzenberg.
Collectiv-Ausstellung, bestehend durchweg aus eigenen Materialien, vornehmlich aus Böhmen und Steiermark, wie auch
mittelst eigener Kräfte nur geschaffen und selbst bis zur
letzten Herrichtung. Kleine feuerfeste Chamotteziegel – weiß, schwach
gebrannt. In nicht völlig dicht gearbeiteter Chamottemasse sind vereinzelte, feinere
Quarzkörnchen eingeknetet. In Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten,
fleckig, kaum glänzend; Bruch dicht, quarzähnlich.
Feuerfester Thon – schwarz, kohlen- oder graphithaltig, knirscht sehr
merklich, enthält kieselige Gesteinstrümmer, aus der Anthracitformation Turrach in
Steiermark. In Platin-Schmelzhitze: – zerflossen zur schmutzigen
Schlacke, in welcher Sandkörner schwimmen.
Verschiedene Schieferthone aus den Schwarzkohlengruben von Kroutschowa und Kounowa,
worunter, wenn auch die meisten wenig feuerfest, doch einige besonders
schwerschmelzbar, finden sich ausgestellt in der vorkommenden Mächtigkeit wie
Letten, die alle leichtflüssig, aus der Braunkohle von Schießglock und grobkörniges
Quarzconglomerat, Material für Hohofensteine, gleichfalls aus der Kohlenformation
Turrach. In Platin-Schmelzhitze: – ist zwischen dem sonst gut
erhaltenen Quarz ein grünes Glas vielfach ausgeflossen.
Ferner eine umfassende Sammlung von circa 23 mehr oder
weniger fetten, meist glimmerhaltigen Thonen, kleine Würfel, gebrannt und ungebrannt
wie in Pulverform, aus dem Süßwasser Tertiär-Becken der Herrschaft Wittingau, darunter – fast weiß sich brennende und
feuerfeste. In Platin-Schmelzhitze: – verhalten sie sich ziemlich
gleich, Form erhalten und fleckig. Gehören meist zu den 20procentigen, ja die besten
nähern sich den 30procentigen.
Der bekannte Schwarzbacher Graphit und dessen großartige
Production ist bereits oben erwähnt.
Vorderberger Montanindustrie.
St. Egedy. Eisen- und
Stahlindustrie-Gesellschaft.
Gewöhnliche feuerfeste Ziegel nebst geformter Graphitmasse.
Vorderberg-Köflacher
Montan-Industrie-Gesellschaft Graz.
Aehnliche feuerfeste Steine, welche – ungebrannt außen von bläulicher Färbung;
innen eine weiße Thonmasse zeigen, die mit feinen Quarzkörnern durchsetzt,
roh-kaolinartig. In Platin-Schmelzhitze: – im Ganzen erhalten,
außen glasirt, innen glasig durchdrungen.
Vorderberger Radmeister-Communität.
Magnesitziegel. Ansehen – eines gewöhnlichen doch leuchtend rothen
Mauerziegels. In Platin-Schmelzhitze: – ist die Grundmasse zu einer
schwachgefärbten Schlacke zusammengeflossen, in der einzelne weiße und gröbere
Theile schwimmen. Der beiliegende Magnesit verhält sich gleich schmelzbar in
demselben Hitzegrade.
Steierische Eisenindustrie-Gesellschaft in
Zeltweg.
Hohofensteine. In – fleckiger, gelblicher Thonmasse sind dicht eingeknetet
reichlich Quarzkörnchen bis zur Größe eines kleinen Stecknadelkopfes. Ohne Risse
aber nicht sehr fest. In Platin-Schmelzhitze: – ziemlich scharfkantig
erhalten; die unversehrten Quarzkörner sind durch einen schmutzig gefärbten Schmelz
verkittet. Ferner Thonfabricate zum Bessemern, fleckig, anscheinend Chamottemasse.
[A. D.]
Kohlenbergbau Fohnsdorf.
Fester feuerfester Thon, der oben unter Nr. 1596 beschriebene Seifenschiefer, welcher
in Platin-Schmelzhitze: – ebenso zu einem hellen, dünnflüssigen Glase
zerfließt.
Inneberger Hauptgewerkschaft.
Kohlengrube Seegraben. Schieferthon –
grünlich-grau, wenig knirschend. In Platin-Schmelzhitze: – groß
bienenzellenförmig aufgegangen. [Ehrendiplom für Eisen- und
Stahlfabrication.]
Kärntner Montan-Industrie-Ausstellung.
Kohlenwerk Liescha bei Prevali. Hüttenberger
Eisenwerk-Gesellschaft.
Eigenthümliche, gelblich-graue feuerfeste Ziegel aus – reiner,
gleichartiger Thonmasse ohne sichtbaren Chamottezusatz. In
Platin-Schmelzhitze: – Form ziemlich erhalten, Masse emaillirt, innen
verdichtet, glänzend.
Feuerfester Thon von Liescha, heller und dunkler,
Begleiter der Kohle – gleichmäßig hellgrau, fühlt sich fettig an, knirscht
ziemlich merklich. In Platin-Schmelzhitze: – aufgebläht, außen blasig
emaillirt. Steht den 10procentigen feuerfesten Thonen nach.
Schieferthon von daselbst – heller und dunkler mit gelben, eisenfarbenen
Stellen, knirscht kaum fühlbar. In Platin-Schmelzhitze: – zerflossen
zu einem grünlichen Glase. Feuerfester Thon von St. Paul
oder Keutschek – grau mit Quarzkörnchen und
vereinzelten gelben. Stellen, knirscht merklich. In Platin-Schmelzhitze:
– noch mehr aufgebläht.
Gestellstein von Turrah, rother, im Ganzen feinkörniger
und glimmerhaltiger Sandstein aus der alpinen Trias. In Platin-Schmelzhitze:
– Quarzkörner sind durch grünliche Glasmasse verkittet. Deßgleichen stark
glimmerhaltiger Quarzschiefer von Dobrovah. In
Platin-Schmelzhitze: – die reine Quarzmasse hat sich unschmelzbar
erhalten, dagegen die glimmerhaltigen Partien sind leichtflüssiger.
Feuerfester Thon von Pecka bei Keutschach – grau mit Stich in's Grüne und glänzenden Ablösungen;
Schnittfläche etwas fettig-glänzend, knirscht wenig. In
Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, gelblich, stippig; innen
porig-blasig = circa 10procentig.
K. k. privilegirte österreichische
Staats-Eisenbahn-Gesellschaft in Wien.
Die wohl unstreitig weit lehrreichste Sammlung der ganzen Weltausstellung, was
feuerfeste Fabricate jeglicher Gattung bis zu den
höchsten für den Bessemerproceß in seinen gesteigerten Anforderungen angeht. Nicht allein befinden
sich daselbst die verwendeten speciellen Materialien und selbst in den verschiedenen
Qualitäten; sondern auch die Verhältnisse in Maaßtheilen einschließlich der
jeweiligen Korngrößen in der dankenswertesten Weise bestimmt angegeben. Dazu kommt, daß der Repräsentant der in Rede stehenden
Ausstellung, Hr. Berg-Ingenieur J. Goedicke,
entgegen sonstigem engherzigen Eigennutz die hoch anzuerkennende Freundlichkeit
hatte, kleine Proben von den vorliegenden feuerfesten Erzeugnissen abzuschlagen wie
von den Rohmaterialien abzugeben, wodurch es mir möglich, eingehender dieselben zu
beschreiben und die Resultate der damit vorgenommenen Prüfungen, wenn auch hier aus
Mangel an Raum, nur kurz mitzutheilen.
Collection von feuerfesten Rohmaterialien, und zwar Quarz, Bachquarz, roh wie
geröstet und gequetscht, fein und in verschiedenen Korngrößen bis 1/4 Pfefferkorn
und selbst bis 1/4 Kaffeebohne. Die vorliegenden gerösteten Stücke sind –
reinweiß, krystallinisch. In Platin-Schmelzhitze: – äußerlich mit
einem ganz leisen Schmelz überzogen; doch sonst mürbe, weiß. Die feinst pulverisirte
Durchschnittsprobe in Platin-Schmelzhitze: ist abstäubend, rein weiß,
körnig.
Thon von Blansko, bezogen von Fürst
Salm und Mayer, welche beiden Sorten oben
bereits beschrieben sind.
Thon von Göttweih, das vorliegende Stück ist gebrannt
– fest gesintert, kaum einsaugend, hellgelblich mit weißlichen Stellen. In
Platin-Schmelzhitze: – Form vollständig
erhalten, ohne Glanz, innen porzellanartig, dicht. Uebertrifft noch die
50procentigen feuerfesten Thone und selbst noch den oben angeführten Thon unter Nr.
1543.
Thon von Müglitz, blau mit Kohleneindrücken, gebrannt,
dunkel-gelb. In Platin-Schmelzhitze: – zu einem dunklen Glase
tropfenförmig zusammengeflossen. Steht somit dem oben bestimmten Müglitzer Thone bedeutend
nach.
Thon von Binisch, hellblau mit Pflanzenfasern,
stellenweise glimmer- und sandhaltig, knirscht merklich; Schnittfläche
glänzend, gut bindend; gebrannt gelblich mit stark röthlichen Partien. In
Platin-Schmelzhitze: – Form nicht verändert, emaillirt; innen homogen
porig erweicht. Gehört zu den circa 20procentigen.
Thon von Steierdorf, dunkelblau mit theils helleren,
theils kohligen Stellen, knirscht im Ganzen wenig, mäßig bindend. In
Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, leise emaillirt; innen
porzellanartig mit kohligem Kern; gleich den 30procentigen, in gewisser Hinsicht
höher.
Die 5 bis 6 Thone sind somit pyrometrisch recht verschieden. Die Schwerschmelzbarkeit
des besten Thones, des Göttweiher, über 50 Proc., sinkt mit dem Müglitzer unter 10 Proc., und nehmen die übrigen eine
mittlere Stellung ein.
Feuerfeste Fabricate.
Kohksofenziegel, bewährt – hellgelbliche Masse, dicht und ohne Risse,
Chamottekörner nebst einzelnen Quarzstückchen bis zur Größe eines viertel
Pfefferkornes, bestehend aus:
3/12
Blanskoer
Chamotte
1/12
„
Thon
6/12
Binischer
Chamotte, und
2/12
„
Thon.
In Platin-Schmelzhitze: – Form ziemlich erhalten,
graulich-glasirt, Quarzkörner erkennbar; Bruch zeigt homogene Erweichung.
Andere Zusammensetzungen bestehen vorherrschend aus Binischer Thon mit alter Converter- oder Komotauer Masse, welche daher pyrometrisch tiefer zu stellen seyn
dürften.
Gewölbziegel auch Zustellungsziegel für Schweiß- und Puddelöfen etc. aus:
1/12
Binischer oder Blanskoer Thon und
11/12
Quarz.
In – hellgelblicher Thonmasse sind dicht und reichlich eingeknetet
Quarzstückchen und Quarzsplitter bis 1/4 Pfefferkorngröße. Nach 18stündiger
Erhitzung auf der Schweißofenbrücke außen glasirt, theils rissig; die Masse mit dem
Blanskoer Thon erscheint rissiger und auch mehr
glasirt. In Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, glasirt; Bruch
ziemlich homogen und dicht.
Rundziegel zum Schmelzen von eisernen Sternrädern:
2
Theile
Blanskoer Thon
4
„
„
Chamotte, und
1
„
Quarz.
In gelblich-weißer Grundmasse liegen die Quarz- und Chamottekörner bis
zur Größe eines halben Pfefferkornes dicht eingebettet. In
Platin-Schmelzhitze: – zergehend zu einer homogenen, löcherigen Masse.
Es dürfte hier der geringere Blanskoer Thon angewendet
seyn.
Boden für communicirende Coquillen der Bessemerhütte.
4
Theile
Blanskoer Chamotte
1
„
„ Thon
und
1
„
Binischer Thon.
In – gelblich-weißer Masse liegen dicht vermengt feine Chamottetheile
nebst einzelnen Quarzkörnern von der Größe eines viertel Pfefferkornes. In
Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, außen schmelzartig; innen leiser
Schmelz, dicht und ohne Löcher.
Ferner für Converterböden mit 13 Löchern:
6
Theile
Blanskoer Chamotte,
1
„
„
Thon
1 1/2
„
Göttweiher Thon und
1
„
Quarz.
Eine – recht feste, dichte, klingende gelblich-weiße Masse. Die
kantigen Chamottekörner bis zur Größe eines viertel Pfefferkornes, sowie auch ganz
vereinzelte Quarzkörnchen, sind innigst mit der Grundmasse verbunden. In
Platin-Schmelzhitze: – ohne Formänderung, Schmelz gering; Gemengtheile
noch etwa unterscheidbar. Erscheint am strengflüssigsten unter sämmtlichen
Massen.
Ferner finden sich feuerfeste Ziegel mit Kühlöffnungen
über der Feuerbrücke bei Schweiße und Glühöfen von derselben Zusammensetzung wie die
Rundziegel und für gewöhnlichere Zwecke wie Dampfkesselfeuerungen etc., Mischungen
mittelst Sand und theils auch anderen Thonen.
Noch sind zu erwähnen die verwendeten natürlichen Gesteine, ein Liassandstein von Anina und Resicza in Ungarn.
Das grobkörnige Material – Quarzkörner bis zur Größe einer Erbse, die durch
ein weißes Bindemittel verkittet mit glimmerreichen und eisenhaltigen Stellen. Er
dient als Gestellstein und soll sich beim langsamen Anwärmen sehr gut halten.
Deßgleichen von Anina ist ähnlich, doch etwas
feinkörniger und erscheint weniger glimmer- und eisenhaltig. In
Platin-Schmelzhitze: – verhält sich das Gestein von Anina wesentlich
feuerfester, die Probe ist nur mit leisem Schmelz überzogen und hat sich die weit
vorherrschende Quarzmasse gut erhalten; während das von Resicza stärker glasirt und
stellenweise ein schmutzig-grünes Glas ausgeflossen.
Außerdem sind von derselben Gesellschaft, Kohlenwerk Kladno-Brandeisl, eingesandt (Hof 11 A)
kleine, recht feste feuerfeste Ziegel – weiße, reinere und mehr gelbe,
fleckige. Ungebrannt: erstere bläulich, letztere graulich-weiß fühlen sie
sich schon ziemlich fest an. Das Rohmaterial: blauer Thon, Rohkaolin, Chamotte und
zerstoßener Quarz sind beigelegt.
Endlich finden wir in den durch Größe hervorragenden Kohlenpyramiden zur
Veranschaulichung der ganzen Flötzmächtigkeit, von je 6,5 und gar 11,4 Meter,
Steinkohlen aufgestellt von der k. k. Staats-Eisenbahn-Gesellschaft,
Prahonschacht zu Kladno in Böhmen, wie ferner des Kübeck-Schachtes
daselbst, Schieferthonmittel in schmalen Streifen, die in feuerfester Beziehung
beachtungswerth.
Südgallerie Ungarn, Kronstädter Bergbau- und
Hütten-Actien-Verein im Zsilthale.
Ein – röthlich-grauer Thon mit theils gelblichen Einsprengungen von Bozan bei Ruszkberg. Der Thon
ist derselbe wie der oben unter Nr. 1609 beschriebene, doch erscheint die
vorliegende Probe etwas heller von Farbe, kohlenfreier und mehr
fettig-glänzend. In Platin-Schmelzhitze: – verhält sich
letzterer ähnlich, doch ein wenig strengflüssiger. Nähert sich den 10procentigen
feuerfesten.
Kronstädter Berg- und Hütten-Verein.
Braunkohle von Mescka Andreas, darin ein Mittel von einem
halben Fuß und mehr – braun, erdig mit weißen, sandigen Einsprengungen,
kohlehaltig, knirscht merklich. In Platin-Schmelzhitze: –
bienenzellenförmig aufgegangen.
Diosgyozez. K. ungarisches Eisenwerk.
Feuerfeste Steine – gelblich-grau, Platten –
röthlich-grau nebst Thon – graulich-weiß mit gelben
Schattirungen, ziemlich fett.
Aerarischer Metallbergbau.
Unter Glas – gelber feuerfester Thon von Fankasfalva – röthlich-grauer von Taj'ova. Kaolinthon – weiß mit vereinzelten schwarzen Pünktchen von
Zalathna.'
Miszbanger feuerfester natürlicher Gestellstein –
weiß mit gelber Schattirung. Deßgleichen von Firizca
– grau mit Stich in's Röthliche. Von Firizcer
Stein erzeugter Ziegel – röthlich mit eingekneteter weißer und
gelblich-röthlicher Chamotte.
Chemnitz, Bergbaudistrict Olvako.
Natürlicher Gestellstein – schwärzlich-grau. Feuerfeste Bildsteinziegel – weiß mit röthlichem Anfluge;
ferner dieselben weiß und löcherig, bestehend aus 2/3 Bildstein und 1/3 Sägespänen.
K. ungarischer Kupferhammer zu Felsbanya.
Verwendete feuerfeste Ziegel, kleinere und größere, darunter Treibherdziegel, Platten
von weißer Chamottemasse.
Rima Muringer Eisenwerks-Verein.
Chamotteziegel mit Quarz – erdig-grau.
K. ungarische geologische Anstalt.
Ein – sehr fester, grünlicher Thon in kleinen Würfeln, knirscht wenig. In
Platin-Schmelzhitze: – gänzlich zerflossen zu einer dunkel gefärbten
Schlacke.
Eisenwerk Rhonitz.
Grauwackensandstein, Zustellungsstein für Hohöfen bestehend – aus Quarzkörnern
bis Stecknadelkopfgröße, die durch ein weißes, thoniges Mittel lose oder theils
fester gebunden, nebst ausgebranntem Gestellstein. In Platin-Schmelzhitze:
– letzterer vorzüglich erhalten, außen wie innen
ohne Glanz, weiß, mürbe.
Martin Buhn in Neustadt bei Kronstadt.
Kleine feuerfeste Ziegel – hellgelblich, sehr fest und ohne irgend welche
Risse.
Ebendaselbst Andreas Pörs.
Feuerfester Thon – schmutzig-grau und feuerfester Sandstein.
Aus der Gegend von Kronstadt, verschiedene
schieferthonartige, graue Thone, heller und dunkler mit Kohlenabdrücken und
Kohlenstreifen ohne nähere Etikettirung.
Eine Probe darunter – grau mit gewundenen Kohlenstreifen und Blattabdrücken,
knirscht. In Platin-Schmelzhitze: – zerflossen zu einer grauen
Schlacke. Im Annex Jouneger Gewerkschaft für Bergbau und
Zinkfabrication im Jounec bei Warasdin in Croatien.
Ein – röthlich-grauer, chocoladenfarbener Thon, heller, reiner und
dunkler, mehr eisenhaltig. Beide sind kohlehaltig und stark bindend, namentlich
ersterer; enthalten glimmerglänzende Punkte. Das Bindevermögen des ersteren Thones
ist = 10 – 11 d.h. größtes, welches vorkommt. Ersterer in
Platin-Schmelzhitze: – ohne Formänderung und ohne Glanz, gelb mit
Fleckchen – nähert sich den 30procentigen. Letzterer dagegen ist in
Platin-Schmelzhitze: – erweicht, auseinander gehend. Erreicht kaum die
10procentigen.
Nebst Zinkretorten aus – Chamottemasse,
graulich-weiß, sehr fest, ohne Risse.
Aus Brazak in Croatien C. Zzegel.
Feuerfester Thon, heller und dunkler, theils ziemlich fest, bezeichnet als der
„beste“ in Ungarn. Nebst
feuerfesten Steinen – röthlich-gelb, mit ziemlich grobem Korn, ohne
Risse. Die Thone sind den vorhin beschriebenen ähnlich – eigenthümlich
röthlich-blau, chocoladefarben, kohle- und sandhaltig. Der dunklere
knirscht etwas mehr und scheint glimmer- und schwefelkieshaltig. In
Platin-Schmelzhitze: – ist bei dem helleren die Form erhalten, außen
gelinde emaillirt; innen porig-löcherig. Gehört zu den 20procentigen. Das
Bindevermögen ist gleichfalls sehr bedeutend. Der dunklere ebenso erhitzt: –
ist völlig aufgegangen bienenzellenförmig. [A. D.]
Juszovare Prepostsny.
Feuerfeste Ziegel – röthlich-gelb, schwach gebrannt, rauh anzufühlen.
Daselbst ein größerer Würfel Gneis, Zustellungsstein für Hohöfen, wie er in
verschiedenen ungarischen Werken verwendet wird. Eine Probe davon in
Platin-Schmelzhitze: – ist von einem grünlichen Glase durchdrungen,
das stellenweise ausgeflossen.
Berg- und Hüttenwerk Johannisthal in Krain.
Feuerfeste Steine, Muffeln etc. – röthlich-gelb, belgische und
schlesische, mehr oder weniger rissig. Chamottewaare mit – mittelgrobem Korn
und sandreiche mit feinem Quarz. [A. D.]
Franz Burkhard in Wiener
Neustadt.
Feuerfeste Ziegel, größere für Eisenindustrie und Siemens-Oefen (Preis 1 fl. 80 kr. per Wr.
Ctr., gringere 1 fl. 60 kr.) und kleinere – hell, quarzhaltig mit gröberen
Stückchen von Erbsengröße, durchweg rissig.
Fürst Salm'sche Fabrik feuerfester Ziegel in Blansko.
Reichliche Anzahl kleinerer und größerer Steine, darunter recht schwere, auch
Formsteine und Platten etc. Sind – schön weiß, gut geformt aber durchweg
stark kreuzrissig, auch die reinen Chamottesteine mit
erbsengroßem Korn. Nebst beigefügtem Thon, der recht schwer-schmelzbar,
bereits oben – angegeben.
Joseph de Cente aus Wiener
Neustadt.
Chamottesteine – von meist günstigem Ansehen und verschiedene
Chamottefabricate für den Bessemerproceß, ferner – quarzhaltige, rissige.
Auch röthlich-gelbe feuerfeste Steine – sehr dicht und fest gearbeitet
mit vereinzeltem, feinem Quarzkorn. Ferner Schmelztiegel und Dinasbricks –
eisenfleckig, glatt, die Flecken sind hellgelb, im Inneren der Masse dunkler,
bräunlich-gelb, ziemlich fest (doch weniger wie die englischen), dicht. In
zuckerartiger Grundmasse liegen sehr reichlich gröbere, kantige Quarzstücke bis
Erbsengröße eingebettet. Dem Ansehen nach den besten englischen sehr ähnlich, doch
zeigt die Bruchfläche, namentlich die gröberen Körner, einen ganz leisen Schmelz.
Eine fleckenfreiere Sorte läßt sich unterscheiden. Ein Bruchstück des
fleckenfreieren Dinassteines der Platin-Schmelzhitze ausgesetzt – ist
leise aber deutlich glasirt,
der Bruch zeigt eine verdichtete, meist reinweiße Masse bis auf
einzelne Adern eines grünen Glases.
Den Dinasstein als Ganzes feinst pulverisirt und dem gleich hohen Hitzegrade
unterworfen:
ist die Probe von Schmelz durchzogen und von graulicher
Färbung.
Dagegen deßgleichen das feinste Pulver des besten engl. Fabricates:
staubt noch ab, und ist weiß.
Bei der mehr fleckigen Sorte treten ebenso erhitzt:
die Zeichen beginnender Schmelzbarkeit resp. die Glasirung und
Verdichtung, wie der Schmelz des feinsten Pulvers, stärker auf.
Die Ziegel, welche von – hellgelblicher, compacter Thonmasse, in der
Quarzkörnchen bis zu 1 Millimeter Dicke recht dicht eingeknetet, verhalten sich
recht schwerschmelzbar. In Platin-Schmelzhitze: – Form scharfkantig
erhalten, wenn auch die Masse dicht, homogen erweicht, innen leise glänzend, außen
nicht.
In der additionellen Ausstellung (Beiträge zur Geschichte der Gewerbe), findet sich
eine interessante Collection der Production feuerfester Ziegel von De Cente seit 1825, zu welcher Zeit dieselben von
stark-röthlichem Ansehen, 1853 erscheinen sie mehr weiß und von günstigerem
Aeußeren. Die Dinasbricks werden von De Cente schon seit
1867 angefertigt.
Victor Planckh in Krawska bei
Znaim in Mähren.
Neben Steingutwaaren – graulich-weiße, meist nicht rissige Steine. Der
Bruch zeigt vereinzelte und feine Quarzkörner.
Olmützer Gesellschaft.
Feuerfeste Steine von gewöhnlichem Ansehen.
Graf Eugen Larisch, Thonwaarenfabrik in Polnisch Leuten bei Oderberg.
Feuerfeste Platten mit – einzelnen Quarzstückchen bis Erbsengröße, rissig. Gasretorten deßgleichen. [V. M.]
Braunkohlenbergbau Johnsdorf von Geßmopohl und Comp. zu Müglitz in Mähren.
Größere und kleinere Steine, weiße und röthlich-gelbe. Meist Chamottewaare und
solche zum Bessemern in größerer Menge.
Hruschhauer Thonwaarenfabrik.
Auch größere und kleinere feuerfeste Ziegel in Chamottemasse, theils rissig.
Oettinger Wallerstein'sche Fabrik in Königsaal.
Kleinere, unansehnliche feuerfeste Steine – Chamotte mit Kies. Ignaz Poduschka, Thonwaarenfabrik in Krumnußbaum.
Sandige, feuerfeste Kesselziegel – ohne Risse, größere mit recht grobem
Chamottekorn, rissig. [A. D.]
Selz und Comp. in Hermannstadt.
Kleine feuerfeste Ziegel aus – sandiger Thonmasse. Ferner ein großer Block
thonigen Gesteines mit muschligem Bruch, rauh anzufühlen, aber glatt sich schneidend
und kaum knirschend, ohne sonstige nähere Bezeichnung. Daselbst auch eine rothe
Steinmasse mit muschlichem Bruch nebst blauen, feuerfesten Thonen. Sowohl das
thonige Gestein wie die rothe Steinmasse zerfließen in
Platin-Schmelzhitze.
Ziegelwerks- und Bau-Gesellschaft Werschetz.
Feuerfeste Thone nebst Analyse, aber ohne sonstige bestimmtere Angaben.
Thonwaarenfabrik Floridsdorf von Lederer Nesseny.
Außer braunem Steingut in reicher Auswahl verschiedenartigste feuerfeste Steine
– weiße gelbliche, röthliche, meist sand- und quarzhaltig bis selbst
zur Größe einer kleinen Nuß, theils rissig. Auch Chamottesteine von günstigem
Ansehen und größere Ziegel aus Chamottemasse.
Schäffner in Floridsdorf.
Neben dem mannichfaltigsten braunen Steinzeug auch feuerfeste Steine, meist –
sand- und quarzhaltig.
F. Oeller's Wittwe in Höbenbach.
Feuerfeste Steine – röthlich mit Eisenflecken von ordinärem Ansehen.
Pfeifer in Wien.
Neben Thonwaaren gewöhnliche feuerfeste Steine.
In der Broschüre „Das Braunkohlenbecken von Außig bis Komotau, als Erläuterung zur
Ausstellung. des Vereins für die bergbaulichen Interessen im nordwestlichen
Böhmen zu Teplitz“ heißt es: der
Hauptmasse nach besteht der innere Bau der Braunkohlenformation aus Thon und Letten, bald plastisch und deutlich geschichtet, bald mehr oder
weniger steinig und schieferig, oder endlich auch ganz massig und erst durch
Verwitterung an der Luft sich aufblätternd und die Schieferung zeigend. Farbe
vorherrschend aschgrau, bald in's Blaue, bald in's Grünliche oder Weiße spielend,
nahe der Oberfläche bisweilen rostfarben, in der Nähe der Kohle öfter durch
bituminöse Beimengung braun oder schwarz gefärbt, gewöhnlich ohne Kalkgehalt. Unter
letzteren zwei Proben entnommen: eine von Segen Gottes
Zeche, Dach des Kohlenflötzes I, grünlich-grauer Letten, mit
eigenthümlich kleinmuschligem Bruche, Schnittfläche fettig-glänzend,
unfühlbar knirschend; eine andere aus derselben Grube, brauner Letten, kantig
springend, Schnittfläche fettig-glänzend und wenig knirschend. Die Proben
Platin-Schmelzhitze ausgesetzt: – sind beide zerflossen.
Nach den der Jury gewidmeten „mineralogisch-geognostischen
Mittheilungen aus dem Reichenberger (im nördl.
Böhmen) Kammerbezirke von Otto Polack“
kommt vor bei Jesseney
„eine diluviale Ablagerung von Thon, welcher von weißer und gelber Farbe
und geschlämmt fein und plastisch und sehr feuerfest seyn soll.“
Rußland.
B. Efimoff in St. Petersburg.
Kleine feuerfeste Steine – grau und gelblich, gepreßt, mit weißem und
röthlichem Chamottekorn, theils ungleichartig. Auch mit homogener
röthlich-gelber Masse. Ferner Gasretorten, – gelblich, nicht ohne
Risse, innen unglasirt.
Comte N. Soltyk. Gouv. de Radom.
Feuerfester Thon.
Ferner grünlich-weißer Thon in Polen. Oestl.
Krohnsberg-Bezirk. Alibert
– Jean – Pierre.
Erzeugnisse aus Graphit
Griechenland.
Im Transept.
Fette und magere weiße Thone. Feuerfeste Ziegel – gelbliche, gleichartige
Thonmasse, sandhaltig. In Platin-Schmelzhitze: – zerfließt zu einer
dunklen Schlacke.
Aegypten.
In der Aegyptischen Ausstellung unter Glas feuerfester Thon d'Assouan (haute
Egypte) – grau mit röthlichen und gelblichen Schattirungen,
schieferthonartig.
Rumänien.
Ausgestellt sind gelbliche und röthliche fette Thone.
China.
Kaolin (terre à porcelaune) – weißer,
gelblicher, gelber in viereckigen, geformten Stücken.
Kinkiang 1te Qualität – röthlich-grau mit
fettig-glänzenden Ablösungen, knirscht kaum fühlbar, stark bindend. In
Platin-Schmelzhitze: – Form erhalten, nicht glänzend; innen dicht und
kaum porig. Uebertrifft noch die 50procentigen feuerfesten
Thone. Zweite Qualität – hellröthlich; dritte – röthlich.
Ferner feinkörniger Sandstein – röthlich-grau, mäßig bindend. In
Platin-Schmelzhitze: – zerflossen zu einem glänzenden, körnigen Glas.
Auch rein weiße Sorten, alle sind feinerdig. Nebst kleinen feuerfesten Steinen.
Japan.
Kaolin – feinerdig, weiß- und gelblich-grau mit funkelnden
Quarzlamellchen.
Mokkaido Thone – erdige Massen,
gelblich-röthlich, auffallend leicht, eigenthümlich gallertartig bindend.
Nebst feinkörnigem Sandstein von – gelber, röthlicher und dunkler Färbung. In
Platin-Schmelzhitze: – zerfließen die Thone zu einem schmutzigen
Email.
Ferner feuerfeste Thone und Steine wie Kaolin in derben, größeren Stücken an
verschiedenen Punkten.
Türkei.
Kaoline und weiße feuerfeste Sandsteine. Röthlicher Thon im Hauptschiff –
röthlich-grau, fest, Schnittfläche fettig-glänzend, knirscht kaum
fühlbar, stark bindend. In Platin-Schmelzhitze: – zerflossen zu einem
grünen Glase.In der ersten Abtheilung von
Dr. Carl Bischof's
Abhandlung „über die feuerfesten Thone und
Fabricate auf der Wiener Weltausstellung“, im
polytechn. Journal Bd. CCX S. 105
(zweites Octoberheft 1873) sind folgende Druckfehler
zu berichtigen:Seite106Zeile5vonunten,lies„Eberard“ statt Esberard.„107„2„oben„„Jabon“ statt
Sabon.„107„4„unten„„Dixon“ statt
Dinon.„110„5„„„„Smal-Smal“
statt Smat-Smat.„111„1„„„„gleich zu setzen“
statt gleich zu setzen sind.„113„2„„„„Escherich“ statt
Eschwich.
Wiesbaden, den 22. December 1873.