Titel: | Ueber chromsaures Kalk-Kali als Indicator bei der Mohr'schen Chlor-Bestimmungsmethode; von Franz Stolba. |
Autor: | Franz Stolba |
Fundstelle: | Band 211, Jahrgang 1874, Nr. LIII., S. 266 |
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LIII.
Ueber chromsaures Kalk-Kali als Indicator
bei der Mohr'schen Chlor-Bestimmungsmethode; von
Franz
Stolba.
Vorgetragen in der Sitzung der
mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der königl. böhmischen Gesellschaft
der Wissenschaften am 7. November 1873.
Stolba, über einen als Indicator bei der Mohr'schen
Chlorbestimmungsmethode.
Die maaßanalytische Bestimmung von Chlor nach Mohr, welche
so vorzügliche Resultate liefert, erfordert bekanntlich die Anwendung völlig
chlorfreien neutralen chromsauren Kalis als Indicator.
Da man das Präparat im Handel selten rein beziehen kann, und die Reinigung mit
Silberlösung bei einem sehr verunreinigten Präparate wenig vortheilhaft ist, so
versuchte ich das chromsaure Kalk-Kali zu gleichem Zwecke anzuwenden, nachdem
man sich diese Verbindung mit Leichtigkeit völlig chlorfrei darstellen kann, und
dieselbe jahrelanger Erfahrung zu Folge das chromsaure Kali vollkommen ersetzt. Ich
bereite es in folgender Art.
Doppelt-chromsaures Kali, welches durch Umkrystallisiren völlig chlorfrei
erhalten werden kann, wird in dem 8fachen Gewichte Wassers gelöst und zum Kochen
erhitzt.
Zu der heißen Lösung fügt man gut ausgewässertes und demnach chlorfreies Kalkhydrat
so lange hinzu, bis die Flüssigkeit eine rein gelbe Farbe angenommen hat und zu
Folge Kalküberschusses beim Anblasen Häutchen von kohlensaurem Kalk bildet.
Man filtrirt die heiße Flüssigkeit ab und läßt selbe durch langsames Verdampfen
concentriren, wobei sich der überschüssige Kalk als Carbonat ausscheidet, oder man
kann in die heiße Flüssigkeit Kohlensäure einleiten, welche natürlich sorgfältig
gewaschen werden muß, falls sie mittelst Salzsäure dargestellt worden.
Die decantirte Flüssigkeit ist zum Gebrauche fertig, da sie in angegebener Art
bereitet, keine Spur Chlor enthält.