Titel: Legrady's Glasschneider; mitgetheilt von H. Richard in Hannover.
Fundstelle: Band 211, Jahrgang 1874, Nr. LXIX., S. 344
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LXIX. Legrady's Glasschneider; mitgetheilt von H. Richard in Hannover. Aus den Mittheilungen des Gewerbevereines in Hannover, 1873 S. 307. Mit Abbildungen auf Tab. V. [Richard, über Legrady's Glasschneider.] Der von dem Glasermeister Joseph Legrady in Ottakring bei Wien patentirte und auf der Wiener Weltausstellung exponirt gewesene Glasschneider ist in Figur 1012 in wahrer Größe dargestellt. In einem einfachen Hefte ist ein flaches, etwa 40 Millimeter langes Eisenstück befestigt, welches zunächst zwei Einkerbungen a und b besitzt, welche zum Abkröseln des Glases, d.h. zum Abbrechen kleiner Glastheilchen dienen. Am Ende ist dieses Eisen mit einem Schlitze versehen und darin wird durch einen kleinen Stift ein Stahlrädchen c gehalten, welches sich übrigens leicht um diesen Stift drehen läßt. Das Stahlrädchen ist glashart gemacht und besitzt eine ziemlich scharfe Kante. Indem man mit diesem Rädchen über das zu zerschneidende Glasstück hinfährt, rollt das Rädchen auf demselben entlang und die scharfe Kante desselben macht nun einen Riß, nach welchem bei geringem Drucke das Glas auseinander springt. Während man mit jedem Diamanten das Schneiden erst lernen muß, da der Diamant stets nur mit einer Kante schneidet, ist es jedem Laien sofort möglich diesen Glasschneider zu gebrauchen. Sowohl gerade als gebogene Schnitte lassen sich damit in einer Weise ausführen, wie dieß mit dem Diamanten kaum möglich ist. Bedenkt man dabei, daß dieses kleine Instrument etwa den fünften Theil von dem kostet, was ein guter Glaserdiamant kostet, so muß man sagen, daß dieß ein Werkzeug ist, welches sich bald einbürgern wird. Der Preis eines Glasschneiders beträgt 25 Groschen; ein Stahlrädchen kostet 10 Groschen.

Tafeln

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