Titel: | Neuer Indicator für Dampfkessel, Destillirapparate, Vacuumpfannen etc.; von W. Hart in Philadelphia. |
Fundstelle: | Band 211, Jahrgang 1874, Nr. LXXXI., S. 411 |
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LXXXI.
Neuer Indicator für Dampfkessel,
Destillirapparate, Vacuumpfannen etc.; von W. Hart in Philadelphia.
Aus dem Journal of the Franklin Institute at Philadelphia,
Januar 1874, S. 7.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Hart's Indicator für Dampfkessel, Vacuumpfannen etc.
Dieser an Dampfkesseln, Destillirapparaten, Digestoren und Vacuumpfannen
anzubringende Apparat hat den Zweck, während des Verlaufes der Fabrication die Höhe
der Flüssigkeit, ihre Quantität, ihre Temperatur sowie die Temperatur der Dämpfe,
die Farbe und Consistenz der Flüssigkeit, den Grad der Verdampfung und den
Dampfdruck anzuzeigen. Er ist in Figur 3, 4 und 5 in mehreren Ansichten
dargestellt und besteht aus einer Metallröhre A (mit
Seitenarmen B und D), welche
mit dem Boden und Dampfraum des betreffenden Kessels oder sonstigen Behälters in
Verbindung gebracht wird. Diese Verbindung läßt sich mittelst des Ventiles N und der Hähne O
controlliren. In dem unteren Arme D ist ein Thermometer
L, Figur 3 und 4, angeordnet.
Eine in Zolle getheilte Scale M gibt für jeden Zoll Höhe
den Inhalt des Kessels in Gallons an. Die Glasröhre I
dient als Aräometerröhre, worin ein Schwimmer K sich
befindet, welcher je nach dem zu behandelnden Material die Stelle eines
Alkoholometers, Saccharometers oder dergl. vertritt. G
ist eine kleine mit dem Apparat verbundene Pumpe, S ein
Manometer.
Die Manipulationen mit der Vorrichtung sind folgende: Das mit dem Dampfraum
verbundene Ventil N wird geöffnet und dadurch der
Apparat zunächst erwärmt. Hierauf öffnet man die unteren Hähne O (wenn mehrere derselben vorhanden sind), läßt die
Flüssigkeit in den Apparat fließen und setzt die Pumpe G in Thätigkeit.
Letztere treibt die Flüssigkeit in ununterbrochener Strömung an einem
Quecksilberbehälter E vorbei, in welchen die Kugel des
Thermometers L taucht. Wenn das Thermometer zu steigen
aufhört und dadurch die herrschende Maximalwärme anzeigt, so hört man mit Pumpen
auf, und läßt nun die Flüssigkeit in die Glasröhre I bis
zu ihrem naturgemäßen Niveau steigen, wobei sie den Schwimmer mitnimmt. Auf diese
Weise wird das specifische Gewicht und die Temperatur der Flüssigkeit ermittelt. Die
Farbe erkennt man durch die Glasröhre, die Quantität liest man mittelst des Niveau's
an der Scale M, den Druck an dem Manometer S ab. Die Flüssigkeit selbst kann, wenn man es für
wünschenswerth erachtet, durch den Hahn R abgelassen
werden.
Nachdem man Alles dieses, Temperatur, specifisches Gewicht, Quantität, Farbe,
Consistenz und Druck gleichzeitig und unter den gleichen Bedingungen aufgenommen
hat, schafft man den Inhalt des Apparates wieder in den Kessel zurück, indem man den
Hahn O schließt und die Pumpe in Gang setzt. Die
Operation, welche nur wenige Minuten in Anspruch nimmt, kann unmittelbar darauf
wiederholt werden.