Titel: Dampfwinde mit rotirender Maschine.
Fundstelle: Band 212, Jahrgang 1874, Nr. XLIV., S. 281
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XLIV. Dampfwinde mit rotirender Maschine. Nach dem Scientific American December 1873, S. 355. Mit Abbildungen auf Tab. V. Dampfwinde mit rotirender Maschine. Schon lange ist die technische Welt von dem einstmals bestandenen Vorurtheile zu Gunsten der rotirenden Maschinen zurückgekommen, nachdem alle Erfahrungen darin übereinstimmten, daß bis jetzt noch keine Construction derselben aufgetreten ist, welche wirklich ökonomisch vortheilhaft gearbeitet hätte. Nicht also vom Standpunkte der Kohlenersparniß sondern nur von dem Gesichtspunkte einer billigen, compendiösen Herstellung und einfacher Instandhaltung kann die rotirende Maschine empfohlen werden und hat als solche ein weites Gebiet der Anwendung vor sich, das sie Schritt für Schritt sich erobern wird. Dazu gehören in erster Linie die Dampfwinden und deshalb mag die Vorführung einer derartigen Construction, wie dieselbe von der Lidgerwood Manufacturing Company in New-York schon in zahlreichen Exemplaren (als Schiffswinden, Krahnen, Fördermaschinen etc.) in die Praxis eingeführt worden ist, nicht uninteressant erscheinen. Aus der Abbildung in Figur 13 ist ersichtlich, wie die Windetrommel, welche in der Skizze nur punktirt angedeutet erscheint, mittels einer Vorgelegewelle von der Achse der rotirenden Maschine angetrieben wird; die ganze Anordnung ist außerordentlich einfach und nett und kaum zu vergleichen mit den gewöhnlichen Dampfwinden mit ihren Kolbenstangen, Excentern u.s.f. Die Maschine selbst ist in Figur 14 im Durchschnitt dargestellt und bietet im ganzen nichts wesentlich neues. Die Welle C, welche zu dem Gehäuse A excentrisch steht, hat einen Cylinder B aufgekeilt, der in seinem obersten Punkte das Gehäuse A tangirt, im übrigen aber einen freien Zwischenraum läßt, durch welchen die eigentlichen Kolben der Maschine D, D, D mittels eines innen liegenden federnden Ringes E an die Wandungen des Gehäuses A angepreßt werden. Wird nun in der Richtung der Pfeile Dampf in das Gehäuse eingelassen, so wird derjenige der drei Kolben, welcher sich gerade innerhalb der Kanten α, β des Gehäuses befindet, von links nach rechts bewegt werden, bis er die Kante β passirt hat, worauf schon wieder ein anderer Kolben D nach α gekommen ist und nun die Kraft des nachströmenden Dampfes aufnimmt, während der zwischen dem ersten und zweiten Kolben eingeschlossene Dampf durch die Oeffnung o in's Freie entweicht. Zu diesem Zwecke muß der Dampfabsperrschieber F aus seiner Mittelstellung nach rechts verschoben werden, und die Maschine wird dann sofort in dem bezeichneten Sinne zu arbeiten beginnen; – soll aber die Bewegungsrichtung umgekehrt werden, so hat der Wärter nichts weiter zu thun, als den Reversirhebel H (Fig. 13) von links nach rechts zu drehen, worauf bei der Stellung des Schiebers F links von seiner Mittelstellung die entgegengesetzte Bewegungsrichtung eingeleitet ist. Es ist also die Manipulation mit dieser Maschine sehr einfach und selbst die Anwendung einer Bremse soll dadurch erspart werden können, daß der Wärter den Schieber F knapp vor seine Mittellage einstellt derart, daß nur ein schwacher Dampfdruck auf den Kolben stattfindet, gerade groß genug, um den Rückgang desselben unter dem Einflusse der Belastung zu verhindern. R.

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