Titel: Instrument zum Abschneiden von Sicherheitsröhren in Bohrlöchern; mitgetheilt von Ingenieur A. Fauck.
Fundstelle: Band 212, Jahrgang 1874, Nr. LXVIII., S. 393
Download: XML
LXVIII. Instrument zum Abschneiden von Sicherheitsröhren in Bohrlöchern; mitgetheilt von Ingenieur A. Fauck. Aus der berg- und hüttenmännischen Zeitung, 1874 S. 113. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Fauck, über ein Instrument zum Abschneiden von Sicherheitsröhren in Bohrlöchern. In Pennsylvanien bedient man sich zum Abschneiden von Sicherheitsröhren eines sehr einfachen aber nichtsdestoweniger sehr wirksamen Instrumentes, welches alle bisher hier gebräuchlichen bei weitem übertrifft. In wenigen Minuten durchschneidet man ein Rohr bei 600 Fuß Tiefe oder tiefer von 1/4 Zoll Wandstärke. In der vorliegenden Zeichnung (Figur 29 bis 31) ist: a ein gußeiserner Cylinder, an welchen am oberen, inneren Ende die Gabel o genietet ist; b drei verschiebbare Keile, welche durch den Kegel d, sobald derselbe mittels des schwachen Gestänges gehoben wird, aus dem Cylinder a herausgedrückt werden. Die Stifte m verhindern das gänzliche Herausfallen dieser Keile. Die Keile b haben an ihren äußeren Enden einen horizontalen Schlitz zur Aufnahme der Messer r, die sich auf den Schraubenbolzen drehen. In der Stellung der Zeichnung, also der tiefsten des Kegels d, berühren die Messer einen Kreis von 11 Zoll 8 Linien (307 Millim.) Durchmesser. In dieser Lage wird das Instrument in's Bohrloch eingelassen. Beim Durchschneiden wird das starke Gestänge, an welchem die Gabel o, mithin auch der Cylinder a direct befestigt ist, oben mit einem Wirbel versehen, welcher das Drehen des Gestänges gestattet. Zuerst wird nun der Kegel d mittels des dünnen Gestänges gehoben, wodurch die Keile b die Messer r gegen die zu durchschneidende Rohrwand pressen, sodann wird der Cylinder a durch das starke Gestänge in drehende Bewegung gesetzt und gleichzeitig der Kegel d immer langsam gehoben. Dies wird fortgesetzt, bis das Rohr durchschnitten ist. Der Kegel darf nicht zu stark angezogen werden, da sonst die Messer brechen, sondern derselbe muß nach und nach, entsprechend dem Eindringen der Messer in die Röhrenwand, gehoben werden. Ist die Röhre durchschnitten, so wird der Kegel d wieder gesenkt; durch Drehen des Cylinders treten die Keile b wieder zurück und kann hierauf das Instrument heraufgeholt werden. Die beigegebene Zeichnung (Fig. 29 und 30 beiläufig in 1/16 der natürl. Größe) ist für ein Schneidinstrument für 12 und 13 zöllige (316 und 342 Millim. weite) Röhren berechnet; doch kann der Apparat in entsprechender Größe ausgeführt und für jede beliebige Röhrengröße gebraucht werden. Die Maschinenfabrik von Schenk und Tatzel in Freudenthal (Oesterr. Schlesien) liefert diese Instrumente in jeder Größe.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    VI
Tab. VI