Titel: | Federhammer, ausgeführt von der Maschinen- und Gasapparaten-Fabrik L. A. Riedinger in Augsburg. |
Fundstelle: | Band 213, Jahrgang 1874, Nr. LII., S. 194 |
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LII.
Federhammer, ausgeführt von der Maschinen-
und Gasapparaten-Fabrik L. A.
Riedinger in Augsburg.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Federhammer von L. A. Riedinger.
Wenige auf der Pariser Weltausstellung 1867 zuerst aufgetretene
Metallbearbeitungsmaschinen haben eine so rasche und allgemeine Verbreitung wie der
von den Amerikanern Shaw und Justice erfundene Federhammer erlangt, welcher heute kaum in einer
größeren Maschinen-Schmiede mehr fehlt. Die einfache Construction, die
Raschheit und Energie des Hammers beim Arbeiten mit demselben, die Leichtigkeit in
der Behandlung u.a.m. empfahlen ihn sofort der Beachtung aller
Sachverständigen.Vergl. dies Journal, 1868 Bd. CLXXXVII S.
192.
Der amerikanische Federhammer wird nun in verschiedenen deutschen Werkstätten mit
mancherlei Modificationen und Verbesserungen nachgebaut – durchaus aber unter
Aufrechthaltung des ursprünglichen Principes: federnde Verbindung zwischen Hammer
und einer von der Transmission umgetriebenen Kurbelscheibe mittels einer kräftigen
Bogenfeder (Wagenfeder).
Die verschiedenen Verbesserungen betreffen das Gestelle (jetzt meist ein schön
geformter Hohlgußständer); die Disposition des Antriebes, nämlich Riemenscheibe mit
Frictionskuppelung (statt der Anordnung mit Voll- und Leerrolle); Bremsklotz
(statt Bremsband), welcher durch den Einrückhebel der Triebscheibe zugleich an die
Kurbelscheibe angepreßt oder zurückgezogen wird, – Verbesserungen, welche
sich ohne weitere Erklärungen aus den Abbildungen (Figur 25 und 26 in 1/15
wahrer Größe) eines der von der Maschinen- und Gasapparatenfabrik L. A. Riedinger in Augsburg gebauten Federhämmer (Nr. 2)
ergeben. Aus diesen Abbildungen wird auch die verbesserte Verbindung des Hammers mit
der Bogenfeder ersichtlich. Statt an einem rasch verschleißenden und häufig
nachzuziehenden Riemen hängt der Hammer mit zwei an demselben und an den Enden der
Bogenfeder angelenkten stählernen Verbindungsschienen. In folge dessen bleibt die
Feder stets gleichmäßig gespannt, wodurch der Effect des Schlages wesentlich
verbessert und ein Aufblättern der Feder vollständig vermieden wird. Man rechnet die
Wirkung des Schlages auf etwa das 2 1/2 bis 3fache des factischen Bärgewichtes
verstärkt.
Die genannte Firma baut 8 verschiedene Hammergrößen. Bei Nr. 1 bis 4 ist die Chabotte
mit dem Ständer ein Stück; bei den größeren Hämmer Nr. 5 bis 8 ist dieselbe
getrennt.
Nachstehend die Daten über Gewichte (Kilogrm.), Maße (Millim.) Betriebskraft
(Pferdestärke) und Preis (Reichsmark) der Riedinger'schen
Federhämmer.
Textabbildung Bd. 213, S. 195
Nr.; Hammer-Gewicht;
Grundfläche; Ganze Höhe; Hub.; Höhe unter dem Ständer beim Ambos.; Touren per Minute; Betriebskraft; Geeignet zur Bearbeitung
von Eisen und Stahl in Stärken von; Preis der Hämmer; Preis der
Zwischen-Transm.; Gewicht; Stahl 1/3–1/2 weniger als Eisen.