Titel: | Schmirgelscheiben und Schleifmaschinen der Tanite-Compagnie in Stroudsburg (Amerika). |
Autor: | Z. |
Fundstelle: | Band 213, Jahrgang 1874, Nr. LIII., S. 196 |
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LIII.
Schmirgelscheiben und Schleifmaschinen der Tanite-Compagnie in Stroudsburg
(Amerika).
Mit Abbildungen.
(Schluß von S.
25 des ersten Juliheftes.)
Ueber Schmirgelscheiben und Schleifmaschinen.
Holzschnitt VI, Bd. 213, S. 196
Eine gewisse Beachtung scheint uns die im Holzschnitt
VI repräsentirte Maschine zum Ausschmirgeln der
Lager für Eisenbahn-Fahrzeuge zu verdienen. Da man den
Schmirgelscheiben mit Hilfe des Diamant-Drehwerkzeuges die genaue Contur
geben kann, so werden die ausgeschmirgelten Metallbüchsen der Lager auf der
vorliegenden Maschine mit der gewünschten Genauigkeit und großer Raschheit
zugerichtet.
Aus der Abbildung ist die Einrichtung der Lager-Ausschmirgelmaschine sehr
leicht zu erkennen. Die Lagerschalen werden in ein eigenes Futter mit Hilfe der
einen durch die Seitenwand durchgehenden Schraube festgespannt. Die beiden
gegenüberliegenden Stellschrauben werden nur für verschiedene Größen der
Lagerbüchsen verstellt. Oberhalb der Schmirgelscheiben befindet sich – durch
unter einander gekuppelte Schrauben genau einstellbar – eine Führungsbahn,
auf welcher das Futter mit der eingeklemmten Lagerschale hin- und
hergeschoben wird.
Die linke Seite, auf welcher die Schmirgelscheibe weggenommen ist, zeigt die
Diamant-Schleifvorrichtung – einfach ein auf der Führungswange
aufzulegender Rahmen, in welchem in einer drehbaren Gabel das Werkzeug angebracht
ist. Läßt man die Schmirgelscheibe laufen und schwingt die genau eingestellte
Diamantspitze mit ihrem Griff vor und zurück, so erhält die Schmirgelscheibe eine
genaue Kreisbogen-Contur. Zur Erleichterung der Einstellung des Diamantes
wird eine Lehre jeder Maschine beigegeben. Dieselbe kostet complett mit
Einspannfutter, Diamant-Werkzeug sammt Einspannrahmen, zwei
Tanite-Schmirgelscheiben und Deckenvorgelege etc. 2400 Reichsmark.
Die Schmirgelschleifmaschinen können aber auch passende Verwendung in
Holzbearbeitungs-Werkstätten finden – und zwar hier zum Schleifen der
Hobeleisen und anderer Werkzeuge. Der Holzschnitt VII
zeigt eine für solche Zwecke empfehlenswerthe Maschine mit 6 Schleifscheiben
innerhalb der beiden Lager der Scheibenwelle und eine Schleifscheibe am Kopfende der
letzteren aufgesetzt, welche speciell zum Sägenschärfen bestimmt ist.
Die Handauflage kann auf beiden Seiten der Maschine an beliebiger Stelle
festgestellt, eventuell auch quer zwischen die Scheiben gerückt werden. Die auf dem
vorderen Ende ersichtliche Auflage ist mit drehbarem Obertheil versehen, um unter
verschiedenen Abschärfungswinkeln arbeiten zu können. Es lassen sich Scheiben bis zu
8 Zoll (203 Millim.) Durchmesser und von 1/4 bis 1 1/2 Zoll (6 bis 38 Millim.) Dicke
einspannen. Das Bett der Maschine ist muldenförmig zur Ansammlung von Oel und
Wasser, welches durch einen Hahn abgezogen werden kann.
Die Maschine erfordert an Platz 48 × 30 Zoll (1220 × 760 Millim.); die Spindelhöhe beträgt
3 Fuß (915 Mill.) und der Preis (ohne Scheiben) 270 Mark.
Holzschnitt VII, Bd. 213, S. 198
Zum Schluß ein Auszug aus dem Preisverzeichniß der Schmirgelscheiben, welche bis zu
1000 Millim. Größe und 100 Millim. Dicke hergestellt werden. Preis pro Stück in Silbergroschen (bei M. Selig
jun. und Comp. in
Berlin).
Scheibendurchmesser
TourenzahlproMinute
Preis bei Dicke der Scheiben in Zoll
(Millim.)
Zoll
Mm.
1/4 (6)
1/2 (12)
3/4 (18)
1 (25)
1 1/4 (31)
1 1/2 (38)
2
51
10800
20
21
24
27
30
31
3
76
7200
33
36
40
47
51
57
4
102
5400
40
47
59
70
80
90
5
127
4320
50
60
75
90
110
125
6
152
3600
60
75
100
125
155
180
7
178
3086
80
95
130
155
195
230
8
203
2700
90
110
150
185
225
265
Z.