Titel: | Wrightson's hydraulischer Chargirapparat für Hohöfen. |
Fundstelle: | Band 214, Jahrgang 1874, Nr. XXV., S. 101 |
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XXV.
Wrightson's hydraulischer Chargirapparat für Hohöfen.
Nach der Revue industrielle, Juni 1874 S.
195.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Wrightson's hydraulischer Chargirapparat für Hohöfen.
Die durch Figur
14 und 15 vorgeführte Chargirvorrichtung sucht die Nachtheile der gewöhnlichen
Anordnungen zu vermeiden: durch Beseitigung der Winde, welche die Glocke (Kegel)
nach dem Abgeben der Charge wieder schließt, durch möglichst kurzes Offenlassen der
Gichtöffnung und endlich durch eine Vorkehrung, um den Hub der Glocke zu vermehren,
wenn große Klumpen im Aufgebetrichter stecken bleiben sollten. Zu diesem Zwecke
hängt an dem mit einem Gegengewicht belasteten Ende des Hebels zum Heben und Senken
des Kegels die Kolbenstange a (Fig. 15) eines kleinen
oscillirenden, mit Oel oder Wasser gefüllten Cylinders b, welcher mit der kleinen Handpumpe f in
Verbindung steht. Ober- und Untertheil des Cylinders communiciren durch ein
Rohr c, in welchem der Hahn d angebracht ist.
Ist die Charge im Vertheilungstrichter aufgegeben, so lüftet man die Sperre bei e und öffnet den Hahn d. Je
nach dem Oeffnungsgrad dieses Hahnes wird die Gichtöffnung mehr oder weniger weit
und rasch sich öffnen. Für große Klumpen der Beschickung kann mit der Handpumpe f nachgeholfen, d.h. der Kolben a höher getrieben und hierdurch die Glocke tiefer gesenkt werden. Ist die
Beschickung abgerutscht und der Kegel dadurch entlastet, so kehrt der Apparat sofort
in seine frühere Stellung zurück, so daß die Gichtöffnung in kürzester Zeit
(6–8 Secunden) geschlossen und der Gasverlust auf ein Minimum herabgedrückt
ist. Der Apparat soll mit großer Regelmäßigkeit, ohne Erschütterungen und Stöße
functioniren.