Titel: | Thürbänder für Vorthüren, Windfangthüren etc. |
Fundstelle: | Band 214, Jahrgang 1874, Nr. XXVII., S. 102 |
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XXVII.
Thürbänder für Vorthüren, Windfangthüren
etc.
Aus dem Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen,
September 1874 S. 290.
Mit Abbildungen.
Thürbänder für Vorthüren, Windfangthüren etc.
Nachstehend die Beschreibung eines Thürzugs für Thüren, welche sich nach beiden Seiten hin öffnen lassen sollen. Derselbe stammt
von Archibald Smidt und Comp. in London;
doch werden solche Thürzuwerfer auch von der Kunst- und Bauschlosserei L. Koch in Berlin geliefert.
Fig. 2, Bd. 214, S. 103
Fig. 1, Bd. 214, S. 103
Fig. 3, Bd. 214, S. 103
Fig. 4, Bd. 214, S. 103
Fig. 5, Bd. 214, S. 103
Figur 1 stellt die obere Ansicht des Gehäuses für den
unteren Thürzapfen, nach Wegnahme der Deckplatte, dar (die Thüre dreht sich oben und
unten um je einen Zapfen). Figur 2 zeigt dieselbe
Ansicht, wenn der Thürflügel theilweise geöffnet ist. Das Gehäuse ist von Gußeisen,
5 Centim. tief, 14 Cm. breit und 20 Cm. lang; es ist mit einer Messingplatte
geschlossen, welche auf dasselbe aufgeschraubt wird, und muß so in den Fußboden
eingelassen werden, daß die Messingplatte mit ihrer oberen Fläche in der Ebene des
Fußbodens liegt. Die Thüre steht mit ihrem hinteren Ende, um welche die Drehung
erfolgt, in einem Schuh e, an welchen sie festgeschraubt
wird. Der Schuh hat unten einen Drehzapfen d und eine
Rolle f, welche fest mit demselben verbunden sind. Wird
die Thüre nach der einen oder nach der anderen Seite geöffnet, so wirkt die Rolle
f gegen einen der Hebel a,
a und drückt denselben aus seiner normalen Lage. Die starken Ringfedern b führen die Hebel a, a
wieder in die normale Lage zurück, wenn die Thür von der Hand des Oeffnenden
losgelassen wird. c ist ein festes Kernstück, um welches
sich die Hebel a, a bei ihrer Bewegung drehen.
Bandgehäuse wird mit Oel gefüllt.
Die Figuren 3 bis 5
stellen den oberen Theil des Thürbeschlags dar, und zwar stellt Figur 3 eine Aufsicht, Fig.
4 einen Durchschnitt der in das obere Thürfutter eingelassenen Stiftpfanne
und Fig. 5 einen Durchschnitt durch den oberen Theil
der Thüre mit dem eingesetzten Drehzapfen dar. Die Zapfenpfanne i (Fig. 4) kann für den
Fall, daß die Thüre
etwas schief steht, verschoben werden, weshalb die Platte, an welcher sich das
Zapfenlager i befindet, bei der Befestigungsschraube k mit einem Schlitz versehen ist. Hierdurch ist es
möglich, ein Versehen beim Anschlagen des oberen Bandes zu corrigiren. Der obere
Thürzapfen ist, wie Fig. 5 zeigt, beweglich, um das
Einhängen der Thüre bequem vollziehen zu können. Der Thürzapfen hat in dem im Holze
befindlichen Theil einen Schlitz, in welchen der Hebel m
eingreift. Wird die Schraube n eingesetzt, so wirkt
dieselbe gegen das andere Ende des Hebels m, drückt
dasselbe herab, und es wird dadurch der Drehzapfen aus der Thürkantenfläche
herausgehoben und in die Pfanne i eingeschoben.
Außer solchen Bändern für Thüren, welche nach beiden Seiten aufgehen, werden auch
Bänder mit ähnlicher Construction für Thüren angefertigt, die nur nach einer Seite
aufgehen sollen. Der Preis für einen Thürbandbeschlag gewöhnlicher Größe und Schwere
beträgt 30, für außergewöhnlich schwere Thüren 45 Mark.
Thüren mit solchen Bändern gehen leicht, ungezwungen und geräuschlos. Die Federkraft
wirkt am stärksten, wenn die Thüre aus dem geschlossenen Zustand herausgedrückt
wird, oder wieder in denselben zurückkehrt. Wird die Thüre um ein geringes mehr als
im rechten Winkel geöffnet, so bleibt dieselbe ohne Stoß und ohne Hakenbefestigung
stehen, bis sie mit der Hand wieder aus dieser Stellung herausdreht wird.
Fink.