Titel: | Schlauchverbindung von H. Kessler in Oberlahnstein. |
Fundstelle: | Band 214, Jahrgang 1874, Nr. L., S. 197 |
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L.
Schlauchverbindung von H. Kessler in
Oberlahnstein.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Keßler's Schlauchverbindung.
Die in Figur
40 abgebildete Schlauchverbindung von H. Keßler
in Oberlahnstein verwirklicht (nach Mittheilungen der „Feuerspritze“, Zeitschrift für das deutsche Feuerlöschwesen und
Organ des Landesausschusses sächsischer Feuerwehren) ein ganz neues
Princip bei Kuppelung der Schläuche, welches in hohem Grade beachtenswerth
erscheint. Die Verbindung wird nämlich nicht wie bei den üblichen
Schlauchkuppelungen durch Zusammenschrauben der beiden an den Schlauchenden
definitiv befestigten Theile der Kuppelung hergestellt, sondern sie erfolgt durch
Einklemmen der Schlauchenden in der ein einziges Stück bildenden Kuppelung. Diese
letztere besteht aus einem kurzen Messingrohre a von
entsprechender Weite, welches an jedem Ende mit einer wulstförmigen Verdickung b, sowie mit einem Schraubengewinde versehen ist; auf diesen
Gewinden sind zwei Muttern c, c angebracht, welche auf
der äußeren Seite d trichterförmig erweitert sind. Die
Verbindung zweier Schläuche erfolgt nun in der Weise, daß man zunächst die Mutter
c gegen die Mitte hin zurückschraubt, das zu
befestigende Schlauchende über den Wulst des Rohres a
schiebt und nun die Mutter anzieht, wodurch das Schlauchende zwischen b und d festgeklemmt wird.
Als Vortheile dieser neuen Schlauchverbindung beansprucht der Erfinder folgende:
Erstens erzielt man bei schadhaft gewordenen Schläuchen eine möglichst schnelle,
dichte Verbindung und kann man in einer Minute den schadhaften Schlauch
durchschneiden, und die Schlauchschraube dazwischen setzen. Zweitens ist man nicht
genöthigt, Schläuche mit fehlerhaften Gewinden außer Thätigkeit zu setzen; letztere
werden einfach abgeschnitten und eine dieser neuen Schlauchverbindungen eingesetzt.
Drittens kann man bei Anschaffung von neuen Schläuchen dieselben ganz ohne die alten
Schraubschlösser lassen, kann somit nach dem Brande alle Schraubschlösser
abschrauben, um die Schläuche durch leichte Handhabung waschen und trocknen zu
können. Endlich fallen die bei einem Brande durch Platzen der Schläuche eintretenden
Störungen im Löschen etc. ganz aus, da man nicht genöthigt ist, Schläuche
auszurangiren, sondern mit dieser neuen Schlauchverbindung in Reserve jedes Stück
Schlauch ohne den geringsten Zeitverlust nutzbar machen kann.
Es muß nun der Erfahrung überlassen bleiben, ob diese Vortheile sich in ihrem ganzen
Umfange bewahrheiten; jedenfalls kann zur unparteiischen Erprobung der beschriebenen
Kuppelung durch Versuche nur auf das dringendste aufgefordert werden. Auf einen
Vortheil ist noch hinzuweisen, der sicher hohe Beachtung verdient; es ist dies die
fast absolute Sicherheit des Gewindes gegen Beschädigungen, welche bei den üblichen
Schlauchschlössern eine so unangenehme Rolle spielen. Auch bezüglich des Umwickelns
gekuppelter Schläuche um Schlauchwellen scheint die Keßler'sche Schlauchverbindung der alten vorzuziehen zu sein, da ihre
Länge nur 13 bis 15 Centim. beträgt.
Die Preise derselben stellen sich wie folgt:
Verbindungsstück von
30–35
Millim. lichter Weite Mark
10
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„
36–40
„
„ „
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11,5
„
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41–45
„
„ „
„
13
„
„
46–50
„
„ „
„
15
„
„
51–55
„
„ „
„
17,5
„
„
56–60
„
„ „
„
18
„
„
61–70
„
„ „
„
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