Titel: | Untersuchungen über Metall-Legirungen; von Alfred Riche. |
Fundstelle: | Band 214, Jahrgang 1874, Nr. LXXXII., S. 305 |
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LXXXII.
Untersuchungen über Metall-Legirungen; von
Alfred
Riche.
Aus den Annales de Chimie et de Physique; 4. série, t. XXX p. 351.
(Schluß von Seite 248 des vorhergehenden
Heftes.)
Riche, Untersuchungen über Metall-Legirungen.
I. Schmiedeisen. Roheisen.
Glas.
a. Schmiedeisen. Das zu
folgenden Versuchen verwendete vierkantig zugeschmiedete Eisen war guter Qualität.
Ich erhitzte die Schmiedestäbe in einem Strome von trockenem Wasserstoffgas in einem
Porzellanofen. Das Nachlassen währte 2 bis 3 Stunden.
41. Dichtigkeitstabelle für
Schmiedeisen.
I.
II.
G = 75,110 Grm.
G = 54,990 Grm.
Nach der Bearbeitung mit der Feile
7,852
7,849
„ dem
Anlassen
7,853
7,850
„ „
Härten
7,852
7,845
„ „
Anlassen
7,854
7,849
„ „
Schlagen
7,845
7,849
„ „
Anlassen
7,845
7,845
„ „
Schlagen
7,842
7,841
„ „
Anlassen
7,841
7,841
„ „
Schlagen
7,843
7,844
„ nochmaligem Schlagen
7,844
7,847
III.
IV.
G = 73,965 Grm.
G = 54,699 Grm.
Nach der Bearbeitung mit der Feile
7,853
7,852
„ dem
Härten
7,846
7,848
„ „
Anlassen
7,853
7,853
„ „
Härten
7,850
7,851
„ „
Schlagen
7,847
7,847
„ „
Anlassen
7,846
7,846
III.
IV.
G = 73,965 Grm.
G = 54,699 Grm.
Nach dem Schlagen
7,845
7,844
„ „
Anlassen
7,843
7,844
„ „
Schlagen
7,847
7,848
„ nochmaligem
Schlagen
7,846
7,850
b. Graues Roheisen.
Durchdringbarkeit desselben für Flüssigkeiten. Die Bestimmungen der
Volumveränderungen, welche das graue Roheisen beim Härten oder beim Anlassen
erleidet, waren mir aus dem Grunde unmöglich, weil dieses Metall für Flüssigkeiten
durchdringbar ist. Diese Porosität ist sehr bedeutend, mag die Substanz nun in einer
Hülle von Holzkohlenstaub oder an freier Luft erhitzt werden.
42. Dichtigkeitstabelle für in
Holzkohlenstaub erhitztes Roheisen.
I
II
III
IV
Nach dem Anlassen
7,089
7,098
7,114
7,080
„ „
Härten
7,025
7,040
7,039
7,019
„ „
Anlassen
6,844
6,914
6,933
6,914
Diese bedeutende Verminderung der Dichtigkeit zog meine Aufmerksamkeit auf sich; ich
wog daher die Probestücke genau und fand daß ihr Gewicht im Wasser, unter
gewöhnlichem Drucke, bedeutend zunahm.
So wogen
vier Stücke:
I
II
III
IV
Nach vorhergegangenem Anlassen
75,512
75,668
70,191
73,134 Grm.
Nach 20 Minuten langem Liegen in Wasser
75,585
75,770
70,265
nicht bestimmt.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Gewichtszunahme
0,073
0,102
0,074
Grm.
Die folgende Tabelle liefert den Beweis, daß diese Gewichtsvermehrung auch durch den
Contact mit nicht sauerstoffhaltigen Flüssigkeiten, wie z.B. Benzin, vermittelt
wird, und daß sie einfach von einer Absorption derselben herrührt; denn bei bloßem
Liegen an der Luft nimmt das Roheisen sein ursprüngliches Gewicht wieder an.
43. Tabelle.
Gewicht einer Probe von schönem, unter
Kohlenlösche angelassenem grauem
Roheisen
64,937 Grm.
Gewichtszunahme.
Gewicht dieser Probe nach 20stündigem Liegen in Benzin
65,018 Grm.
0,081 Grm.
Gewicht dieser Probe nach 24stündigem Liegen an der
Luft
64,940 Grm.
Gewicht dieser Probe nach einem zweiten, 3
Stunden dauernden Anlassen
64,996 Grm.
Gewichtszunahme.
Gewicht derselben Probe nach 3stünd. Liegen in Benzin
65,110 Grm.
0,114 Grm.
Gewicht der Probe nach 24stündigem Liegen an der Luft
65,001 Grm.
Gewicht der vorstehenden Probe nach einem
dritten, 3stündigen Anlassen
65,100 Grm.
Gewichtszunahme.
Gewicht derselben nach 20stündigem Liegen in Benzin
65,275 Grm.
0,175 Grm.
Gewicht dieser Probe nach 24stünd. Liegen an der Luft
65,103 Grm.
Eine Probe von als porös befundenem Roheisen wurde auf ihrer ganzen Oberfläche um 1
Millimeter abgefeilt, und dann in Benzin eingelegt. Die Durchdringbarkeit fand sich
auch in den inneren Schichten wieder.
Ich führte eine dritte Versuchsreihe aus, um die Wirkung des Anlassens und Härtens
auf diese Porosität zu ermitteln und gelangte zu nachstehenden Resultaten.
44. Tabelle.
Gewichtszunahme.
Gewicht einer Probe von abgeschrecktem Roheisen
70,215 Grm.
Gewicht derselben nach 1/2stündigem Liegen in Benzin
70,270 Grm.
0,055 Grm.
Gewicht derselben nach 48stündigem Liegen an der Luft
70,214 Grm.
Gewicht derselben nach 24stündigem Liegen in Benzin
70,311 Grm.
0,095 (?)
Gewicht derselben nach 48stündigem Liegen an der Luft
70,216 Grm.
Hierauf wurde
die Probe nach starkem Glühen langsam erkalten gelassen.
Gewichtszunahme.
Gewicht derselben in der Luft
70,304 Grm.
Gewicht derselben nach 18stündigem Liegen in Benzin
70,395 Grm.
0,091 Grm.
Gewicht derselben nach 48stündigem Liegen an der Luft
70,306 Grm.
Gewicht einer Probe von angelassenem Roheisen
75,733 Grm.
Gewicht derselben nach 1/2stündigem Liegen in Benzin
75,820 Grm.
0,087 Grm.
Gewicht derselben nach 48stündigem Liegen an der Luft
75,735 Grm.
Gewicht derselben nach 24stündigem Liegen in Benzin
75,875 Grm.
0,140 Grm.
Gewicht derselben nach 48stündigem Liegen an der Luft
75,735 Grm.
Die Probe ward
nach starkem Glühen rasch in Wasser abgeschreckt.
Gewichtszunahme.
Gewicht derselben in der Luft
75,761 Grm.
Gewicht derselben nach 18stündigem Liegen in Benzin
75,893 Grm.
0,132 Grm.
Gewicht derselben nach 48stündigem Liegen an der Luft
75,758 Grm.
45. Tabelle.
Roheisen, welches in einem leeren, in der Muffel stehendem Tiegel erwärmt wurde.
Gewichtszunahme.
Gewicht einer Probe von schönem grauen, an der
Luft angelassenem Roheisen
63,752 Grm.
Gewicht derselben nach 20stündigem Liegen in Benzin
63,830 Grm.
0,078 Grm.
Gewicht derselben Probe nach 24stündigem Liegen
an der Luft
63,755 Grm.
Gewicht derselben Probe nach einem zweiten 3
Stunden währenden Nachlassen in der
Muffel
60,362 Grm.
Gewicht derselben nach 20stündigem Liegen in Benzin
60,493 Grm.
0,131 Grm.
Gewicht derselben nach 24stündigem Liegen an der Luft
60,362 Grm.
Gewicht derselben nach einem dritten Anlassen in
der Muffel
55,523 Grm.
Gewicht derselben nach 20stündigem Liegen in Benzin
55,700 Grm.
0,177 Grm.
Gewicht derselben nach 24stündigem Liegen in Benzin
55,525 Grm.
Stahl, Schmiedeisen, Messing und Bronze zeigten, auf dieselbe Weise behandelt, keine
Gewichtsveränderung.
c. Gewöhnliches Glas.
Krystallglas. Wertheim und Chevandier haben den
Satz aufgestelltAnnales de Chimie et de Physique, 3. série t. XIX p. 137., daß die Dichtigkeit des gewöhnlichen und des Krystall-Glases durch
das Anlassen („Kühlen“ in der Sprache des Glastechnikers)
vermehrt wird. Ich habe mit diesen Substanzen zur Vergleichung einige Versuche
ausgeführt, um zu ermitteln, ob diese Dichtigkeit durch die Wirkung des
abwechselnden raschen und langsamen Erkaltens modificirt wird. Diese Versuche
beweisen, daß im ersten Falle die Dichtigkeit vermindert, im zweiten dagegen
vermehrt wird.
46a. Dichtigkeitstabelle für Krystallglas aus der Fabrik von
Maës.
(Die Proben hatten ein Gewicht von 11 bis 180 Gramm.)
Nach dem Kühlen
3,110
3,111
3,110
3,110
3,110
Dieselben Proben, nicht
gekühlt
3,104
3,103
3,104
–
–
Dieselben Proben, abgeschreckt
3,102
3,103
3,101
3,099
–
Letztere nach dem Kühlen
3,103
3,109
3,107
3,106
–
46b. Dichtigkeitstabelle für Flintglas von Feil.
(Die Proben wogen 60 bis 70 Gramm).
Nach dem Kühlen
3,610
3,610
Nach dem Abschrecken
3,598
3,598
Nach dem
Abschrecken
3,602
–
Nach dem Kühlen
3,605
–
46c. Dichtigkeitstabelle für Crownglas von Feil.
Nach dem Kühlen
2,551
2,551
–
Nach dem Abschrecken
2,544
2,543
–
Nach dem Abschrecken
2,544
2,544
2,543
Nach dem Kühlen
2,551
zersprungen
zersprungen.
Zusammenstellung der
Resultate.
1) Die in stöchiometrischen Verhältnissen dargestellten Kupferzinnlegirungen
erleiden eine merkliche Saigerung, mit Ausnahme derjenigen, welche den Formeln
SnCu₃ und SnCu₄ entsprechen. Diese Saigerung, welche von der
Legirung SnCu₃ ab nur schwach ist, nimmt in denjenigen Legirungen, welche
sich in Bezug auf ihre Zusammensetzung von der Verbindung SnCu₃
entfernen, zu, ist aber besonders stark bei den an Zinn sehr reichen
Metallverbindungen.
In Folge dieses Verhaltens war es mir nur möglich die Schmelzbarkeit oder den
Schmelzpunkt der beiden oben angegebenen Legirungen genau festzustellen
(Abschnitt A).
2) Die Legirung SnCu₃ ist durch ganz besondere Eigenschaften
charakterisirt; sie hat eine Farbe, welche von jener der anderen
Kupferzinnlegirungen abweicht, sie läßt sich pulvern, erleidet keine merkliche
Saigerung und ist unter diesen verschiedenen Legirungen diejenige, bei welcher
die Zusammenziehung ihr Maximum erreicht. Sie ist also die homogene Kupferzinnlegirung, wie die Legirung Ag₃Cu₄ die
homogene Kupfersilberlegirung ist. Im Abschnitt B
sind die Dichtigkeiten der wichtigsten in stöchiometrischen Verhältnissen
dargestellten Kupferzinnlegirungen Zusammengestellt; der Inhalt des Abschnittes
C gibt eine Vorstellung von der Härte
derselben.
3) Die Dichtigkeit der an Zinn reichen (18 bis 22 Proc. von diesem Metalle
enthaltenden) Bronzen wird durch das Härten (rasches Abkühlen) vermehrt, während
die Dichtigkeit dieser abgelöschten Bronzen durch das Anlassen (langsames
Abkühlen) vermindert wird, jedoch in einem geringeren Verhältnisse. Durch die
abwechselnde Einwirkung des Härtens, beziehungsweise des Anlassens und des
Prägwerkes wird die Dichtigkeit dieser Bronzen bedeutend vermehrt. Dieses
Verhalten, welches ein dem Verhalten des Stahles entgegengesetztes ist, fällt
mit der Thatsache zusammen, daß die Bronze glühend rasch abgekühlt weich, der
Stahl aber dadurch hart wird (Abschnitt D).
4) Dieses von d'Arcet entdeckte Weichwerden
(Adoucirung) ist aber nicht so bedeutend, daß sich die in Rede stehenden Bronzen
in der industriellen Praxis kalt bearbeiten ließen. Im Abschnitt D habe ich nachgewiesen, daß dieses Metall, welches
in kaltem Zustande außerordentlich hart, bei starker Rothglühhitze dagegen
pulverisirbar ist, sich bei dunkler Rothglut mit merkwürdiger Leichtigkeit
schmieden und walzen läßt. Dies veranlaßte mich, in Gemeinschaft mit Champion Tamtams und andere Instrumente ähnlicher Art
nach der im Oriente üblichen Methode fabrikmäßig anzufertigen.
5) Die an Zinn weniger reichen Bronzen (mit 12 bis 6 Procent Zinn) werden durch
das Ablöschen nur in unmerklichem Grade adoucirt, und wenn man sie in der
industriellen Praxis dennoch ablöscht, so geschieht dies hauptsächlich zu dem
Zwecke, das im Laufe der Operationen durch das wiederholte Anwärmen des Metalles
entstandene Oxyd von der Oberfläche des letzteren zu entfernen (Abschnitt E).
6) In der Achse eines Bronzegeschützes, namentlich nach dem Bodenstücke zu,
findet man Partien von Metall, welche sehr reich sind an Zinn und Zink. Dennoch
sind die in der Achse liegenden Theile des Gusses weniger reich an Zinn als die
peripherischen Partien. Die Dichtigkeit nimmt von der Mündung nach dem
Bodenstücke hin nicht zu.
7) Die Bronzen mit 3 und 4 Proc. Zinngehalt würden sich sehr vortheilhaft und
ohne bedeutendere Schwierigkeiten zur Fabrikation von Medaillen gut eignen.
8) Die Dichtigkeit des Kupfers (Abschnitt F), welches
wechselweise einer mechanischen Bearbeitung, dann dem Härten oder dem Anlassen
unterworfen wird, erleidet Veränderungen, welche einander entgegengesetzt sind,
je nachdem man es bei Luftzutritt oder bei Luftabschluß erhitzt. Während nämlich
im letzteren Falle die Dichtigkeit in Folge mechanischer Einwirkungen zunimmt,
wird sie im ersteren Falle durch den gleichen Einfluß vermindert.
9) Nicht poröses Kupfer wird durch Erhitzen in Holzkohlenstaub so porös, daß es
für Flüssigkeiten durchdringbar wird (Abschnitt F).
10) Diese Durchdringbarkeit für Flüssigkeiten verliert das Kupfer durch sehr
heftiges Erhitzen, durch kräftiges Walzen, durch das beim Erhitzen bei
Luftzutritt sich bildende Oxyd, ferner durch Zusatz geringer Mengen von
Eisen.
11) Das Kupfer behält, wenn es mit kleinen Quantitäten von Eisen versetzt wird,
seine Ductilität und wird gleichzeitig sehr zähe. Während die
Widerstandsfähigkeit gegen Zerreißen bei gewalztem reinem Kupfer 28 Kilogramm
pro Quadratmillimeter beträgt, steigt dieselbe
bei unter denselben Verhältnissen gewalztem eisenhaltigem Kupfer auf 40
Kilogramm. Auch ist die Härte dieses mit Eisen legirten Kupfers größer als jene
des reinen Kupfers (Abschnitt F).
12) Die Kupferzinklegirungen Zn₃Cu₂ und
Zn₂Cu sind spröde, wie die den Formeln SnCu₃ und SnCu₄
entsprechenden Bronzen; sie besitzen keine von den physikalischen Eigenschaften,
welche bei den unlegirten Metallen zur Verwerthung kommen; auch sind diese
Legirungen diejenigen, bei denen die Contraction ihr Maximum erreicht.
13) Die Dichtigkeit des Messings (Gelbgusses) wird durch mechanische Bearbeitung
vermehrt und diese Wirkung durch Härten, besonders aber durch Anlassen,
theilweise wieder ausgeglichen. Es ist eine bekannte Thatsache, daß bei der
Verarbeitung des Messings das Anlassen dem Härten vorzuziehen ist.
14) Durch mechanische Bearbeitung, durch Härten und durch Anlassen wird das Volum
des Tombaks (Rothguß) und der Aluminiumbronzen – dieser durch die
Leichtigkeit, mit welcher sie sich bearbeiten lassen, ausgezeichneten Legirungen
– nicht verändert (Abschnitt H).
15) Graues Roheisen nimmt, wenn man es in Holzkohlenpulver oder selbst in einem
leeren, in Holzkohlenpulver verpackten Kasten erhitzt, eine solche Porosität an,
daß es für Flüssigkeiten in hohem Grade durchdringbar wird (Abschnitt I).
16) Ebenso porös wird graues Roheisen, wenn man es in einem in der Muffel
stehenden leeren Schmelztiegel erhitzt und die Oberfläche des Probestückes
befeilt, um die gebildete Oxydhaut wegzuschaffen. Kupfer zeigt unter derartigen
Verhältnissen keine Porosität.
17) Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Veränderungen, welche die
Dichtigkeit durch wiederholtes oder mit einander abwechselndes Härten, Anlassen
und mechanisches Bearbeiten der hier besprochenen Metalle und Metalllegirungen
erleiden, ganz genau zu bestimmen und habe gefunden, daß diese Veränderungen
verschiedener Art sind. Während die Dichtigkeit der Bronzen – namentlich
der zinnreichen Bronzen (s. Tabelle Nr. 4), sowie des porösen Kupfers (Tabelle
Nr. 24), des mit Eisen legirten Kupfers (Tabelle Nr. 31) und endlich des
Messings durch mechanische Bearbeitung erhöht wird, vermindert diese letztere
die Dichtigkeit des unter Luftzutritt wieder erhitzten Kupfers in merklichem
Grade (Tabelle Nr. 29), führt dagegen in der Dichtigkeit des Rothgusses
(Tombaks) und der Aluminiumbronze eine bedeutende Veränderung nicht herbei.
Die rasche Abkühlung (Ablöschen) verursacht beim Messing, namentlich aber bei den
zinnreichen, vorher angelassenen Bronzen eine Vermehrung der Dichtigkeit
(Tabelle Nr. 1, 2 und 3), im Gegensatze zu dem Verhalten des Stahles (Tabelle
Nr. 7), des Kupfers (Tabelle Nr. 23 und 28) und des Glases (Tabelle Nr. 46).
Begreiflicherweise wird die Dichtigkeit eines Körpers durch das Ablöschen
verändert, weil die, früher als die centralen Partien erkalteten,
oberflächlichen Metalltheilchen sich in Folge des Widerstandes, welchen die in
diesem Momente noch ausgedehnten inneren Theile dem Schwinden entgegensetzen,
sich nicht frei zusammenziehen können. Kupfer und Zinn, Kupfer und Zink
contrahiren sich bei ihrem Zusammenlegiren; andererseits erleiden die
entstandenen Legirungen wieder eine mehr oder minder starke Saigerung. Es fragt
sich nun, ob nicht möglicherweise ein Theil des Kupfers und des Zinnes, resp.
des Zinkes sich ausscheidet – eine Erscheinung, die eine Abnahme der
Dichtigkeit zur Folge haben würde, welche aber nicht stattfinden kann, wenn das
Erkalten (wie beim sogen. Härteproceß) plötzlich erfolgt.
Ich bin jetzt damit beschäftigt, diesen Punkt möglichst aufzuklären und zwar mit
Hilfe eingehender Untersuchungen über die Folgen schwacher chemischer
Einwirkungen auf jene Legirungen und über die Modificationen, welche die
Dichtigkeit derjenigen Legirungen erleidet, bei deren Bildung eine Ausdehnung
der sie zusammensetzenden Metalle stattfindet.
Schließlich erlaube ich mir, den HHrn. Dumas und de Bussierre für die mir von ihnen in den Räumen des
pariser Münzgebäudes bei meinen Arbeiten gewährten großen Erleichterungen meinen
aufrichtigen Dank auszusprechen.