Titel: | Le Count's expandirender Dorn für Drehbänke. |
Fundstelle: | Band 214, Jahrgang 1874, Nr. XCII., S. 369 |
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XCII.
Le Count's expandirender Dorn für Drehbänke.
Mit Abbildungen.
Le Count's expandirender Dorn für Drehbänke.
Das rasche und dabei vollkommen centrische Aufspannen von kleinen ringförmigen, in
ihren Bohrungen nicht zwischen zu weiten Grenzen variirenden Arbeitsstücken, welche
an ihrem äußeren Anfange abgedreht werden sollen, wird durch ein von Le Count patentirtes Hilfswerkzeug bedeutend erleichtert,
welches im Princip dem in diesem Journal, 1861 Bd. CLIX S. 19 beschriebenen Dorn
entspricht, in seiner aus den beigegebenen Abbildungen ersichtlichen constructiven
Durchführung jedoch wesentlich einfacher und zweckmäßiger ist.
Den Grundkörper des Werkzeuges bildet ein conischer Dorn C, dessen stärkeres Ende sich cylindrisch fortsetzt und mit Gewinde
versehen ist. In der Längsrichtung desselben sind am Umfang gleichmäßig vertheilt
drei Schwalbenschwanznuthen eingefräst, in welche je eine stufenförmig abgesetzte
Feder B geschoben ist, deren hakenförmiges Ende von der
Schraubenmutter AE übergriffen wird, so daß die Federn
jeder Längsbewegung der Mutter folgen müssen, welche durch Drehen derselben auf dem
Schraubengewinde hervorgerufen wird. Mit Rücksicht auf die Conicität des Dornes hat
aber eine solche Längsverschiebung der Federn ein gleichzeitiges Verstellen
derselben in radialer Richtung, also ein Erweitern,
bezieh. Verengern des Kreises zur Folge, welchen man sich um die Federn gelegt
denken kann.
Textabbildung Bd. 214, S. 369
Die Wirkungsweise ist nun ohne weiteres klar. Der aufzuspannende
Gegenstand wird über die drei Federn B geschoben und
durch Anziehen der Mutter AE festgestellt; der zwischen
Spindel- und Reitstockspitze eingespannte Dorn erhält seine rotirende
Bewegung durch Vermittlung eines gewöhnlichen Mitnehmers D.
F bezeichnet den Drehstahl.
Die stufenförmigen Absätze der Federn B entsprechen
verschiedenen Bohrungen der abzudrehenden Gegenstände.
Das beschriebene Werkzeug ist in 5 Größen für Arbeitsstücke von 13 bis 100 Millim.
Bohrung durch M. Selig
jun. und Comp. in Berlin
(Karlstraße Nr. 20) zu beziehen.
H.