Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 214, Jahrgang 1874, Nr. , S. 336 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verfahren, Eisendraht silberweiß zu machen.
Eine an den Hannoverschen Bezirksverein deutscher Ingenieure gerichtete Anfrage nach
einem Verfahren, Eisendraht silberweiß zu machen, beantwortete Dr. M. Heeren dahin, daß man
den Draht zuerst mit Salzsäure ätzt, in welche ein Stück Zink eingehängt ist. Den
geätzten Draht bringt man dann in Verbindung mit einer Zinktafel in ein Bad von 2
Th. Weinsäure in 100 Th. Wasser gelöst, mit einem Zusatz von 3 Th. Zinnsalz
(Zinnchlorür) und 3 Th. Soda. Der Draht bleibt etwa 2 Stunden lang in dem Bade und
wird dann durch Poliren oder durch Ziehen in einem Zieheisen glänzend gemacht. Durch
diese galvanische Verzinnung könne man auch Draht, der schon in Spiralen gewickelt
sei, oder Eisenstücke anderer Form weiß machen, was ein Vorzug sei vor der
mechanischen Methode, den Draht im Feuer zu verzinnen und dann durch ein Zieheisen
gehen zu lassen. (Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1874 S. 120.)
Ueberziehen von Eisen und Stahl mit Kupfer.
Einem Verfahren zufolge wird der zu verkupfernde eiserne oder stählerne Gegenstand in
geschmolzenes Kupfer, dessen Oberfläche mit einem aus Kryolith und Phosphorsäure
bestehenden Flusse bedeckt ist, getaucht; der einzutauchende Gegenstand muß auf die
Temperatur des geschmolzenen Metalles erhitzt werden. Nach einem zweiten Verfahren
taucht man die Gegenstände in ein geschmolzenes Gemisch, bestehend aus 1 Theil
Kupferchlorid oder Kupferfluorid, 5–6 Theilen Kryolith und ein wenig
Chlorbarium. Verbinden des eingetauchten Gegenstandes mit dem negativen Pole einer
Batterie beschleunigt den Proceß des Ueberziehens. Ein drittes Verfahren besteht in
dem Eintauchen der zu behandelnden Körper in eine Lösung von oxalsaurem Kupfer und
doppeltkohlensaurem Natron in der zehn- bis fünfzehnfachen Menge Wassers,
welche Lösung mit einer organischen Säure (Weinsteinsäure, Oxalsäure) ziemlich
angesäuert worden ist. (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1874 S.
1298.)
Condensation des Magnetismus in weichem Eisen.
A. Lallemand hat gefunden, daß die Condensation des
Magnetismus, welche Jamin zuerst im Stahl beobachtet hat,
auch im weichen Eisen auftritt und zwar in einer sehr bemerkenswerthen Stärke und
Dauer. Bei einem hufeisenförmigen Elektromagnet, dessen cylindrische Eisenkerne 4
Centim. im Durchmesser hatten, waren auf jeden Schenkel 150 Meter eines 2 Millim.
dicken Drahtes gewickelt, den Anker aber bildete eine Platte aus weichem Eisen von 2
Centim. Dicke und 4 Centim. Breite. Der Strom eines einzigen Bunsen'schen Elementes gab dem Elektromagnet 150 Kilogrm. Tragkraft; bei
Unterbrechung des Stromes blieb der Anker, wie schon oft beobachtet, noch fest
haften und vermochte bis 50 Kilogrm. zu tragen; nach dem Losreißen aber verschwand
jede Spur des Magnetismus, und der Elektromagnet trug nicht einmal mehr seinen
Anker. Eine Folge der Cohäsion war das nicht, denn es zeigte sich keine Cohäsion als
Folge eines Druckes, welcher weit größer war, als jener durch die magnetische
Anziehung verursachte. Uebrigens zeigte eine in die Nähe der einen Polfläche
gebrachte Magnetnadel eine starke Ablenkung, welche verschwand sowie der Anker
losgerissen war. Den in der Nähe der Polflächen durch Influenz vom Anker
condensirten Magnetismus versuchte Lallemand mittels
eines in eine Ableitung eingeschalteten Weber'schen
Galvanometers zu messen; die Inductionsströme beim Abziehen des Ankers nach
Unterbrechung des Batteriestromes und Herstellung der Ableitung und beim Abziehen
des nach einigen Minuten wieder angelegten Ankers verhielten sich wie 182 zu 5,5. Die letztere 33mal
so kleine Zahl entspricht dem remanenten Magnetismus. Das Verhältniß zwischen dem
condensirten und dem remanenten Magnetismus ändert sich mit der Stärke des Stromes,
welcher den Magnetismus weckte, mit der Größe und Gestalt des Ankers und der
Beschaffenheit des zu den Kernen des Elektromagnetes verwendeten Eisens.
Nachdem die Magnetisirung und das Anhaften des Ankers in ganz derselben Weise
herbeigeführt worden war, ließ Lallemand den
Elektromagnet 20 Tage liegen, und am Ende dieser Zeit trug der Anker immer noch 50
Kilogrm. ohne abzureißen; auch gab sein Abziehen noch einen eben so starken
Inductionsstrom. Wahrscheinlich kann sich dieser magnetische Zustand des weichen
Eisens noch längere Zeit hindurch ohne merkliche Schwächung erhalten.
Lallemand hat noch weitere Versuche über die Condensation
des Magnetismus im weichen Eisen angestellt; bezüglich deren verweisen wir indessen
auf unsere Quelle: Comptes rendus, t. LXXIX p. 893.; Oct. 1874.
E–e.
Elektrischer Diebes- und Feuermelder.
Dieser von dem italienischen Offizier Tanzillo in Turin
angegebene Apparat enthält als Hauptbestandtheil einen automatischen Zeichengeber,
welcher Straße, Hausnummer und Stockwerk seines Aufstellungsortes durch EntsendungEntsendug eines elektrischen Stromes nach der Polizei- oder Feuerwache
meldet, so oft derselbe durch die Oeffnung einer Thür u.s.w. verrückt wird. In der
Wache befindet sich eine hinreichend kräftige Batterie, ein
Morse-Empfangsapparat zum Niederschreiben der Meldungen und ein Wecker. Der
Besitzer kann den Zeichengeber ausschalten, wenn er selbst die geschützten Dinge
benützen will. Zum Schutz gegen Feuersgefahr wird der Zeichengeber durch ein
Thermometer ersetzt, dessen Quecksilber beim Eintritt einer gewissen höheren
Temperatur die Batterie schließt. Ausgedehnte Versuche mit diesem Melder (électro-vigile) wurden in Turin und Lyon
angestellt und fielen ganz befriedigend aus. (Comptes
rendus, 1874 t. LXXIX p. 538.)
Abhängigkeit des elektrischen Leitungsvermögens der Lösungen
vom Salzgehalt und der Temperatur.
Die Abhängigkeit des Leitungsvermögens der Chloride von der Temperatur zeigt nach den
Untersuchungen von F. Kohlrausch und Grotrian in mehrfacher Beziehung eine große Einfachheit:
es wächst mit der Temperatur nahezu gleichmäßig; die Temperatur-Coefficienten
für die verschiedenen Chloride in verdünnter Lösung sind fast gleich groß. Bei
wachsendem Salzgehalt nehmen zuerst alle Temperatur-Coefficienten ab. Später
theilen sich die Körper in zwei Gruppen: Chlorkalium, Chlorammonium und Chlorbarium
zeigen bis zu den größten Concentrationen eine Abnahme des Coefficienten.
Chlornatrium, Chlorcalcium und Chlormagnesium dagegen haben ein Minimum zwischen 10
und 20 Proc., und von da an steigt der Coefficient. Die Curven, welche das
Leitungsvermögen der Chloride bei 18° nach dem Salzgehalt darstellen, zeigen
eine für diese einander chemisch so nahe stehenden Körper eine überraschende
Mannigfaltigkeit. Ein Maximum zeigen Chlorcalcium bei 24 Proc. und Chlormagnesium
bei 20 Proc. – Chlornatrium scheint sich einem solchen zu nähern, bei
Chlorkalium ist hingegen das Leitungsvermögen fast genau dem Salzgehalte
proportional. Im Allgemeinen leitet Chlorbarium am schlechtesten und Chlorammonium
am besten.
Das Verhältniß des Leitungsvermögens zum Salzgehalt nähert sich bei abnehmender
Concentration der Salze einer Grenze, welche man das specifische Leitungsvermögen
nennen kann. Bei den Chloriden stehen dieselben ungefähr in der umgekehrten
Reihenfolge wie die Aequivalentgewichte der wasserfreien Salze, so daß bei gleichen
Mengen Chlor in der Lösung das Leitungsvermögen verdünnter Lösungen nicht sehr
verschieden ist. Ordnet man die specifischen Leitungsvermögen nach dem specifischen
Gewichte, so zeigen sich die Producte dieser beiden Werthe für die Chloride der Alkalien und
alkalischen Erden, bis auf höchstens 12 Proc. Abweichung vom Mittel, constant. Ist
gleich diese Abweichung nicht unbeträchtlich, so erscheint doch eine so einfache
Beziehung höchst bemerkenswerth. Sie würde, wenn sie streng richtig wäre, bedeuten,
daß gleiche Volumen der wasserfreien Salze in der Lösung ein gleiches
Leitungsvermögen bedingen. (Nachrichten der königl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen, 1874 S. 405.)
Reparatur an Gasbehältern.
Es dürfte für manche namentlich kleinere Gasanstalten von Interesse sein, wenn wir
auf eine Reparatur an Gasbehältern aufmerksam machen, welche im Laufe dieses Jahres auf mehreren
Anstalten vorgekommen ist. Die Syphons in den Ein- und Ausgangsröhren der
Gasbehälter hatten im Verlaufe des letzten Winters oder Frühjahres ungewöhnlich viel
Wasser gemacht, und es zeigte sich, daß eine oder die andere der senkrechten Röhren
im Bassin an einer Verbindungsstelle undicht geworden war. Der Grund dieser
Erscheinung lag darin, daß sich im Winter inwendig in der Glocke auf dem Wasser eine
mehr oder minder dicke Eisschichte gebildet hatte, welche die Röhren fest umschloß
und bei geringster Hebung des Wasserspiegels die Verbindung lockerte. Man ließ das
Wasser so weit ablaufen, bis es von selbst aufhörte, öffnete die Glocke und stellte
die Dichtung wieder her. Um dem Uebelstand vorzubeugen, empfiehlt es sich, die
Röhren von vornherein bis oberhalb der obersten Verbindungsstelle mit Mauerwerk zu
umgeben. (Journal für Gasbeleuchtung etc., 1874 S. 646.)
Bartlett's neue
Straßenlaterne.
In Paris sowohl als in London wird jetzt eine von dem amerikanischen Ingenieur J. W.
Bartlett erfundene neue Straßenlaterne probirt, auf
welche Schilling's Journal für Gasbeleuchtung etc. 1874
S. 710 aufmerksam macht. Dieselbe besteht aus einem elliptischen oder birnenförmigen
Gefäß von sehr starkem Krystallglas, in welchem die Flamme brennt, und das sowohl
unten wie oben offen und mit nach auswärts gebogenen starken Rändern versehen ist.
In etwa 2/3 der ganzen Höhe hat dieses Glasgefäß außen einen angegossenen
Verstärkungsring, mit dem es flanschenartig in einem schmiedeisernen Rahmen hängt,
welcher auf dem Laternenpfosten befestigt und die Laterne zu tragen bestimmt ist.
Mit dem Ring, in welchem das Glasgefäß hängt, ist ein äußerer Reflector verbunden,
der ringsum etwa 4 Zoll absteht und concav nach abwärts gebogen ist. Die untere
Seite desselben ist emaillirt. Auf der oberen Oeffnung des Gefäßes ist zunächst
mittelst Klammern ein Kamin für den Abzug der Verbrennungsproducte befestigt. Ueber
diesem Kamin sitzt ein trichterförmig sich nach oben erweiternder zweiter Reflector,
dessen Höhe etwa 150 Millim. und dessen obere Weite 350 Millim. beträgt. Dieser
Reflector ist etwas convex gebogen und wird oben mit einem entsprechend geformten
oben mit Knopf versehenen Blechdeckel zugedeckt. Der Deckel ist in seinem mittleren
cylindrischen Theil durchbrochen, um den Verbrennungsgasen den Abzug zu gestatten.
Durch den Umstand, daß die beiden Reflectoren nach Außen verlegt sind, und in ihrem
Effect sehr sinnreich zusammenwirken, zeichnet sich diese Laterne unstreitig vor
anderen Reflectorlaternen vortheilhaft aus. Der englische Agent des Erfinders ist G.
B. Lincoln (74, Fleet-Street) in London.
Fabrikation der Maisstärke; von Leconte.
Das Maiskorn wird in Aetznatron erweichen gelassen und dann in Kübeln aus
Drahtgeflecht in reines Wasser gebracht. Nach dem Auswaschen zerquetscht man das
Korn zwischen Mühlsteinen, über welche man Wasser strömen läßt. Die abfließende
Milch wird mit mehr Wasser verdünnt und dann durch Siebe auf eine schief liegende
ausgebreitete Fläche geleitet. Das Sieb hält die Faserstoffe und sonstige größere
feste Theile des Kornes
zurück; das durchgegangene Stärkemehl setzt sich aus der Milch schon auf der
geneigten Fläche nieder, während die fetten stickstoffhaltigen Bestandtheile des
Kornes mit der strömenden Flüssigkeit in große Kufen gelangen. Das Stärkemehl wird
gesammelt, sorgfältig gewaschen, um Gluten und letzte Spuren von Aetznatron
fortzuschaffen, und ist nun zum Gebrauche bereit. Handelt es sich um Aufbewahrung
und Versendung, so muß es natürlich noch getrocknet werden. Die faserigen Rückstände
in den Sieben können entweder als Viehfutter benutzt oder zu Papierbrei u.s.w.
verarbeitet werden. Die Fettstoffe in den Sammelkufen werden abgeschöpft und finden
Verwendung in der Seifenfabrikation. (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft, 1874 S. 1299.)
Ueber Maltose.
O'Sullivan (Moniteur
scientifique, März 1874) hat gefunden, das der bei der Einwirkung eines
wässerigen Malzauszugs auf Stärkemehl entstehende Zucker nicht Traubenzucker, sondern eine eigenthümliche, nach der Formel
C₁₂H₂₂O₁₁, zusammengesetzte Zuckerart ist.
Diese Substanz – die Maltose – reducirt die
Fehling'sche Lösung in ganz anderem Verhältniß als
Traubenzucker (65 bis 66 Th. des letzteren reduciren ebenso viel Kupferoxydul wie
100 Th. Maltose); sie besitzt ferner ein viel größeres Notationsvermögen als
Traubenzucker (α = 149,5 bis 150,6°)
E. Schulze (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft, 1874 S. 1047) hat zur Darstellung der Maltose Stärkekleister mit einer
Lösung der aus einem wässerigen Malzauszug durch Weingeist ausgefüllten Diastase bei
60° behandelt. Die zuckerhaltige Lösung wurde auf ein geringes Volum
verdunstet und mit Weingeist versetzt; es einstand eine Ausscheidung, welche dem
Ansehen nach noch Dextrin enthielt. Die davon abgegossene Lösung wurde zum Syrup
verdunstet, und letzterer mit starkem Weingeist ausgekocht. Nach dem Erkalten wurde
die klare Lösung von dem Ungelösten abgegossen und über Schwefelsäure der
Verdunstung überlassen. Die gelöste Substanz schied sich an den Wandungen und am
Boden des Gefäßes anfangs in der Regel als Syrup aus; in demselben zeigten sich aber
bald kleine Krystalle und bei längerem Verweilen unter der Mutterlauge verwandelte
sich die syrupartige Substanz vollständig in eine weiße Krystallmasse. Durch
Umkrystallisiren aus Wasser wurden rein Weiße, harte, sehr feine nadelförmige
Krystalle erhalten. Diese Maltose =
C₁₂H₂₂O₁₁ + H₂O verliert ihr
Krystallwasser beim Erwärmen auf 100 bis 110° und wird durch Kochen mit
verdünnten Säuren in Traubenzucker verwandelt. Dubrunfaut
gibt an, daß auch bei der Einwirkung von verdünnter Schwefelsäure auf Stärkekleister
als Uebergangsproduct Maltose sich bilde, welche dann bei längerem Erhitzen in
Traubenzucker übergeht. Im ersten Stadium jener Reaction wird bekanntlich die Stärke
in Dextrin umgewandelt. Man könnte demnach die Maltose als einen zwischen Dextrin
und Traubenzucker stehenden Körper betrachten.
F.
Ueber die Bestimmung des Alkohols im Wasser, in den Weinen und
in süßen Liqueuren; von Salleron.
Der von Duclaux ausgeführte (in diesem Journal, 1874 Bd.
CCXIII S. 261 mitgetheilte) Gedanke, die Capillar-Erscheinungen bei gewissen
quantitativen Bestimmungen anzuwenden, ist nicht neu. Ich hatte die Resultate meiner
analogen Untersuchungen bereits früher Hrn. Reveil
angegeben, welcher sie am 22. October 1861 in einem der Academie de Médicine überreichten Aufsatze publicirte, welcher
namentlich die Tabelle über das Gewicht der Tropfen verschiedener arzneilichen
Flüssigkeiten, sowie die Zahl der zu einem Gramm erforderlichen Tropfen enthält.
Man findet darin z.B., daß
1
Tropfen
destillirtes Wasser bei + 15° C.
50
Milligrm.
wiegt,
1
„
10procentiges Zuckerwasser
50
„
„
1
„
20 „
„
50
„
„
1
„
40 „
„
50
„
„
der in Wasser gelöste Zucker verändert also das Gewicht der
Tropfen nicht.
Salzsäure von 1,17 spec. Gew. liefert ebenfalls Tropfen von 50 Milligrm. und selbst
Ammoniakflüssigkeit. Daraus ersieht man, daß diese beiden Flüssigkeiten, von denen
die eine schwerer und die andere leichter als Wasser ist, ein und dieselbe Cohäsion
besitzen.
Alkohol von 86° gibt 16 Milligrm. schwere Tropfen; sämmtliche mit Alkohol
derselben Stärke bereitete Tinkturen geben Tropfen desselben Gewichtes.
Aether von 60° gibt 11 Milligrm. schwere Tropfen, und ebenso die damit
bereiteten Tinkturen.
Alle vegetabilischen Oele geben 20 Milligrm. schwere Tropfen.
Diese Beobachtungen würden zeigen, daß die einfach in den Flüssigkeiten aufgelösten
Materien deren Cohäsion nicht verändern; allein andere Solutionen, wie z.B. die des
Aetznatrons von 36° B., welche 64 Milligrm. schwere Tropfen gibt,
widersprechen jener Annahme. Kommt das daher, weil das Natron nicht einfach gelöst
ist und weil wahrscheinlich Verbindungen desselben mit dem Wasser bestehen?
In den Mischungen von Wasser und Alkohol nimmt das Gewicht der Tropfen mit der
Vermehrung des Alkohols ab, und für jeden Grad sind die Differenzen veränderlich;
dieselben sind sehr beträchtlich in denjenigen Mischungen, welche wenig Alkohol und
viel Wasser enthalten, wie aus nachstehender Tabelle zu ersehen ist.
Alkohol-Gehalt.
Gewicht von 20 Tropfen.
Unterschiede.
0 Procent
1,000
Grm.
0,000
1
„
0,940 „
0,060
2
„
0,895 „
0,045
3
„
0,858 „
0,037
4
„
0,826 „
0,032
5
„
0,797 „
0,029
14 „
0,640 „
0,000
15 „
0,630 „
0,010
16 „
0,617 „
0,013
Diese Zusammenstellung zeigt deutlich, daß es möglich ist, Alkohol in alkoholarmen
Flüssigkeiten genau zu bestimmen, und daß hier gerade der Fall eintritt, wo das Gay-Lussac'sche Aräometer die größte Unsicherheit
darbietet.
Stellt man dieses Resultat mit den Beobachtungen über die Wirkung des Zuckers und
vieler anderen aufgelösten Materien zusammen, so läßt sich daraus auf die
Möglichkeit der Anwendung desselben Verfahrens zur Bestimmung des Alkoholgehaltes
der Weine, ohne daß dazu eine vorhergehende Destillation erforderlich ist,
schließen. Ich habe auch dahin zielende Versuche angestellt, aber dabei gefunden,
daß man nur annähernde Werthe erhielt – ohne Zweifel, weil die im Weine
vorkommenden complexen Materien nicht ohne Einfluß auf die Cohäsion sind. Duclaux ist zu demselben Ergebnisse gelangt.
Ich habe constatirt, daß bei den gewöhnlichen Weinen die Irrthümer sehr klein sind,
und es gelang mir, den Tropfen-Zähler zur Lösung einer eigenthümlichen Frage
anzuwenden. Zur Ausführung des jüngsten Gesetzes über die Getränke hatte die Pariser
Octroi-Behörde zu ermitteln, ob die an der Zolllinie angelangten Weine mehr
oder weniger als 15 Proc. Alkohol enthielten. Man bedurfte einer rasch
auszuführenden Methode; ich schlug dazu den Tropfen-Zähler vor, und seit dem
1. Januar 1872 ist dasselbe in regelmäßigem Gebrauche der Beamten. Nur in
zweifelhaften Fällen bedient man sich der Destillation.
Aus dem Mitgetheilten folgt, daß mein Verfahren im Abwägen einer gewissen Anzahl
– gewöhnlich von zwanzig Tropfen besteht. Duclaux
schlägt vor, die Menge der Tropfen, welche ein bestimmtes Volum, nämlich 5 K. C.
liefert, zu zählen; allein dies ist nicht so genau wie das Wägen der Tropfen. (Comptes rendus, 1874, t.
LXXVIII p. 1147.)
Zur Desinfectionsfrage.
Versetzt man nach Leube (Polytechnisches Notizblatt, 1874
S. 289) frische Excremente mit 1/30 ihres Gewichtes roher Schwefelsäure, welche
vorher mit etwa 5 Theilen Wasser verdünnt wurde, so trocknen dieselben innerhalb
einiger Wochen zu einer völlig geruchlosen, kohligen Masse aus. Der Verf. schlägt nun
vor, die mit verdünnter Schwefelsäure täglich, ja oft stündlich desinficirten
Exkremente in cementirten Gruben zu sammeln, gelegentlich abzufahren, mit
Romancement zu versetzen und aus dem Gemisch Fäcalsteine zu formen. Diese sollen
aber nicht, wie Petri (dies Journal, erstes Augustheft
1874 S. 258) vorschlägt, verbrannt, sondern gemahlen und statt Guano verwendet
werden.
Der fortwährende Gebrauch von Schwefelsäure ist offenbar so bedenklich, daß dieser
Vorschlag unausführbar ist. (Vergl. dies Journal, 1873 Bd. CCX S. 144).
Ueber die Säuren des Rohpetroleums.
Werden nach einer Mittheilung von Matscheko die schweren
Sorten des wallachischen Bergöles wie üblich der Destillation unterworfen und die
leichtflüchtigen Destillate bis zu einem specifischen Gewicht von 0,740 getrennt
aufgefangen, die nachfolgenden Producte bis zu einem spec. Gew. von 0,875
gemeinschaftlich gesammelt, so bildet dieses Gemisch von einem spec. Gew. von etwa
0,820 bis 0,830 das zu Leuchtölen bestimmte Material. Wird dieses letztere unter
heftigem Bewegen mit Natronlauge von 1,34 spec. Gew. behandelt, so scheiden sich
hierbei voluminöse gallertartige Flocken ab, welche durch schwaches Erwärmen mehr
zusammensinken und das mechanisch gebundene Mineralöl fahren lassen.
Hell und Medinger haben aus
diesem Niederschlage eine Säure abgeschieden, welche wahrscheinlich die Formel
C₁₁H₂₀O₂ (C₂₂H₂₀O₄) hat und das Glied einer ganz neuen Reihe von
Säuren bildet. Sie siedet bei 258 bis 261°, besitzt einen an Petroleum
erinnernden Geruch und ist bedeutend dickflüssiger als der ölige Methylester, dessen
Siedepunkt bei 236 bis 240° liegt. Ihr spec. Gew. bei 0° ist 0,982.
Sie ist eine schwache Säure und gibt mit den Metallen pflasterähnliche Salze.
(Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1874 S. 1216.)
F.
Verunreinigung der Ammoniakflüssigkeit.
Die von Dr. G. C. Wittstein in
diesem Journal, Bd. CCXIII S. 512 (zweites
Septemberheft 1874) mitgetheilte Rothfärbung der Ammoniakflüssigkeit aus Gaswasser
durch Uebersättigen mit Salpetersäure ist nach einer uns gütigst zugeschickten
Mittheilung des Fabrikdirectors M. Seidel schon mehrfach
beobachtet. Nach seiner Erfahrung wird diese Färbung nicht nur durch Salpetersäure
sondern auch durch reine Schwefelsäure und Chlorwasserstoffsäure erhalten, nur wird
dieselbe mit Salpetersäure intensiver. Letztere verschwindet gewöhnlich schon nach
24 Stunden, während die durch Schwefelsäure und Chlorwasserstoffsäure erhaltene
Röthung unverändert bleibt.
F. F.
Ueber einen dem Magdalaroth analogen Farbstoff von M. T. Lecco.
In seiner Abhandlung über das Magdalaroth hat A. W. Hofmann (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 1869 S. 412; dies
Journal 1869, Bd. CXCIII S. 502) bereits die Beobachtung mitgetheilt, daß sich bei
der Einwirkung von Anilin und Toluidin auf Azodinaphtyldiamin zwei durch ihre
Fluorescenzerscheinungen ausgezeichnete rothe Farbstoffe bilden, welche dem unter
denselben Bedingungen durch Naphtylamin entstehenden sehr ähnlich sind. Er hat
ferner die Ansicht ausgesprochen, daß der von Martius und
Grieß (Monatsberichte der Berliner Akademie 1866 S.
171) durch Erhitzen von Azodiphenyldiamin mit salzsaurem Anilin erhaltene blaue
Farbstoff wahrscheinlich die dem Magdalaroth entsprechende Verbindung in der
Benzolreihe sein möge – eine Ansicht, welche durch spätere in Gemeinschaft
mit A. Geyger
(Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 1872 S. 472) ausgeführte
Versuche bestätigt worden ist. Verf. hat nun die durch Wechselwirkung von
Azodinaphtyldiamin einerseits und Anilin und Toluidin anderseits entstehenden
Farbstoffe genauer untersucht.
Das erforderliche Azodinaphtyldiamin wurde nach der Methode von Perkin und Church dargestellt, indem man auf 2
Mol. salzsaures Naphtylamin, 1 Mol. Kaliumnitrat und 1 Mol. Kaliumhydrat einwirken
ließ. Bei dieser Darstellung kommt es wesentlich darauf an, daß die angewendeten
Lösungen den richtigen Concentrationsgrad haben. Wendet man z.B. eine kaltgesättigte
Lösung von salzsaurem Naphtylamin an (eine solche Lösung enthält 3,5 Grm. Salz in
100 K. C. Wasser von 17°), so erfolgt auf Zusatz von mäßig concentrirten
Lösungen von Kaliumhydroxyd und Kaliumnitrit augenblickliche Abscheidung eines mit
großen Mengen harziger Materien gemengten Productes. Sucht man diesem Uebelstande
durch Arbeiten in sehr verdünnten Lösungen zu begegnen, so kann der Fall eintreten,
daß das Kaliumnitrit gar nicht mehr zur Wirkung kommt und nur durch das Alkali die
freie Base gefällt wird, welche zunächst als weiße Färbung erscheint, aus der sich
aber bald lange Nadeln ausscheiden. Und nicht nur der Grad der Verdünnung spielt bei
diesem Processe eine wichtige Rolle, sondern auch die Temperatur, so daß es schwer
sein würde, eine für alle Fälle brauchbare Vorschrift für die Bereitung der Azobase
zu geben. Je kälter die Lösung des Salzes ist, destoweniger braucht man sie zu
verdünnen. Man wird stets wohlthun, einen Vorversuch zu machen und nur dann an die
Darstellung größerer Mengen heranzutreten, wenn der beim Vermischen der Lösungen
entstehende Niederschlag nicht dunkelbraun, sondern bräunlich roth erscheint.
Das auf diese Weise als rothbrauner Niederschlag erhaltene Azodinaphtyldiamin läßt
sich bequem durch Auflösen in einer Mischung von Alkohol und Aether reinigen. Die
kochend heiß filtrirte Lösung wird allmälig mit heißem Wasser versetzt, bis eine
Färbung entsteht. Nach einigen Augenblicken scheidet sich alsdann das
Azodinaphtyldiamin in rothbraunen Nadeln aus, welche das Licht metallisch grün
reflectiren. Durch Anwendung von Alkohol allein, wie es Perkin angibt, ist dem Verfasser die Reindarstellung der Azobase, welche
für die Umwandlung in Farbstoff erste Bedingung ist, nicht gut gelungen. Der
Schmelzpunkt des reinen Azodinaphtyldiamins liegt nach Perkin bei 135°; die vom Verf. dargestellte reine Base
verschiedener Bereitung schmolz dagegen stets bei 173 bis 175°.
Was nun die Umwandlung dieses Körpers in die dem Magdalaroth entsprechende,
theilweise wenigstens der Phenyl- und Tolylreihe ungehörige Farbstoffe
anlangt, so dürfte man erwarten, daß sie sich nach den Gleichungen:
C₂₀H₁₅N₃ + C₆H₇N =
C₂₆H₁₉N₃ + H₃N und
C₂₀H₁₅N₃ + C₇H₉N =
C₂₇H₂₁N₃ + H₃N
vollziehen würde.
Um diese Auffassung durch den Versuch zu bethätigen, wurde Azodinaphtyldiamin mit
salzsaurem Paratoluidin längere Zeit auf 170 bis 180° erhitzt. Die erhaltene
Schmelze enthielt neben dem entstandenen rothen Farbstoff reichliche Mengen Salmiak,
was schon als Beweis gelten konnte, daß die Reaction ähnlich wie bei der Bildung des
Magdalaroths verlaufen sei. Um den gebildeten rothen Farbstoff zu isoliren, wurde
das Rohproduct nach dem Auswaschen des Salmiaks in das salzsaure Salz verwandelt und
aus demselben die Base durch Alkali wieder ausgefällt. Nachdem man diese beiden
Operationen mehreremale wiederholt hatte, wurde das salzsaure Salz aus Alkohol
umkrystallisirt, wodurch es allerdings unter starkem Substanzverlust schließlich in
kleinen Nadeln mit metallisch grünem Reflex erhalten wurde.
Die Analyse zeigte, daß man es in der That mit einem Salze von der Zusammensetzung:
C₂₇H₂₁N₃, HCl zu thun hatte.
Das auf die angegebene Weise dargestellte Salz ist in Alkohol leicht, in Wasser
ziemlich schwer löslich. Die alkoholische Lösung zeigt die nämliche
Fluorescenzerscheinung wie das Magdalaroth selbst. Die rein wässerige Lösung zeigt
diese Erscheinung nicht; doch kommt sie durch Versetzen derselben mit wenigen
Tropfen Alkohol zum Vorschein. (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1874
S. 1290.)
Ueber Xylindeïn.
Xylindeïn heißt ein früher von Fordos und von Rommier schon kurz untersuchter grüner Farbstoff, welcher
sich unter dem pathologischen Einfluß von Peziza
aeruginosa in absterbendem Holz von Buche, Eiche und Birke oft mit solcher
Intensität, entwickelt, daß man zuweilen größere Holzblöcke von durchweg
dunkelblaugrünem Ansehen erhalten kann. C. Liebermann hat
diesen Farbstoff aus dem grünen Holze mit Phenol ausgezogen und aus der dunkelgrünen
Lösung durch Zusatz von Alkohol oder Aether in dunkelgrünen Flocken gefällt. Durch
Umkrystallisiren auf Phenol wird derselbe in kleinen, stark kupferglänzenden
vierseitigen Krystallen erhalten. Sie sind in den meisten Lösungsmitteln unlöslich;
in concentrirter Schwefelsäure mit grasgrüner, in Phenol und Anilin mit schön
dunkelgrüner Farbe löslich. Die Zusammensetzung der bei 110° getrockneten
Substanz wurde gefunden: 65,48 Proc. C, 4,71 Proc. H und 1,0 Proc. N, woraus sich
ergibt, daß der geringe Stickstoffgehalt nur accessorisch sein kann. Eine Formel
konnte noch nicht aufgestellt werden. (Berichte der deutschen chemischen
Gesellschaft, 1874 S. 1102.)
F.
Die Abnahme der Lichtstärke mit dem Quadrate der Entfernung;
von Carstädt.
Daß die Helligkeit zweier Flächenstücke im umgekehrten Verhältniß stehe, wie die
Quadrate ihrer Entfernungen von der Lichtquelle, ist durch die einfachsten
theoretischen Betrachtungen so vollkommen erwiesen, daß ein Zweifel an diesem
Gesetze über die Abnahme der Lichtstärke absolut unmöglich ist. Der experimentelle
Beweis desselben ist jedoch bisher keineswegs mit der Schärfe geführt, wie sie sonst
gefordert wird – und zwar wegen der Mangelhaftigkeit unserer Mittel, die
Helligkeit zu messen.
Bekanntlich besteht das Bunsen'sche Photometer aus einem
ausgespannten Papier, das an einer Stelle durch Stearin farblos durchsichtig gemacht
wird. Es wird von beiden Seiten von den zu vergleichenden Lichtquellen beleuchtet,
und die Beleuchtung ist auf beiden Seiten gleich, wenn der Stearinfleck in derselben
Helligkeit erscheint wie das übrige Papier und verschwindet; ist die Beleuchtung
vorn zu hell, so erscheint der Fleck dunkler, ist die Beleuchtung hinten zu hell, so
erscheint er heller.
In den Versuchen von Carstädt wurden Petroleumlampen mit
Flachbrennern als Lichtquellen benützt; sie konnten auf einer in Centimeter
getheilten Schiene hin und her geschoben werden; und der Stearinfleck wurde auf dem
in der Mitte in genau senkrechter Stellung aufgespannten Papier in Form eines
Quadrates genau in der Verbindungslinie der beiden Flammen erzeugt. Die Beobachtung
des Fleckes geschah mittels eines auf denselben eingestellten Fernrohres, welches
gegen die Lichtquellen durch passende Schirme geschützt in einem sonst ganz dunklen
Zimmer stand. Es wurde dann in einer Versuchsreihe die eine Lichtquelle beliebig
verschoben und dann die andere, bis der Fleck verschwand; die Entfernungen wurden
bestimmt und das Verhältniß der Quadrate dieser Entfernungen ermittelt. Am Ende
einer Versuchsreihe überzeugte man sich, ob die Helligkeit der Flammen während
denselben constant geblieben, indem man die vordere Flamme in eine Entfernung
zurückbrachte, in welcher sie sich schon früher, bei Beginn des Experimentes,
befunden hatte; die gleiche Entfernung der hinteren Lampe in beiden Fällen bewies
die Constanz der Lichtquelle.
Aus den mitgetheilten 174 Einzelmessungen ergibt sich der Satz: Wenn die Entfernungen
der Lampen vom Photometer so regulirt werden, daß der Fleck verschwindet, dann ist
bei gleichmäßiger Helligkeit beider das Verhältniß der Quadrate ihrer Entfernungen
eine constante Zahl. Und aus diesem Satze folgt: die
Intensität des Lichtes nimmt ab mit dem Quadrate der Entfernungen. (Poggendorff's Annalen der Physik, Bd. CL S. 551.)
Töne der Wasserfälle.
Albert Heim hat bei seinen Excursionen in die Gebirge
durch sachverständige Musiker die Töne bestimmen lassen, welche die Wasserfälle
durch das Aufschlagen auf Steine und auf größere Wassermengen erzeugen. Die Angaben
waren stets die gleichen; sie hörten stets den C-Dur-Dreiklang (C, E, G) und
daneben das tiefere nicht zum Accord gehörige F. Da die
äußeren Stimmen (höchster und tiefster Ton) eines Accordes stärker klingen als die
Mittelstimme, so hört man das tiefe F sehr stark. Es
deckt dann den reinen C-Dur-Accord; so daß
dieser nicht mehrmals Accord, sondern mehr als schön klingendes Geräusch erscheint.
Das F ist ein tiefer, dumpfer, brummender, wie aus
großer Ferne klingender Ton, welcher um so stärker wird, je größer die stürzende
Wassermasse ist. Man hört ihn noch hinter einer Bergecke oder hinter dichtem Walde,
und in einer Entfernung, wo die anderen Töne nicht mehr wahrnehmbar sind. Neben dem
F hören wir vor allen C
und G. Das E ist sehr
schwach und verschwindet dem Ohr bei kleinen Wasserfällen fast ganz. Diese Töne C, E, G und F wiederholen
sich bei allem rauschenden Wasser, bei großen Wasserfällen oftmals in verschiedenen
Octaven. Bei kleinen Wassern hört man die gleichen Töne, nur 1, 2 manchmal 3 Octaven
höher als bei starken Wassern. Andere Töne sind nicht zu finden. (Verhandlungen der
naturforschenden Gesellschaft zu Schaffhausen, Jahrgang 1873.)
Analysen des Stolberger Bleies.
1873.
Kupfer.
Antimon.Proc.
Eisen.Proc.
Zink.Proc.
Silber.Proc.
Total.Proc.
Januar
Spur
0,00334
0,00041
0,00026
0,00060
0,00461
Februar
„
0,00451
0,00076
0,00138
0,00060
0,00725
März
„
0,00300
0,00049
0,00019
0,00060
0,00428
April
„
0,00276
0,00151
0,00180
0,00060
0,00667
Mai
„
0,00160
0,00117
0,00120
0,00080
0,00477
Juni
„
0,00302
0,00066
0,00058
0,00070
0,00493
Juli
„
0,00298
0,00186
0,00120
0,00060
0,00574
August
„
0,00417
0,00254
0,00305
0,00060
0,01036
September
„
0,00304
0,00102
0,00099
0,00060
0,00566
October
„
0,00298
0,00113
0,00156
0,00060
0,00627
November
„
0,00406
0,00074
Spur
0,00060
0,00540
December
„
0,00229
0,00182
0,00280
0,00060
0,00751
1874.
Januar
„
0,00212
0,00098
0,00244
0,00060
0,00614
Februar
„
0,00235
0,00081
0,00208
0,00060
0,00584
März
„
0,00295
0,00117
0,00061
0,00060
0,00533
Der durchschnittliche Betrag an fremden Metallen ist: 0,00605 Proc. oder 1 3/8 Unzen
Troy-Gewicht in 2000 Pfd. Avoir du Poids des Bleies. Die Stolberger
Production ist im höchsten Maaße wichtig und wird von den
Bleiweiß-Fabrikanten des Atlantischen Staates benützt. (Aus The Engineering and Mining Journal in berg- und
hüttenmännischen Zeitung.)