Titel: | F. Rochow's Dampfdruckregulator; mitgetheilt von G. W. Wundram in New-York. |
Autor: | G. W. Wundram |
Fundstelle: | Band 215, Jahrgang 1875, S. 24 |
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F. Rochow's Rochaw's Dampfdruckregulator; mitgetheilt von G. W. Wundram in New-York.
Mit einer Abbildung.
Wundram, über Rochow'sRochaw's Dampfdruckregulator.
Für die verschiedenartigsten Zweige der technischen Industrie sind Apparate
erforderlich, mittels welchen hochgespannter Kesseldampf auf einen beliebig
geringeren, aber constant zu haltenden Druck gedrosselt und dergestalt der
Verwendung zugeführt wird.
Textabbildung Bd. 215, S. 24
Diese sogen. Dampfdruckregulatoren haben ihre besondere
Wichtigkeit beim Kochen oder Destilliren und Heizen mit Dampf, so z.B. beim Kochen von
Zucker, Leim u.a., beim Destilliren von Oel etc., bei Heizung von Trockencylindern,
von Räumlichkeiten und dergl. Dieselben finden ferner in solchen Fällen Verwendung,
wo Gase oder Flüssigkeiten, welche mit hoher Spannung bezieh. großer, vielleicht
auch variabler Druckhöhe zur Verfügung stehen, nur unter einem geringeren, aber
constanten Druck verwerthet werden können. Mit Vortheil lassen sich endlich solche
Apparate auch zum Reguliren von Dampfpumpen und Compressoren heranziehen, um
– analog wie bei Dampfmaschinen mit dem Regulator – den Zufluß des
Dampfes automatisch zu regeln.
Den Beschreibungen der bekannten Constructionen (vergl. u.a. Tulpin: 1863 167 169. 1669 192 3. –
Seraphin: 1869 192 3. – Wadsworth und Eastwood:
1869 192 91. – Schäffer und Budenberg: 1870 196 104. – Thomas und Powell: 1870 196 105. – Croßley und Hanson: 1870 197 298. – Gens: 1870 198 187. – Dreyer, Rosenkranz und Droop: 1871 200 255. – Faron: 1871 200 426.) möge
nun nachstehende Mittheilung über Rochow'sRochaw's Dampfdruckregulator sich anschließen, welcher bei Vacuumpfannen und vielen
Zuckerraffinerien Nordamerikas mit Erfolg functionirt und weitere Verbreitung
verdient.
In vorstehender Abbildung bezeichnet A das Ventilgehäuse,
B ein Drosselventil, welches so genau als möglich in
demselben eingepaßt ist, aber vollkommen frei auf und ab bewegt werden kann. C ist das Einlaß- und D das Auslaßrohr. Das erstere (C) ist mit dem
Kessel oder einem Reservoir verbunden, von welchem Dampf mit höherem und variablem
Druck zuströmt, während D mit jenem Raume communicirt,
in welchem der geringere, aber constante Druck erhalten werden soll. Das
Drosselventil ist, wie aus der Zeichnung leicht ersichtlich, mittels Hebel mit einer
Scheibe E verbunden, welche durch einen Stahlstift auf
dem Hebel F ruht und sich lose innerhalb des oberen
Ringes G bewegt. Ein elastisches Diaphragma (aus
vulcanisirtem Gummi) ist zwischen den Ring G und dem
Deckel H vollkommen dicht verschraubt und liegt frei auf
der Scheibe E. Schließlich ist der Raum zwischen dem
Diaphragma und dem Deckel H in Verbindung mit dem
Auslaßrohre D durch das enge Verbindungsrohr J gesetzt.
Es wird nun das Gewicht K so auf dem Hebel F befestigt, daß dadurch der ganze Druck, welcher auf
die Scheibe E entsprechend dem in dem Auslaßrohre D gewünschten constanten Druck wirkt, genau balancirt
wird. Der Apparat functionirt alsdann automatisch, wie folgt.
Sobald nämlich der Druck am Auslaßrohre D im geringsten
über das festgesetzte Maß steigt, wird auch der Gesammtdruck auf die Scheibe E, der Druck des Hebels F
nach aufwärts überwunden, und dieselbe sammt dem Drosselventil B nach abwärts bewegt und die Einlaßöffnung C mehr oder weniger verkleinert. Fällt nun der Druck im
Ausfluß D unter die festgestellte constante Höhe, so
wird der Hebel F die Scheibe E und dadurch auch das Drosselventil B heben,
wobei der Einlaß C wieder vergrößert wird. Der Druck in
dem Auslaßrohre D muß deshalb innerhalb gewisser Grenzen
constant bleiben.