Titel: | Verbesserung für Webstühle; von M. Knowles und D. Burnes in Blackburn. |
Fundstelle: | Band 215, Jahrgang 1875, S. 34 |
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Verbesserung für Webstühle; von M. Knowles und D. Burnes in
Blackburn.
Mit Holzschnitt und einer Abbildung auf Taf. I [b/3].
Knowles und Burnes' Verbesserung für Webstühle.
Um Kettengarn auf dem Webstuhl anzufeuchten und dadurch elastisch, zähe und leicht
verwebbar zu erhalten, haben Knowles und Burnes einen Anfeuchtapparat nachstehender Einrichtung im
Webstuhl hinter den Kreuzruthen und oberhalb des Kettenbaumes angebracht, wie dies
aus der schematichen Skizze in Fig. 22 ersichtlich
gemacht ist. (Bayerisches Patent vom 3. Juni
1873, mitgetheilt im bayerischen Industrie- und
Gewerbeblatt, November 1874 S. 304.)
Textabbildung Bd. 215, S. 34
Der Anfeuchtapparat selbst besteht aus dem Trog E,
welcher Seifenwasser oder irgend eine für das zu webende Tuch geeignete Flüssigkeit
enthält; dieselbe wird durch die Eintauchwalze F und die
Walze G auf die Kettenfäden übertragen, welche vom
Kettenbaum über die Streichschiene K und über die
Feuchtwalze G und dann weiter in bekannter Weise zum
Waarenbaum geleitet werden. Beim Aufarbeiten der Kette erhalten durch die Bewegung
der letzteren die Walzen F und G ihre Drehung, und wird dergestalt eine gewisse Menge der Flüssigkeit auf
die Kette übertragen.
Eine Regulirung der auf die Kette zu übertragenden Feuchtigkeit kann nun in
verschiedener Weise erzielt werden:
a) Durch Höher- oder Tieferstellen der
Eintauchwalze F.
b) Durch verschiedene Stellung der Uebertragwalze G in Bezug auf die Walze F.
Je näher nämlich die Walze G dem Punkte a gerückt wird, wo die Walze F die Flüssigkeit im Trog verläßt, desto mehr Flüssigkeit wird auch auf
G u.s.w. überbracht und umgekehrt. Deshalb ruht die
Walze G in mittels der Schraube L zu justirenden Lagern. Bei Stillständen u. dgl. kann die Walze G außer Berührung mit der Kette durch Einlegen in die
Pfannen N gebracht werden.
c) Endlich kann eine Regulirung des Feuchtigkeitsgrades
dadurch erzielt werden, daß der Streichbaum K verstellt
und dadurch der Druck verändert wird, mit welchem die Kettenfäden über die Walze G hinweggehen. (Dieser Druck muß, wie es im Wesen des Apparates begründet
ist, groß genug sein, um die Walzen G und F in Drehung zu setzen, wenn auf dem Stuhl gearbeitet
wird.)
Die besten Resultate mit dem beschriebenen Anfeuchtapparat sollen erzielt worden
sein, wenn die Walze F aus Kupfer oder Messing und die
Walze G aus Holz hergestellt und mit Tuch überzogen
war.
J. Z.