Titel: Patentirter Oelfangapparat von Adolf Demmer, Oberingenieur der Locomotivfabrik in Floridsdorf bei Wien.
Fundstelle: Band 215, Jahrgang 1875, S. 199
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Patentirter Oelfangapparat von Adolf Demmer, Oberingenieur der Locomotivfabrik in Floridsdorf bei Wien. Mit Holzschnitt und Abbildungen auf Taf. V [c/1]. Demmer's patentirter Oelfangapparat. Trotz der jetzt viel in Verwendung kommenden Roots-Blower ist die Anzahl der im Betrieb stehenden Ventilatoren, Exhaustoren etc. noch eine so bedeutende, daß die Kenntniß obigen Oelfangapparates gewiß manchen Fabrikanten sehr erwünscht sein wird. Da der Verbrauch und Verlust an Schmieröl und Riemen etc. oben benannter Maschinen ein sehr großer ist und stetig steigt, je länger eine solche Maschine im Betriebe ist (d.h. sich die Lager auslaufen), so wird man durch Anbringung dieses Apparates gewiß eine bedeutende Ersparniß an Oel und Riemen erzielen. Nimmt man sich die Mühe einen im Betriebe stehenden Ventilator zu beobachten, so wird man bald folgendes wahrnehmen. Ein Theil des Oeles tropft außen am Ende des Lagerhalses ab oder kommt an die Riemenscheibe, wird vermöge der Centrifugalkraft entweder in die Luft gespritzt oder kommt an den Antriebriemen, welcher durch dasselbe in kurzer Zeit unbrauchbar gemacht wird. Der übrige Theil des Oeles geht in das Innere des Ventilators und wird durch die Flügel in die Windleitung getrieben, wo sich oft erstaunliche Mengen von Oel an den tiefsten Punkten vorfinden. Zur Verhinderung dieser Uebelstände wurde in der Locomotivfabrik in Floridsdorf bei Wien vorliegender Oelfangapparat vom Oberingenieur A. Demmer construirt, und befindet sich derselbe in obiger Fabrik am Ventilator für die Schmiedefeuer seit längerer Zeit in Thätigkeit, wodurch eine Oelersparniß an diesem Ventilator von über 50 Proc. durch factisch angestellte Versuche erzielt wurde. Desgleichen bleibt nun der Antriebriemen gänzlich frei von Oel. Textabbildung Bd. 215, S. 199 Nach nebenstehendem Holzschnitt und den Zeichnungen in Fig. 6 bis 8 wird der Ventilator bei a geschmiert. Das Oel läuft nach beiden Enden des Lagerhalses b und b' und kommt so einerseits an die mit der Riemenscheibe A fest verbundene rotirende Tropfschale c, andererseits an die auf der Welle festgeschraubte rotirende Tropfschale c', geht vermöge der Centrifugalkraft nach dem äußersten Rand derselben und wird hier an die beiden Fangschalen B und B' abgeworfen, welche das abgeschleuderte Oel sammeln, durch die Ablaufrohre d und d' in einen unten stehenden Behälter m führen, von wo dasselbe nochmals zum Schmieren des Ventilators genommen oder zu anderen Zwecken verwendet werden kann.

Tafeln

Tafel Taf. V
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