Titel: | Holland's Tyre-Befestigung. |
Fundstelle: | Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 19 |
Download: | XML |
Holland's Tyre-Befestigung.
Mit Abbildungen auf Taf.
I [d/3].
Holland's Tyre-Befestigung.
Seit dem kürzlich in England bei Shipton erfolgten großen Eisenbahnunglück, welches
durch den Bruch und darauf folgendes Ausspringen einer Radbandage verursacht war,
tauchen wieder neuerdings zahlreiche Vorschläge zur rationelleren Verbindung des
Tyre mit dem Radkörper auf, von denen einer der interessantesten in Figur 19 bis 23 (nach dem
Engineer, März 1875 S. 168) dargestellt ist.
Hier wird der Tyre, ohne Vermittelung von Schrauben oder Beilagringen nur durch
entsprechend geformte Zähne des Radsternkranzes gehalten und durch dieselbe sowohl
vor seitlicher Verschiebung geschützt, als auch, selbst bei eintretendem Bruche,
noch immer mit dem Radkörper verbunden erhalten. Zwischen je zwei Speichen des Rades
springt nämlich ein Zahn z über den Radsternkranz
hervor, während der in Fig. 20 (beziehungsweise
mit geringer Modisication in Fig. 22) angedeutete
Querschnitt der Bandage den Breiten der Zähne entsprechend bei o ausgestoßen ist (vergl. Fig. 21 bezieh. 23), so daß
das Aufziehen des Tyre ermöglicht wird. Dieses geschieht wie gewöhnlich mit
angewärmtem Tyre, welcher dann sofort um den halben Speichenwinkel verdreht wird, so
daß die Zähne z des Radsternes in die Nuthen n der Bandage eingreifen und dieselbe nach eingetretenem
Erkalten mit vollkommener Sicherheit festhalten.
Inwieweit die hier vorliegende Befestigung vor der kürzlich (1874 213 116) beschriebenen Befestigung von Gratton und Beal den Vorzug
verdient, könnte wohl nur die Praxis lehren; die zur Durchführung von Holland's System erforderliche theilweise Bearbeitung von
Rad und Tyre auf der Stoßmaschine würde aber jedenfalls die Kosten eines Rädersatzes
beträchtlich erhöhen.
M.