Titel: | Wier's Tourenzähler. |
Fundstelle: | Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 115 |
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Wier's Tourenzähler.
Mit Abbildungen auf Taf.
II [a/4].
Wier's Tourenzähler.
Das hier vorliegende Instrument wurde erst vor Kurzem patentirt, und auf der
vorjährigen Ausstellung in South-Kensington, London, zum erstenmale in die
Oeffentlichkeit gebracht. Dasselbe zeichnet sich sowohl durch die originelle Art,
die Geschwindigkeitsänderungen ersichtlich zu machen, als auch in der allgemeinen
Anordnung vortheilhaft aus, und soll mit Hilfe der Figuren 8 und 9 (Iron, Januar 1875 S. 137; Engineering, Februar 1875 S. 120) kurz besprochen werden.
Die Bewegung der Maschine oder des Motors, dessen Geschwindigkeitsänderungen
ersichtlich gemacht werden sollen, wird mittels der Welle a und b und zwar von letzterer durch ein
Schraubenrädchen auf die verticale Spindel A übertragen,
welche hierdurch in rasche Rotation versetzt wird. Indem nun der untere Theil der
Spindel A mit einem breiten Schraubengang versehen ist,
welcher die Wandungen des diese Spindel umgebenden Gefäßes s nahezu berührt, so ist es klar, daß durch die rasche Umdrehung der
Schrauben die in dem Gefäße enthaltene Flüssigkeit nach abwärts getrieben wird und
in Folge dessen in den zwei Röhren B, welche mit dem
Gefäße s communiciren, hinaufsteigt. Je rascher die
Spindel rotirt, desto höher wird der Wasserstand in den Röhren B steigen, umgekehrt aber bei entgegengesetzter Bewegung
der Spindel A, desto tiefer herabsinken. Auf diese Weise
ist das Mittel gegeben, sowohl die jeweilige Tourenzahl, als auch die dabei
stattfindende Bewegungsrichtung der Maschine zu constatiren, und es muß
hervorgehoben werden,
daß gerade der letztere Punkt bei den gewöhnlich gebräuchlichen Tourenzählern noch
niemals Beachtung gefunden hat.
Es ist nun leicht ersichtlich, wie der wechselnde Flüssigkeitsstand in dem rechts
befindlichen Rohre B durch einen Schwimmer, dessen
Aufhängeschnur über entsprechende Rollen geführt wird, die Verstellung des Zeigers
auf einer graduirten Scale bewirkt, wobei die eine Hälfte der Scale, mit Ahead bezeichnet, den Vorwärtsgang, Astern den Rückwärtsgang angibt. Das zweite Rohr B enthält gleichfalls einen Schwimmer, welcher einen
Stift zur graphischen Fixirung der Geschwindigkeitsänderungen über einen
vorübergeführten Papierstreifen auf und ab bewegt. Die Bewegung dieses
Papierstreifens kann ohne weiteres von der Antriebswelle a abgeleitet werden, und bedarf keines Uhrwerkes, nachdem die Höhe der
Ordinaten dadurch nicht beeinflußt wird und auch die Richtigkeit des Gesammtbildes
nur eine geringe Beeinträchtigung erleidet.
R.