Titel: | Federbüchse zur Schonung des Seiles bei der Schachtförderung; von Martinek. |
Fundstelle: | Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 303 |
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Federbüchse zur Schonung des Seiles bei der
Schachtförderung; von Martinek.
Mit Abbildungen auf Taf.
V [b.c/4.
Federbüchse für Förderseile.
Diese in Fig.
25 bis 27 skizzirte Federbüchse hat den Zweck, das Seil gegen einen jähen Riß
bei schnellem Anhub oder bei zufälligen, durch Widerstand hervorgerufenen
Erschütterungen bei der Förderung zu sichern. Dieselbe besteht aus einem
schmiedeisernen Gehäuse, welches aus den zwei Mal rechtwinkelig gebogenen Platten
aa1a2 und bb1b2 gebildet wird.
Zwischen den Platten befinden sich zwei ziemlich starke, ca. 200mm hohe Volutfedern,
denen die Aufgabe zufällt, entstehende Erschütterungen aufzunehmen und zu mildern.
Durch einen in der Platte aa2 ruhenden Bolzen c nebst einem Bügel d wird die Verbindung der Büchse mit dem Seilgehänge
bewerkstelligt, während der in der Platte bb2 ruhende Bolzen e die Verbindung mit der Schale durch das verticale Verbindungsstück f (hier Hängebolzen genannt) herstellt. Dieser
Hängebolzen steht in directer Verbindung mit der Fangvorrichtung im oberen Theile
der Förderschale, so daß beim Anhub erst die schwächeren Federn der Fangvorrichtung
und dann die stärkeren Federn der Federbüchse zusammengepreßt werden.
Diese Büchsen vertreten im Grunde genommen die sonst zur Verbindung des Seiles mit
der Schale verwendeten Schurzketten und gewähren neben der Schonung des Seiles auch
noch den Vortheil, daß der durch die Schurzketten verursachte Lärm beim Anheben und
Aufsetzen vermieden wird. Sie sind bei allen Kladnoer Schächten der
Staatseisenbahn-Gesellschaft in Verwendung und bestätigen durch ihren
fortwährenden Gebrauch und die zu den größten Seltenheiten gehörenden Seilrisse ihre
Güte. (Oesterreichische
Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1875 S.
185.)