Titel: | Amerikanische Dampfwinde. |
Fundstelle: | Band 217, Jahrgang 1875, S. 8 |
Download: | XML |
Amerikanische Dampfwinde.
Mit Abbildungen auf Taf.
I [b,c/2].
Amerikanische Dampfwinde.
Der Engineer (Mai 1875 S. 347) bringt die Zeichnungen
Fig. 13
bis 15 einer
netten Dampfwinde, welche von der „Risdon Ironworks Company“ in
Californien fabriksmäßig erzeugt wird. Erhellt aus den Abbildungen schon die
allgemeine, recht solide und praktische Construction zur Genüge, so verdient ein
eigenthümliches Detail gewiß eine nähere Erwähnung. Der an der Windetrommel W befestigte, innen verzahnte Kranz D steht nämlich nicht direct mit dem auf der
Antriebswelle festgekeilten Zahnrade in Verbindung (vergl. Fig. 15), sondern durch
Vermittelung dreier
Zwischenräder C, deren Zapfen in einer losen Scheibe E gelagert sind. So lange daher die Scheibe E nicht an der Umdrehung gehindert wird, ist auch das
Antriebsrad B nicht im Stande, seine Bewegung auf den
Zahnkranz D zu übertragen, sondern es rotirt einfach die
Scheibe E zwischen dem festen Zahnkranz D und dem bewegten Rade B.
Um somit die Trommel in Bewegung zu setzen, muß erst der Maschinenführer die Scheibe
E festhalten, und dies erreicht er durch Anziehen
eines über E gezogenen Bremsbandes mittels des Hebels
H, worauf die Zapfen der Räder C stationär bleiben und die letzteren somit geeignet
sind, die von B ausgeübte Kraft auf den Zahnkranz D der Seiltrommel zu übertragen. Ein über die Scheibe
D gelegtes Bremsband, das gleichfalls von dem Hebel
H dirigirt wird, gestattet bei Auslösung der Scheibe
E sofort die Windetrommel festzuhalten und ihre
Rückdrehung zu verhindern, so daß dem Maschinisten die momentane Arretirung der Last
in jeder beliebigen Stellung möglich ist, ohne die Maschine abstellen zu müssen.
Dies erleichtert außerordentlich die Handhabung der Dampfwinde und vermindert
zugleich die Gefahr vor Brüchen im Mechanismus, so daß dieses unscheinbare, aber
wohl durchdachte Detail volle Beachtung verdient.
M.