Titel: | Whitton's Absperrventil. |
Fundstelle: | Band 217, Jahrgang 1875, S. 272 |
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Whitton's
Absperrventil.
Mit Abbildungen auf Taf.
VI [b/3].
Whitton's Absperrventil.
Die Construction des in Fig. 8 und 9 (nach dem Iron, Juni 1875 S. 744) abgebildeten Absperrventils
(Patent Whitton), welches von Law und Duff in Dundee ausgeführt wird, soll
den Vortheil bieten, daß ein durch eine Rohrleitung geführter Flüssigkeitsstrom
durch die in dem Rohre anzubringende Absperrvorrichtung möglichst wenig von seiner
geradlinigen Bahn abgelenkt wird, und es wird dies dadurch erreicht, daß die Achse
des als Verschlußmittel benützten Kolbenventils mit der Rohrachse zusammenfällt. Zum
Fortbewegen, d.h. Oeffnen oder Schließen des Ventils, wird eine Schraube benützt,
welche senkrecht zur Rohrmittenlinie steht, ferner so gelagert ist, daß sie sich der
Länge nach nicht verschieben kann, und deren Mutter eine schiefe Ebene oder doppelte
Keilfläche darstellt, welche in eine Schlitzöffnung der Ventilführungsstange paßt.
Wird die Schraube nach rechts umgedreht, so wirkt die eine schiefe Ebene der Mutter
dahin, das Ventil zum Schließen dicht auf seinen Sitz anzupressen, beim
Linksumdrehen aber drängt die entgegengesetzte schiefe Ebene das Ventil aus seinem
Sitze heraus.
Als besonderer Vortheil dieses Ventils läßt sich (nach der deutschen
Industriezeitung, 1875 S. 273) wohl geltend machen, daß es sich bequem in einen
gerade fortlaufenden Rohrstrang einschalten läßt, sein Hauptkörper nicht sehr viel
weiter zu sein braucht als das Rohr selbst, um genügenden Durchgangsquerschnitt zu
gewähren; daß der durch das geöffnete Ventil gehende Flüssigkeitsstrom nicht
allzuviel von der geraden Richtung abgelenkt wird, und daß ferner bei im Ganzen
einfacher Construction und leichter Ausführbarkeit die Stange der Bewegungsschraube
sich nicht in der Stopfbüchse gleichzeitig zu drehen und zu verschieben nöthig hat.
Whitton's Ventil wird vielleicht durch das bekannte
Peet'sche Absperrventil (1867 186 364. 1868 188 269. 1870 195 109) in seinen guten Eigenschaften noch etwas
übertroffen, läßt sich aber wohl etwas leichter herstellen und gestattet durch
zweckmäßige Gestaltung des Ventilkörpers, sowie entsprechende Aushöhlung des das
Ventil umhüllenden Rohrstückes alle Stöße oder unregelmäßigen Bewegungen der
durchgehenden Flüssigkeit möglichst zu vermeiden.