Titel: | Bieruntersuchung; nachträgliche Mittheilung von Dr. Friedrich Goppelsröder. |
Fundstelle: | Band 217, Jahrgang 1875, S. 328 |
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Bieruntersuchung; nachträgliche Mittheilung von
Dr. Friedrich Goppelsröder.Vom Verf. gütigst eingesendeter Separatabdruck aus den Verhandlungen der
naturforschenden Gesellschaft in Basel 1875.
Goppelsröder's Bieruntersuchung.
Da in den verschiedensten Ländern der Controle der Nahrungsmittel und Getränke immer
mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, so dürfte beifolgende Tabelle über die
Zusammensetzung der in Basel gebrauten Biere, welche sich aus meiner im Mai und Juni
1869 im Auftrag der Sanitätsbehörde unternommenen Untersuchung ergibt, einiges
Interesse
Textabbildung Bd. 217, S. 328
Name der Brauerei; Biersorte;
Specifisches Gewicht bei 15°; Gewicht in Procenten ausgedrückt;
Kohlensäure; Alkohol; Gesammt-Menge der festen Bestandtheile; Salze;
Phosphorsäure; Traubenzucker (Glucose); Brändlin; Lagerbier; Desgl.;
Pale-Ale.; Burgvogtei; Cardinal; Dietrich; Geßler; Glock; Hoch, zum
Pflug; Fritz Merian, Steinenvorstadt; Thoma; Schenkbier; Weizendoppelb.; (Keller
III); (Keller IV); Füglistaller, zum Warteck; Wohnlich
darbieten, auch bei Vergleichung mit den Resultaten späterer
Untersuchungen.
Die Menge der Kohlensäure ist bei den verschiedenen Bieraorten eine sehr wechselnde;
bei den Baseler Bieren schwankte dieselbe innerhalb enger normaler Grenzen. Der bei
verschiedenen Biersorten zwischen 2 und 8 Proc. schwankende Alkoholgehalt, welcher
von der Menge und Güte des zur Fabrikation verwendeten Malzes und von der Leitung
der Gährung abhängt, war ein vollständig normaler. Dasselbe gilt von den festen
Bestandtheilen. Die Menge der Mineralbestandtheile war auch vollständig normal; sie
schwankte zwischen 3,1 und 4,59 Proc. Ganz besonders wichtig ist die Menge der in
der Asche des Bierrückstandes enthaltenen Phosphorsäure, denn sie gibt Aufschluß
über etwaige Substituirung von Zuckersyrup an die Stelle von Malz, wenn dieselbe
nämlich in größerem Maßstabe geschieht und nicht etwa zur Deckung des Ausfalles an
Phosphaten solche hinzugesetzt worden sind. Die Menge der in den hiesigen Bieren
gefundenen Phosphorsäure war eine vollständig normale. Hopfensurrogate konnten keine
nachgewiesen werden.