Titel: | Laboratoriums-Apparate von Dr. O. Bach. |
Fundstelle: | Band 217, Jahrgang 1875, S. 504 |
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Laboratoriums-Apparate von Dr. O. Bach.
Mit Abbildungen.
Bach's Laboratoriumsapparate.
Textabbildung Bd. 217, S. 504
Wassergebläse. Um beim Glasblasen des lästigen
Tretens überhoben zu sein, hat Verfasser ein Wassergebläse construirt, dessen er
sich schon seit einiger Zeit in seinem Laboratorium bedient. Wie aus der
nebenstehenden Zeichnung ersichtlich, besteht dasselbe aus der von Jagno construirten Wasserluftpumpe abcd, nur mit dem Unterschiede, daß der an das Rohr
ab angesetzte, etwas weitere Schenkel cd nach oben gebogen und etwas höher als bis a hinaufreicht. Die durch den pulsirenden
Kautschukschlauch durch cd eingesaugte Luft gelangt
in die ungefähr 4cm weite und 50cm lange unten ausgezogene Röhre A, in welcher die Pressung erfolgt, indem das
gleichzeitig mit eingeführte Wasser durch das Rohr efgh abfließt. Dasselbe ist so gebogen, daß e und h auf gleicher Höhe stehen, so daß
das eingelaufene Wasser erst dann ablaufen kann, wenn in A ein Luftdruck erzeugt worden ist, welcher einer Wassersäule von der
Höhe es das Gleichgewicht hält. Die in A gepreßte
Luft entweicht durch das Rohr i, welches mittels
Schlauch mit der Gebläselampe verbunden wird. Wenn der Apparat im Gang ist,
erhält man eine sehr constante Stichflamme von großer Hitzkraft, deren
Hauptvortheil in der Gleichmäßigkeit des Blasens und der dadurch bedingten
ruhigen Flamme besteht. Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden,
daß der Apparat eben so wohl als Pumpe gebraucht werden kann. Man hat dann nur
nöthig, bei c einen Stopfen mit dem Bunsen'schen
Ventile einzusetzen, mit welchem das zu evacuirende Gefäß verbunden wird.
Spritzflasche mit constantem Strahl, welche vor der
bisher gebräuchlichen den Vortheil hat, daß das Kautschukventil nicht mit Wasser und
Dampf in Berührung kommt, und dadurch viel längere Zeit functionirt, kann man leicht
aus jeder gewöhnlichen Spritzflasche erhalten, wenn man an Stelle des gewöhnlichen
das nachstehend abgebildete Blaserohr einsetzt. Dasselbe besteht aus dem etwa 8mm weiten und 6cm langen Glasrohr a, an welches das dünnere Glasrohr b
angeschmolzen ist. Ungefähr an der Verbindungsstelle beider Röhren ist rechtwinkelig zu b das gleich starke, aber nur etwa 2cm lange Rohr c
angesetzt.
Textabbildung Bd. 217, S. 505
Oberhalb c ist das weile Rohr
a etwas verdichtet und umgebogen, und bei d ist ein Bunsen'sches Ventil eingesetzt. Beim
Gebrauch hat man b in den Kork der Spritzflasche zu
stecken, verschließt c mit dem Daumen, während man
die Flasche in der Hand hält, und bläst durch d Luft
in die Flasche. Es wird dann so lange ein Wasserstrahl ausgetrieben, bis der
Druck im Inneren der Flasche wieder gleich dem der äußeren Luft ist.
Textabbildung Bd. 217, S. 505
Gashahn. Sehr oft kommt man in die Lage, aus einem
Gashahne zwei Lampen zu speisen. Die in diesem Falle zur Regulirung der Flamme
gebrauchten Quetschhähne mit Stellschraube haben, ganz abgesehen von ihrer
Kostspieligkeit, mehrfache Uebelstände, zumal wenn die Schläuche weit und
dickwandig, oder hart sind, oder wenn dieselben nach längerem Zugepreßtsein auf
einander kleben. Verfasser bedient sich, um diesen Uebel ständen überhoben zu
sein, des nebenbei abgebildet en Verbindungshahnes. Derselbe besteht aus der 10
bis 12mm weiten, 5cm langen, an der einen Seite
verjüngten Glasröhre a, in welche ein von dem oberen
Ende bis zur Verjüngung reichender Kork, welcher gut schließen muß, aber doch
mit Leichtigkeit gedreht werden kann, hineinpaßt. Derselbe wird durchbohrt, so
zwar daß die Durchbohrung nicht in der Mitte, sondern am Rande sich befindet.
Sodann schneidet man von dem durchbohrten Korke eine Scheibe von ungefähr 5mm Dicke ab und schiebt dieselbe in die
Röhre a, bis sie aus der Verjüngung fest aufsitzt,
hinein. In das Loch des anderen Theiles des Korkes kittet man eine Glasröhre b, und nachdem der Kork behufs leichterer Drehung
etwas gefettet worden, schiebt man denselben bis auf die bereits in der Röhre
sitzende Korkscheibe hinein. Sobald die beiden Durchbohrungen auf einander
fallen, kann das Gas zu der einen Röhre ein- und zu der anderen
ausströmen. Durch Drehen des Rohres b kann durch
gegenseitige Verschiebung der Durchbohrungen der Durchgang des Gases auf das
Beste regulirt oder ganz abgesperrt werden. Durch eine auf a und b angebrachte
Marke kann bezeichnet werden, bei welcher Stellung der Hahn geschlossen oder
offen ist. (Journal
für Praktische Chemie, Bd. 11 S. 479.)