| Titel: | Treibachsen-Drehvorrichtung zum Schieberstellen bei Locomotiven. | 
| Fundstelle: | Band 218, Jahrgang 1875, S. 98 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Treibachsen-Drehvorrichtung zum
                           Schieberstellen bei Locomotiven.
                        Mit Abbildungen auf Taf.
                              IV [a.b/2].
                        Treibachsen-Drehvorrichtung zum Schieberstellen bei
                           Locomotiven.
                        
                     
                        
                           Die nachstehend beschriebene, vom Maschinenmeister A. Franzel in Budapest für Bayern patentirte Vorrichtung zur Erleichterung
                              des Schieberstellens bei Locomotiven hat sich schon in zahlreichen
                              Locomotivwerkstätten Eingang verschafft und dadurch am besten bewiesen, daß sie
                              wirklich einem dringenden Uebelstand abgeholfen hat. Denn wenn bisher bei der nahezu
                              fertig montirten Maschine die Schieberstange auf die richtige Länge eingestellt
                              werden sollte, erforderte dieses, um die den Todtlagen des Kolbens entsprechenden
                              Schieberstellungen zu erhalten, ein wiederholtes Hin- und Herschieben der
                              Maschine, was stets einen größeren Raum verlangt, sehr mühsam und zeitraubend ist
                              und schließlich auch schwer vollkommen genau bewerkstelligt werden kann. Statt
                              dessen wird mit der hier vorliegenden Vorrichtung das Treibrad einfach um einige
                              Millimeter über die Schiene gehoben und dann bei ausgehängten Kuppelstangen beliebig
                              vor- und rückwärts gedreht, ohne daß die Maschine mit bewegt werden müßte.
                              Fig. 4
                              stellt diese praktische Vorrichtung in der Ansicht dar, Fig. 5 im Grundrisse und
                              Fig. 6 in
                              der Seitenansicht.
                           Man ersieht daraus, wie die vier Klauen k seitlich von
                              dem Rade über die Schiene gelegt werden und in den Langschwellen des
                              Locomotivstandes ihre Auflager finden. Auf diese Klauen wird nun die Welle w mit ihren beiden Lagern l
                              derart aufgesetzt, daß die außerhalb der Lager aufgesteckten Rollen r die Spurkränze der Treibräder unterfangen und somit
                              dieselben, wenn durch Anziehen der Stellschrauben s die
                              Lager l gehoben werden, von den Schienen entfernen. Dann
                              folgt die Treibachse durch Friction der Drehung der Welle w, auf welcher die Rollen r aufgesteckt sind,
                              und kann durch einen Arbeiter, der die Ratsche R bewegt,
                              nach Weisung des Schieberstellers beliebig verdreht werden. Selbst wenn die
                              Treibstange mit Kolben und Kreuzkopf eingehängt bleiben, kann diese Verdrehung ohne
                              große Anstrengung von einem Manne bewerkstelligt
                              werden.
                           
                              R.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
