Titel: | L.Starck's Riemenscheibe. |
Fundstelle: | Band 218, Jahrgang 1875, S. 393 |
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L.Starck's Riemenscheibe.
Mit einer Abbildung auf Taf. IX [b/1].
Starck's Riemenscheibe.
Die von L. Starck in Mainz patentirten Riemenscheiben
(Fig. 10)
erhalten einen Kranz mit mehreren parallelen, schwalbenschwanzförmig eingedrehten
Rillen, in welche kleine, radial gestellte Lederstücke eingeschoben sind, so daß die
Umfangsfläche der Scheibe ganz aus Hirnleder besteht.
Wie unsere Quelle (Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen, 1875 S. 262) anführt,
sollen Versuche mit denselben einen Reibungscoefficienten von 4 bis 4,3 ergeben
haben, während derselbe bei Scheiben mit gußeisernem Kranze nicht über 0,35 beträgt.
Aus dieser Vergrößerung der Reibung würde eine beträchtliche Verringerung der
Riemenspannung, also die Zulässigkeit schwächerer Riemen oder kleinerer Scheiben
sowie verhältnißmäßig geringer Achsendistanzen folgen; auch die Zapfenreibung müßte
kleiner ausfallen. Hierbei sollen sich die Anschaffungskosten dieser neuen
Riemenscheiben nur um etwa 15 Proc. höher stellen, als die gedrehter und
geschmirgelter Gußscheiben. Uebrigens wird nach derselben Quelle schon durch
Anwendung Starck'scher Lederbandagen bei gewöhnlichen Riemenscheiben der
Reibungscoefficient auf das siebenfache erhöht, die Dauerhaftigkeit des Riemens aber
auf das Doppelte gesteigert.