Titel: | J.Voisin's Cupolofen. |
Fundstelle: | Band 218, Jahrgang 1875, S. 490 |
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J.Voisin's Cupolofen.
Mit Abbildungen auf Taf.
XI [c/4].
Voisin's Cupolofen.
Bei der Construction seines Cupolofens ging J. Voisin von
dem Princip aus, daß die Heizkraft der Coaks möglichst ausgenützt resp. eine
vollständige Verbrennung derselben zu Kohlensäure erreicht wird, wenn man über der
eigentlichen Schmelzzone durch eine zweite höhere Lage Düsen dem Ofen so viel Wind
zuführt, daß das vor der unteren Reihe Düsen gebildete Kohlenoxyd zum größten Theile
zu Kohlensäure verbrannt wird, was man bekanntlich an dem Verschwinden der
Gichtflamme erkennt. Die Disposition eines solchen Ofens ergibt sich von selbst aus
Fig. 23
bis 27
(Armengaud's Publication industrielle, v. 22 pl. 16). Man ersieht leicht, daß die Düsen in der
unteren Reihe geneigt sind und mit dem Herde abschließen, der gegen den conischen
Schacht etwas erweitert ist. Bei Cupolöfen von den in der Zeichnung angegebenen
Maßen soll der Verbrauch an Coaks pro 100° Roheisen 6 bis 8k betragen.
Die Vortheile des Systems sind nach dem Erfinder: 1) große Brennmaterialersparniß, 2)
regelmäßiger Gang und leichte Bedienung des Ofens, 3) schnelles Niederschmelzen der
Gichten, 4) die Möglichkeit, Coaks von mittlerer Qualität anwenden zu können, 5) die
Leichtigkeit, jeden Ofen eines beliebigen Systems in das vorliegende umconstruiren
zu können, und endlich 6) die Möglichkeit, solche Oefen von einer beliebigen
Production (von 500 bis 20000k pro Stunde)
errichten zu können.
P. M.