Titel: Apparat zum Ueberladen von Kohlen aus Eisenbahnwagen in Schiffe.
Fundstelle: Band 219, Jahrgang 1876, S. 320
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Apparat zum Ueberladen von Kohlen aus Eisenbahnwagen in Schiffe. Mit Abbildungen auf Taf. VI [a. b/4] Apparat zum Ueberladen von Kohlen aus Eisenbahnwagen in Schiffe. Eine der interessantesten Partien der großartigen englischen Docks bilden die ausgedehnten hydraulischen Anlagen, die speciell bei den neuern derselben überall zu finden sind. Schleusen, Krahne, Winden u.a., ja selbst Drehbrücken werden in einfachster Weise durch Oeffnung eines Wasserhahnes in Thätigkeit und Bewegung versetzt, während die Quelle der Kraft zu all diesen Vorrichtungen in einem entfernt stehenden Maschinenhause entspringt, wo ein auf 30 bis 40at belasteter Accumulator die große Pumpmaschine genau nach Bedarf selbstthätig in Gang setzt oder abstellt. Unter den auf diese Weise von Druckwasser bewegten Hebevorrichtungen sind für den Fremden am auffallendsten die kolossalen Vorrichtungen, um die mit Kohle beladenen Eisenbahnwagen, wie sie von der Locomotive auf der Hafenbahn herbeigeschleppt werden, bis zur Höhe des Schiffbordes, oft 10m und mehr, zu heben und dann durch Umkippen des Waggons die Kohle in den Schiffsraum zu entleeren. Eine derartige Vorrichtung ist in Fig. 2 und 3 (nach Engineering, October 1875 S. 320) dargestellt – in der Weise, wie sie von der Maschinenfabrik des berühmten Sir William Armstrong in Newcastle (England) für die neuen Docks in Newport ausgeführt wurden. Der beladene Waggon fährt auf eine Platform p, welche in einem 13m hohen Gerüste ihre Führungen hat. Sobald der Waggon hier festgestellt ist, wird die Platform durch einen hydraulischen Druckcylinder a in die Höhe gehoben, bis sie über die Rinne s, welche in das Schiff hineinragt, daher nach dem Wasserstand höher oder tiefer gestellt werden kann, gelangt. Dann aber kommt ein zweiter Druckcylinder b, welcher bis jetzt, mit der Platform verbunden, aufgestiegen war, und der sein Druckwasser aus dem Innern des Kolbens von a empfängt, zur Wirksamkeit, und kippt die obere Decke der Platform um einen im Untertheil derselben befindlichen Zapfen, bis der Waggon beiläufig um 45° geneigt in die aus Figur 2 punktirt ersichtliche Stellung gelangt. Der Waggon, dessen Stirnwände durch Klappthüren gebildet werden, ist dabei, wie oben bemerkt, mit der Platform festverbunden; die Kohlen rollen, beim Ausziehen des Vorsteckstiftes an der Stirnwand mittels einer Leine, über die Rinne s hinab in den Schiffsraum, der Cylinder b läßt hierauf den obern Theil der Platform wieder herabsinken und der entleerte Waggon kann zur Erde gelassen und auf dem Gleise weitergeschoben werden. Am Fuße des Gerüstes ist ein Maschinenstand angebracht, von wo aus die betreffenden Ventile zum Ein- und Austritt des Wassers dirigirt werden. M.

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