Titel: | Aird's hörbare Signale für Eisenbahnen. |
Fundstelle: | Band 220, Jahrgang 1876, Nr. , S. 39 |
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Aird's hörbare Signale für
Eisenbahnen.
Mit einer Abbildung auf Taf. I [c/2].
Aird's hörbare Signale für
Eisenbahnen.
Einer der Gründe, welche der Anwendung hörbarer Signale bisher im
Wege gestanden haben, ist, daß man sie bisher nicht in wirksamer
und
befriedigender Weise anzubringen wußte. Den besten Vorschlag
dazu scheint Aird in Fig-Tree-Court,
Temple, gemacht zu haben. Aird
benützt als Schallerzeuger gewöhnliche explodirende Nebelsignale
und läßt dieselben lediglich durch die Thätigkeit des
Signalmannes in die Lage bringen, worin sie beim Vorüberfahren
des Zuges explodiren. Während man früher immer darauf ausging,
das Nebelsignal auf die Schiene selbst zu legen, wo es sich nur
schwer befestigen läßt und leicht bei Seite geschoben werden
kann, ohne zu explodiren, bringt Aird
eine Schubstange C (Fig. 42)
an, welche in einer Vertiefung K an
ihrem Ende je ein Nebelsignal aufnimmt und durch eine Feder D soweit vorgeschoben wird, daß das
Signal unter der Schiene hindurch unter die Vorrichtung L gelangt, welche beim
Darüberhinweggehen des Rades das Signal explodiren macht, indem
das Rad einen durch eine Feder bisher nach oben gedrückten
Stempel herunterdrückt. Jene Feder D
ist in einem Kästchen A neben den
Schienen untergebracht, welches in einem zweiten Raume eine
beliebig große Anzahl über einander liegender Nebelsignale B enthält. An ihrem andern Ende steht
die Schubstange C mit einer
Zugstange oder einem Zugdrahte E in
Verbindung, welcher nach dem Signalkasten führt, und mittels
dessen die Schubstange in das Kästchen A zurückgezogen wird, so oft der Signalmann das optische
Signal auf „Linie frei“ stellt; dabei
fällt, wenn die Explosion des Nebelsignals erfolgt war, das
nächste in die Vertiefung K am Ende
der Schubstange C ein. Wird darauf
das optische Signal auf „Gefahr“ gestellt,
so kommt das frische Nebelsignal wieder unter die Vorrichtung
L zum Explodiren; fährt kein Zug
vorbei, bevor das Signal „Gefahr“ wieder
eingezogen wird, so kommt das nicht explodirte Signal wieder in
das Kästchen A zurück.
Als Vorzüge dieses hörbaren Signals werden aufgeführt: 1) es
braucht keine besondere Bedienungsmanschaft; 2) es kann nicht in
Unordnung gerathen; 3) bei gutem und nebligem Wetter muß es
ertönen; 4) nach der Explosion werden die Reste der Hülle beim
Rückgange der Schubstange selbstthätig entfernt; kommt das
Signal nicht zur Explosion, so bleibt es für spätern Gebrauch
verfügbar; 5) es ist einfach und billig und erfordert 6) keine
Steine, oder sonstige Gründung, sondern wird ohne Weiteres in
das Bettungsmaterial gelegt; 7) es erfordert keinen besondern
Zugdraht; 8) es ist gegen Regen, Nebel u. s. w. geschützt; 9) es
kann in beliebiger Entfernung von der Signalbude angebracht
werden. (Nach dem Engineer, Januar 1876 S.
69.)
E—e.