Titel: | Analysen von chinesischen Porzellanerden und Glasurmassen; von W. Kalmann. |
Autor: | W. Kalmann |
Fundstelle: | Band 220, Jahrgang 1876, Nr. , S. 445 |
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Analysen von chinesischen
Porzellanerden und Glasurmassen; von W. Kalmann.
Kalmann, Analysen von chemischen Porzellanerden
und Glasurmassen.
Durch die Güte des Hrn. v. Scala,
Director des orientalischen Museums in Wien, erhielt ich einige
Sorten Porzellanerden und Glasurmassen von Kinkiang in China,
welche ich einer chemischen Analyse unterzog, da bisher nur
wenige Analysen direct aus China bezogener Rohmaterialien
veröffentlicht wurden.
Die untersuchten Proben bildeten ziegelförmige Stücke, wie dies
für die zur Porzellanfabrikation in Anwendung kommenden
Rohmaterialien, Kaolin und Petun, in China üblich ist; dieselben
hatten bereits einen vorbereitenden Schlämmproceß in der Nähe
der ursprünglichen Lagerstätte durchgemacht. Sämmtliche
Bestimmungen werden direct ausgeführt, Kalium von Natrium mit
Platinchlorid getrennt, die Menge der löslichen Kieselsäure
durch Kochen mit einer Lösung von Natriumcarbonat bestimmt. Die
Analyse ergab, daß in 100 Th. der bei 110° getrockneten
Porzellanerden enthalten sind:
I.
Qualität.
II.
Qualität.
III.
Qualität.
Kieselsäure (löslich)
0,504
52,208
51,210
Kieselsäure (unlöslich)
50,133
Thonerde
32,737
31,997
33,150
Eisenoxyd
0,955
0,712
0,709
Eisenoxydul
1,690
1,911
1,936
Manganoxydul
0,827
0,540
0,843
Kalk
0,501
0,464
0,456
Magnesia
0,268
0,273
0,284
Kali
2,520
1,560
1,403
Natron
Spur
0,970
0,992
Glühverlust
10,011
9,499
9,500
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
100,146
100,134
100,483.
Aus diesen Analysen geht hervor, daß die
verwendeten Thone sehr rein und aus einem kalireichen Gesteine
entstanden sind.
In 100 Th. der bei 110° getrockneten Glasurmassen sind
enthalten:
I.
Qualität.
II.
Qualität.
Kieselsäure
78,09
74,19
Thonerde
13,17
13,77
Eisenoxyd
0,99
1,26
Manganoxydul
Spur
1,03
Kalk
0,74
1,50
Magnesia
0,23
Spur
Kali
2,60
3,01
Natron
2,32
2,84
Glühverlust
2,60
2,66
–––––––––––––––––––––
100,74
100,26.
Diese Glasurmassen stimmen in ihrer
Zusammensetzung mit dem Pegmatit überein und werden vor ihrer
Anwendung mit Kalk gemengt.
Wien, Laboratorium
von Prof. Bauer, März 1876.