Titel: | Excavator von Bruce und Batho. |
Fundstelle: | Band 220, Jahrgang 1876, Nr. , S. 504 |
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Excavator von Bruce und
Batho.
Mit Abbildungen auf Taf. IX [d/1].
Bruce und Batho's Excavator.
Der Schluß der Excavatoren, bezieh. die Ausführung des Schnittes
im Boden erfolgt bekanntlich vor dem Heben durch Anziehen ihrer
Tragketten, deren Aufwärtsbewegung durch Vermittlung von
Zugstangen eine entsprechende Drehung der Schaufeln oder
Kastentheile zur Folge hat. Sind nun diese Zugstangen wie bei
den Excavatoren von Morris und Cumming u. A. (vgl. * 1874 213 104) direct mit den Schaufeln verbunden, so müssen sie
beim Schluß des Kastens nach abwärts bewegt werden, woraus sich
die Nothwendigkeit von Zwischengliedern zur Umkehrung der
Bewegung zwischen ihnen und der gleichzeitig emporgezogenen Kette
ergibt. Bei den genannten Constructionen sind solche auch in
Form von Kettentrommeln vorhanden.
Auf einfachere Weise ist diese Bewegungsumkehrung bei dem
Excavator von Bruce und Batho erreicht, welcher in den Figuren 7 bis 10 nach
der Revue industrielle, 1876 S. 109
dargestellt ist. Hier sind die Schaufeln, welche im
geschlossenen Zustand einen halbkugelförmigen Kasten K bilden, an doppelarmigen Hebeln HH befestigt, an deren freien Enden die
Zugstangen Z angreifen. Die
Drehzapfen dieser Hebel sind um den Mittelpunkt der Kugel an
einem Rohr R angeordnet. In letzterm
läßt sich eine Hängestange S
verschieben, welche mit den Zugstangen Z durch eine über das Rohr geschobene Hülse D verbunden ist; diese selbst ist mit
dem verstärkten untern Ende der Hängestange S verkeilt, wobei natürlich der
Verbindungskeil c durch zwei
Längsschlitze des Rohres R treten
muß; dadurch wird gleichzeitig einem Drehen der Hülse und
hieraus entspringenden Ecken der Bolzen zwischen Hülse und
Zugstangen wirksam vorgebeugt. Durch ein zweites
Zugstangensystem T stehen die
Baggerschaufeln mit einer zweiten gleichfalls über das Rohr R. geschobenen Hülse E in Verbindung, welche der beständigen
Wirkung eines Gewichtes G ausgesetzt
ist.
Der Excavator hängt nun an zwei Ketten, von denen die eine das
Gewicht mit der Hülse E, die andere
aber die Hängestange S trägt. Wird
die erstere Kette festgehalten, die letztere dagegen etwas
nachgelassen, so öffnet sich der Kasten K (Fig. 7),
bis sich die Anschläge A der
Schaufeln an das Rohr R anlegen. In
dieser Stellung der einzelnen Theile wird der Excavator auf den
Boden aufgesetzt, in welchen er durch sein Eigengewicht zum
Theil einsinkt. Hierauf wird die zweite Kette mit dem Gewicht
G losgelassen, die erste Kette mit
der Hängestange S dagegen angezogen
und dadurch der Schluß des Kastens K
bewerkstelligt (Fig. 8).
Hierbei wird die Wirkung der Hängestange durch das Gewicht G unterstützt, welches auch bei dem
darauf folgenden Heben des ganzen Apparates ein zufälliges
Oeffnen des Kastens verhindert.
Sämmtliche Zapfen und Bolzen des Excavators sind durch eingelegte
Scheiben aus Guttapercha gegen Versanden, die Muttern durch
aufgeschobene Kappen geschützt.
Der Excavator, welcher in verschiedenen Modellen ausgeführt
wurde, hat bei einem Durchmesser von 0m,76
bis 1m,52 ein Fassungsvermögen von 0cbm,112 bis 0cbm,910; da jede Operation mit der
größten Gattung nur eine Minute erfordern soll, so würde dies
eine stündliche Leistungsfähigkeit von 54cbm,6
ergeben.