Titel: | W. Crossley's Winderhitzungsapparat. |
Fundstelle: | Band 221, Jahrgang 1876, S. 116 |
Download: | XML |
W. Crossley's Winderhitzungsapparat.
Mit Abbildungen auf Taf.
IV [d/1].
Croßley's Winderhitzungsapparat.
Der Apparat (Fig.
22 bis 25) unterscheidet sich insofern von den bis jetzt gebräuchlichen
Winderhitzungsapparaten gleichen Systems, als die gußeisernen Röhren, in welchen der
Gebläsewind erhitzt werden soll, in zwei über einander liegenden Kammern vertheilt
sind, wodurch nicht allein der Zug verstärkt, sondern auch durch das beide Kammern
von einander abtrennende Gewölbe die Verbrennungszone möglichst passend eingeengt
wird. In dem vorliegenden Falle vertheilt sich der Wind beim Eingange in die obere
Kammer in zwei parallel zu einander stehende Röhrentouren, in welchen er durch die
aus der eigentlichen Verbrennungskammer austretenden Gase bis auf 260°
vorgewärmt wird. Durch zwei außen hängende gußeiserne Röhren, welche zur Verhütung
etwaiger Wärmeverluste durch Ausstrahlung mit einem schlechten Wärmeleiter bekleidet
oder auch in den Apparat eingemauert werden, tritt der Wind in die untere
Röhrentouren, um sich schließlich beim Austritt aus dem Apparat in einer
gemeinschaftlichen Rohrleitung zu vereinigen. In der obern Kammer stellt man die
Röhren in geringerer Anzahl auf als in der Verbrennungskammer, oder man gibt
denselben einen kleinern Querschnitt; auch kann die Wandstärke derselben eine
geringere sein, da, wie schon hervorgehoben, die Windtemperatur eine relativ
niedrige ist. Die Einmauerung des ganzen Apparates läßt sich leicht so treffen
(vermauerte Thüren), daß etwaige schadhafte Röhren mit der größten Leichtigkeit
ausgewechselt werden können.
Wegen der großen Heizfläche des Apparates und der bessern Ausnützung der Heizkraft
der Verbrennungsgase ist bei geringerm Brennstoff- und Gasverbrauch die
Windtemperatur eine viel constantere als in andern ähnlichen Apparaten, während die
Röhren unter der Einwirkung einer weniger intensiven Stichflamme nicht so leicht
schadhaft werden. Auch kann man, ohne die Röhren stärker zu erhitzen, als es in den
gewöhnlichen Apparaten der Fall ist, die Temperatur des Windes bis auf 600°
erhitzen.
Als Vortheile des Systems werden angegeben: Eine Brennstoffersparniß bis zu 40 Proc.
gegenüber andern Apparaten, eine höhere und gleichmäßigere Windtemperatur, und eine
größere Unabhängigkeit der letztern von Witterungsverhältnissen oder etwaigen
Ofenstörungen, welche bekanntlich auf die Quantität und Qualität der Hohofengase
bedeutend einwirken.
Der Ofen ist seit einiger Zeit zu Askam-in-Furneß (England) in Betrieb
und soll (nach dem Engineering, 1875 Bd. 40 S. 422) sehr
zufriedenstellende Resultate geben.
P. M.