Titel: | Entlasteter Doppelschieber. |
Fundstelle: | Band 221, Jahrgang 1876, S. 205 |
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Entlasteter Doppelschieber.
Mit einer Abbildung auf Taf. VI [c.d/2.]
Entlasteter Doppelschieber.
Die Zuströmungscanäle A (Fig. 1) und der mittlere
Canal B für den Ausblasdampf sind in einem gußeisernen
Gehäuse enthalten, welches oben und unten einen abgerichteten, mit den gewöhnlichen
Einströmungsspalten versehenen Spiegel aufweist. Zwei einfache Muschelschieber
besorgen an diesen Flächen die Dampfvertheilung auf die bekannte Weise; sie sind an
den Seiten des vom Dampf umgebenen Gehäuses durch zwei Rahmen verbunden, welche
durch das Querstück D ihre Bewegung von der
Schieberstange C empfangen. Nachdem das Gehäuse frei
zugänglich ist, können die beiden Schieber gut abgerichtet und so an den Rahmen
befestigt werden, daß beide an den Spiegelflächen aufliegen, worauf das Gehäuse
aufmontirt und durch den Schieberdeckel geschlossen wird.
Der Schieber ist bei richtiger Adjustirung wirklich vollkommen entlastet, verursacht
geringe Bewegungshindernisse und unbedeutende Abnützung. Die Dampfwege werden
vergrößert, woraus ein rasches Eintreten und Entleeren des Arbeitsdampfes, somit
rascher Antrieb des Kolbens und geringer Gegendruck resultirt. Um
Condensationswasser gefahrlos aus dem Cylinder zu entfernen, sitzen die den Schieber
tragenden Schraubenmuttern auf gewölbten Unterlagscheiben, welche federn und ein
Abheben des Schiebers gestatten.
Diese nach dem Scientific American, Juni 1876 S. 374 von
Wisner und Strong in
Pittston (Pa. Nordamerika) vertretene Schieberanordnung kann aus
Constructions- und Raumrücksichten nur bei kleinen Schiebern angewendet
werden, bei welchen eben der Dampfdruck erwünscht ist, um einen dampfdichten
Abschluß herbeizuführen. Bei kleinen Maschinen würde außerdem die bedeutende
Vergrößerung des schädlichen Raumes nachtheilig auftreten.
S.